27.2.: Lena Haase über "Das 'katholische Milieu' Triers im Nationalsozialismus"

Im Rahmen der Vortragsreihe "Darüber müssen wir reden" referiert die Historikerin Lena Haase am 27. Februar 2024 um 19 Uhr in der Dominformation Trier.

27. Februar 2024| 19 Uhr | Dominformation Trier

Dr.Lena Haase
Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Forschungs- und Dokumentationsstelle SEAL an der Universität Trier

Das „katholische Milieu“ Triers im Nationalsozialismus 

In der Geschichtswissenschaft wurde und wird häufig – besonders mit Blick auf die NS-Zeit – die Besonderheit des „katholischen Milieus“ betont. Der Vortrag beleuchtet dieses sogenannte „katholische Milieu“ Triers während der nationalsozialistischen Herrschaft und betrachtet dabei einerseits die Positionierung von Amtskirche und Gläubigen gegenüber dem NS-Regime sowie andererseits die Verfolgungspraxis gegenüber KatholikInnen und Institutionen der Kirche sowie ihrer Mitglieder. Hinterfragt wird dabei nicht nur die Tragfähigkeit des von Lepsius geprägten Milieu-Konzeptes mit Blick auf die Trierer Verhältnisse. Zwei weitere regionale Besonderheiten werden schließlich in den Blick genommen. Dies betrifft erstens die Tatsache des zwischen 1920 und 1935 geteilten Bistums Trier hinsichtlich der kirchenpolitischen Agitation von Parteigliederungen und Verfolgungsorganisationen vor Ort. Zweitens ist schließlich auch die Positionierung des Trierer Bischofs Franz Rudolf Bornewasser bis zur Rückgliederung des Saargebietes im Januar 1935 sowie auch darüber hinaus in die Betrachtung einzuschließen.

 

Die Historikerin Lena Haase ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Forschungs- und Dokumentationsstelle SEAL an der Universität Trier. Dort ist sie beauftragt mit der Durchführung des Projektes zur Aufklärung sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen sowie hilfs- und schutzbedürftigen erwachsenen Personen durch Kleriker und Laien im Verantwortungsbereich der Diözese Trier zwischen 1946 und 2021. Promoviert wurde sie 2022 mit einer Arbeit zur Strafverfolgungspraxis im Nationalsozialismus. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Polizeigeschichte, der Geschichte des Nationalsozialismus und seiner Nachgeschichte in der Bundesrepublik sowie der Gewaltgeschichte und der Geschichte sexualisierter Gewalt.