Internationale & interdisziplinäre Gastprofessur für Frauen- und Geschlechterforschung im SoSe 2018

Frau PD Dr. Gabriele Dietze ist Klara Marie Faßbinder Gastprofessorin für Frauen- und Geschlechterforschung im SoSe 2018 an Universität Trier im Fach Geschichte.

Die Gastprofessur

Die interdisziplinäre und internationale Gastprofessur Frauen- und Geschlechterforschung Rheinland-Pfalz wird seit 2001 durch das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur Rheinland-Pfalz gefördert. Sie wird semesterweise mit einer international renommierten Wissenschaftlerin besetzt und rotiert zwischen den rheinland-pfälzischen Hochschulen.

Ziele

  • Internationale Impulse für die Frauen- und Geschlechterforschung zu setzen,
  • das Renommee dieses Forschungsbereichs zu stärken,
  • das Lehrangebot zu erweitern, v.a. in Bereichen, die dem Forschungszweig noch kritisch gegenüberstehen,
  • Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Studierenden das Netzwerken zu ermöglichen.

PD Dr. Gabriele Dietze studierte Philosophie, Germanistik und Soziologie an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Von 1980 bis 1991 arbeitete sie als Cheflektorin des Rotbuch Verlags in Berlin und promovierte 1996 am John F. Kennedy Institute for American Studies an der FU Berlin. 2003 hat sie sich an der Humboldt-Universität zu Berlin im Fach Amerikanistik habilitiert.
Sie hat in zahlreichen akademischen Forschungsprojekten mitgearbeitet und an mehreren amerikanischen Universitäten unterrichtet, u.a. als Max-Kade-Professorin an der Columbia University, New York, als Robert Bosch Visiting-Professor für Germanic and English Studies an der University of Chicago sowie, im Wintersemester 2017/18, als Harris Guest-Professor für Gender Studies am Dartmouth College in Hanover, New Hampshire.
Im Rahmen der Gastprofessur bietet PD Dr. Dietze eine Übung und einen Workshop zum Thema ihres laufenden Forschungsprojektes an. Darüber hinaus wird sie das diesjährige Kolloquium des Centrums für Postcolonial und Gender Studies der Universität Tier (21.-22. Juni 2018) mit einem öffentlichen Vortrag eröffnen.

(Lehr-)Veranstaltungen

Übung (Blockseminar)
Rechtspopulismus & Geschlecht
20.-21. April, 1.-2. Juni und 15.-16. Juni 2018 jeweils 10-16 Uhr (April) und 10-18 Uhr (Juni)
Raum: P1 (Campus 1)
Die Übung ‚Rechtpopulismus & Geschlecht‘ will eine gendertheoretische und historische Einordnung und Analyse gegenwärtiger Rechtspopulismen unternehmen. Als historische Vorläufer werden Organisationen zur Verhinderung des weiblichen Wahlrechts in Großbritannien und antifeministische Vereinigungen im deutschen Kaiserreich betrachtet, danach „Männerphantasien“ (Theweleit) der paramilitärischen Freicorps und Analysen faschistischer Sexualpolitik (Reich, Bloch, Fromm). In der Auseinandersetzung mit der Gegenwart stehen zunächst Geschlechterpolitiken von deutschen und europäischen Rechtspopulismen im Zentrum, die gleichzeitig sowohl auf Traditionalität in Geschlechterfragen als auch auf mögliche alternative ‚Modernität‘ befragt werden sollen (Sauer, Müller). Abschließend wird das Seminar sowohl einen Ausblick auf ‚Trumpism‘ als auch in die Internet-Szenen von alt.right oder Identitäre eröffnen.
Zielgruppe Alle interessierten Studierende der Universität Trier, insbesondere des BA/Ed sowie MA/MEd Geschichte. Letztere können die Veranstaltung im Rahmen des Moduls „Aufbaumodul Historische Hilfswissen-schaften/ Methoden“ belegen. Auch für den MA NF Gender Studies sowie für Studierende des Zertifikats Interkulturelle und Gender Studies gilt die Übung als scheinfähige Veranstaltung.
Anmeldung Die Anmeldung erfolgt über StudIP bzw. bei Bedarf über buchmei@uni-trier.de (Sekretariat Internationale Geschichte, Universität <link>Trier).

Interdisziplinärer Workshop
Sexueller Exzeptionalismus/Ethnosexismus
13. Juni 2018, 10-18 Uhr
Raum: H6 (Campus 2)
Der Workshop beschäftigt sich mit der in jüngster Vergangenheit ständig aktualisierten Diskussion über Sexismus und Rassismus. Die moralische Panik, die um sexuelle Übergriffe junger ‘Geflüchteter‘ und Migranten in der Silvesternacht 2015/16 entstanden ist, war Anlass die Kategorie ‘Ethnosexismus‘ zu entwickeln, um eine sich zuspitzende Konzeptualisierung von Migration als ‘sexuellem Problem‘ zu fassen. Diese arbeitet mit den Abwehrfigurationen der ‘sexuell unterdrückten muslimischen Frau‘ und des ‘sexuell gefährlichen muslimischen Flüchtlings‘. Im Gegenzug soll sich mit abendländischen Überlegenheitsnarrativen auseinandergesetzt werden, die angeblich über die beste aller Regierungsformen (Demokratie), die beste aller Rationalitäten (Säkularität) und über ein maximal fortgeschrittenes sexuelles Regime (Selbstbestimmung) verfügen. Eine besondere Aufmerksamkeit soll dabei dem Femonationalismus des Mainstreamfeminismus zukommen und der Funktion von Sexualität in neoliberalen Freiheitsdiskursen. Die Arbeitssprache ist Deutsch. Der Workshop ist kostenfrei.
Zielgruppe Studierende (MA und MEd), Doktorand*innen der Universität Trier. Studierende der Universitäten der UniGR sind ausdrücklich zur Teilnahme eingeladen. Kinderbetreuung kann bei Bedarf organisiert werden.
Anmeldung bis zum 30. April 2018 unter buchmei@uni-trier.de (Sekretariat Internationale Geschichte, Universität Trier). Bitte geben Sie ihr Studienfach und ihre Matrikelnummer bei der Anmeldung an.

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