Neues Lüftungssystem für Campus II

Taskforce präsentierte Untersuchungsergebnisse

In diesem Sommer nahmen die Beschwerden über eine starke Geruchsbelästigung, Unwohlsein, Atembeschwerden und Hautreizungen von Mitarbeitern und Studierenden im Hochtrakt-Gebäude auf Campus II an der Universität Trier stark zu. Universitätspräsident Prof. Dr. Michael Jäckel und der Gebäudeeigentümer, der Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB), erklärten die Angelegenheit zur Chefsache und setzten eine Expertengruppe zur Aufklärung der Ursachen der Beschwerden ein. In einer Informationsveranstaltung zu den Untersuchungsergebnissen stellten sie am Mittwoch als einschneidende Maßnahme die Installation eines neuen Lüftungssystems vor.
Die Taskforce aus Vertretern von Universität und LBB veranlasste umfangreiche Untersuchungen, wie Rauchversuche, Luftmessungen und Analysen von Baustoffen. Alle haben ergeben, dass keine Grenzwerte überschritten oder annährend erreicht wurden. Daher schlussfolgerte Hermann Josef Dietzen, stellvertretender LBB-Niederlassungsleiter Trier: „Es hat sich kein einziger Wert mit toxikologischer Relevanz ergeben. Es handelt sich hauptsächlich um ein Geruchsproblem.“

Bei den Rauchversuchen stellte sich zudem heraus, dass bei bestimmten Witterungsbedingungen die Abluft aus dem Gebäude an der Fassade herabfällt und wieder in das Gebäude eingesogen wird. Um dieses Problem zu beheben, sieht das neue Lüftungskonzept der Expertengruppe einen 50 Meter langen Kanal vor, der aus der Umgebung in das Gebäude führt und es mit Frischluft versorgt.
Universitätsvizekanzler Thomas Künzel sieht mit den Untersuchungsergebnissen und dem Baumaßnahmenplan die Lösungsfindung auf einem guten Weg: „Wir gehen davon aus, dass sich mit dem neuen Lüftungskonzept, das wir in einer zweijährigen Umbauphase umsetzten wollen, die Luftqualität im Gebäude Schritt für Schritt verbessert.“

Als nächstes werden die Konzepte zum Umbau abgeschlossen und die Finanzierung abgestimmt, um die Baumaßnahmen möglichst schnell öffentlich auszuschreiben. Dabei liegt die Finanzierung hauptverantwortlich beim LBB als Eigentümer des Gebäudes. Der Umbau des Lüftungssystems im Hochtrakt wird nach dem ersten groben Maßnahmenplan im Mai 2016 beginnen. Es ist vorgesehen, mit den Bauarbeiten in den Büroräumen der oberen Etagen anzufangen und sie in zweimonatigen Intervallen von Etage zu Etage voranzutreiben. Dabei werden die Umbaumaßnahmen eng mit den Betroffenen besprochen und abgestimmt werden.
Seit der ersten Informationsveranstaltung im Juli bis zum Ergebnisbericht sind gerade drei Monate vergangen. Für Universitätspräsident Prof. Dr. Michael Jäckel zeigt das deutlich, wie konzentriert die Taskforce an der Problemlösung arbeitet: „In dieser Situation gibt es keine Rückkehr zum Arbeitsalltag, sondern es muss neben der Planung an Umbauarbeiten Sofortlösungen für Betroffene geben.“

Forciert wurden die Untersuchungen auch durch den Personalrat der Universität Trier, der im Juli eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den LBB beim Finanzministerium eingereicht hatte. Zunächst äußerte  Universitätspräsident Jäckel Skepsis gegenüber dem Verfahren, lobt inzwischen aber die gewinnbringende und transparente Zusammenarbeit mit dem LBB und dem Finanzministerium.

Die stellvertretende Vorsitzende des Personalrates, Maria Kiefer-Koltes, fordert weiterhin alle Mitarbeiter und Studierenden dazu auf, sich bei gesundheitlichen Beeinträchtigungen umgehend beim Personalrat zu melden. Ihr ist es ein besonderes Anliegen, die Beschwerden von Mitarbeitern zu dokumentieren: „Es konnten durch Messtechniken zwar keine Gefahren nachgewiesen werden, aber die Gesundheitsprobleme unserer Mitarbeiter weisen wir nicht von der Hand.“