Aktuelles

Bericht zum Workshop "Klimawandel und Biodiversität" erschienen

Im Anschluss an unseren Workshop im Juni wurde der Bericht „Klimawandel und Biodiversität – eine natur- und rechtswissenschaftliche Bewertung“ in der aktuellen Ausgabe der juristischen Fachzeitschrift Natur und Recht publiziert. Der Bericht greift den Diskurs über Wechselwirkungen von Klimawandel und Biodiversitätsverlust auf und gibt die Vorträge des Workshops zusammengefasst wieder. Die Folgen des Klimawandels, die angespannte Situation zwischen den internationalen Konventionen und der Biodiversitäts- sowie Ökosystemschutz werden aus naturwissenschaftlicher und juristischer Perspektive diskutiert.

Charlotte Wesch

"Klimawandel und Biodiversität"

Am 11. und 12. Juni 2015 fand im Rahmen des Graduiertenkollegs ein Workshop zum Thema "Klimawandel und Biodiversität" statt. Die Kollegiatinnen und Kollegiaten haben zu diesem Thema Gastrednerinnen und Gastredner aus den Natur- und Rechtswissenschaften eingeladen, um die Thematik interdisziplinär und praxisnah diskutieren zu können. Die namhaften Referenten, die das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten wussten, zeigten auf, dass Klima- und Biodiversitätsschutz in der Praxis oft isoliert voneinander betrachtet werden und folglich Instrumente entwickelt und implementiert werden, die zu gegenläufigen Ergebnissen führen. Eine Herausforderung der Zukunft wird es sein, die Instrumente zu harmonisieren um so das gemeinsame Ziel einer nachhaltigen Klima- und Biodiversitätsstrategie sicher zu stellen. Den Flyer der Veranstaltung finden Sie hier.

"Die Suche nach einem atomaren Endlager - eine unendliche Geschichte?"

Am 09. Juni 2015 fand im Rahmen des DFG-Graduiertenkollegs "Verbesserung von Normsetzung und Normanwendung im integrierten Umweltschutz durch rechts- und naturwissenschaftliche Kooperation" eine Veranstaltung zur Atom-Endlagersuche in Deutschland statt. Geladen waren mit Frau Rechtsanwältin Dr. Cornelia Ziehm (Staatssekretärin a.D., Berlin) und Herrn Prof. Dr. Harald Ehses (Wirtschaftsministerium Rheinland-Pfalz) zwei namhafte Referenten, die das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten wussten. Dabei zeigten sie auf, dass einfache und schnelle Lösungen in diesem komplexen Problemkreis vermutlich nicht zu finden sein werden.
Den Flyer der von Herrn Prof. Dr. Ekkehard Hofmann (IUTR) geleiteten Veranstaltung finden Sie hier.

Pflanzen- und Tierwelt braucht in Städten Platz und Korridore - Trierer Biogeographen stellen weltweite Meta-Analyse zu Biodiversität vor

Foto: sergemi - Fotolia.com

Die Vielfalt der Pflanzen- und Tierwelt in Städten steigert das Wohlbefinden und die Gesundheit von Menschen. Darauf  verweisen zahlreiche Studien. In städtischen Räumen wird die Biodiversität jedoch durch wachsende Bebauung, zunehmenden Verkehr und den Ausbau der Infrastruktur beeinträchtigt. Wissenschaftler der Universität Trier haben nun herausgefunden, dass zwei übergeordnete Faktoren die Biodiversität in Städten maßgeblich prägen: Zum einen die Größe eines Lebensraumes - hierzu gab es bislang widerstreitende wissenschaftliche Befunde - und zum anderen Korridore, also „Grünzüge“ und Hecken.

Meist steht das lokale Aussterben von Tier- und Pflanzenarten im Mittelpunkt der Diskussion über Biodiversität und urbane Räume. Diese Sichtweise greife viel zu kurz, schreiben die Trierer Wissenschaftler des Instituts für Biogeographie unter Leitung von Prof. Dr. Michael Veith im renommierten Fachjournal „Ecology Letters“. Sie empfehlen, die positiven Wirkungen von Biodiversität für den Menschen viel stärker in den Blick zu nehmen. Neben ihrer zentralen Bedeutung für die Regulation des Temperaturregimes und die Verbesserung der Luftqualität stellt Biodiversität in oder am Rand von Städten oftmals die erste und häufig die einzige Kontaktmöglichkeit für Menschen mit der Natur dar und ist damit besonders schutzwürdig.

Das Forscherteam bestehend aus Mitgliedern des Graduiertenkollegs hat eine globale Meta-Analyse zu den Faktoren innerstädtischer Biodiversität vorgelegt, die bislang noch ausstand. Dazu wurden Daten über die Verbreitung von Tier- und Pflanzenarten innerhalb von 75 Städten weltweit analysiert. Aus den Befunden lasse sich ableiten, dass Bereiche mit mindestens 50 Hektar Größe erforderlich sind, um das Aussterben von empfindlichen Arten zu verhindern. Die Vergrößerung von Lebensräumen und ein Netzwerk von Korridoren seien die wichtigsten Strategien, um Biodiversität in städtischen Räumen auf einem hohen Niveau zu halten.

Online unter: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/ele.12427/abstract


Joscha Beninde

"Umweltgerechtigkeit" - Gastvortrag von Prof. Dr. Michael Kloepfer

Am 29.01.2015 hielt Herr Prof. Dr. Michael Kloepfer, Mitbegründer des IUTR und einer der renommiertesten Umweltrechtler Deutschlands, an der Universität Trier einen Gastvortrag zum Thema "Umweltgerechtigkeit". Der Vortrag fand im Rahmen des DFG-Graduiertenkollegs "Verbesserung von Normsetzung und Normanwendung im integrierten Umweltschutz durch rechts- und naturwissenschaftliche Kooperation" statt. Herr Prof. Dr. Kloepfer ging u.a. auf den Ursprung und die Bedeutung der "environmental justice" ein und behandelte verschiedene Problemaspekte sowie Problemdimensionen der Umweltgerechtigkeit. Sowohl mit Blick auf Deutschland als auch auf den internationalen Bereich präsentierte er erste Lösungskonzepte, rief dabei jedoch die Anwesenden auch nachdrücklich zur weiteren Beschäftigung mit der Thematik auf. Der Vortrag, an dem nicht nur Mitglieder des Kollegs, sondern auch viele ehemalige Wegbegleiter von Herrn Prof. Dr. Kloepfer teilnahmen, stieß auf viel positive Resonanz.            


Thomas Koch

Ambitious advances of the European Union in the legislation of invasive alien species - Interdisziplinäre Publikation erschienen

Datum: 12.01.15

Der Beitrag befasst sich mit der im Oktober 2014 von der Europäischen Union verabschiedeten Verordnung über invasive Arten. Als invasiv gelten Arten, die durch Mitwirkung des Menschen in neue Gebiete vordringen, sich dort erfolgreich ausbreiten sowie gleichzeitig eine Bedrohung für die dort ursprüngliche und heimische Flora und Fauna darstellen oder wirtschaftliche bzw. gesundheitliche Schäden hervorrufen. Begriffe wie Neobiota, Neophyten, Neozoen, exotische oder gebietsfremde Arten werden häufig synonym verwendet wobei der Zusatz 'invasiv' nur für die Arten gilt, die einen ernsthaften Schaden hervorrufen. In Europa entsteht nicht nur ein wirtschaflticher Schaden von jährlich über 12 Milliarden Euro, invasive Arten bedrohen gleichzeitig die heimische Flora und Fauna und gefährden das von den EU-Mitgliedstaaten formulierte Ziel bis 2020 den Arten- und Biodiversitätsrückgang zu stoppen. Eine von Mitgliedern des Graduiertenkollegs verfasste kritische Betrachtung der in der EU-Verordnung vorgeschlagenen gesetzlichen Regelungen für das Management von invasiven Arten ist jetzt in der Fachzeitschrift Conservation Letters erschienen.

Joscha Beninde

Microplastics in freshwater environments - Interdisziplinäre Publikation in press

Datum: 28.11.14

Weltweit sind aquatische Ökosysteme mit Kunststoffabfällen belastet. Insbesondere die Belastung der marinen Umwelt mit kleinsten Plastikfragmenten, dem sogenannten Mikroplastik, und deren Konsequenzen für die Umwelt sind zurzeit ein internationaler Forschungsschwerpunkt. Wenig bekannt sind dagegen die Auswirkungen von Plastik und Mikroplastik auf Süßgewässer. Unsere interdisziplinäre Publikation beschäftigt sich mit den Quellen und den bislang bekannten Effekten von Mikroplastik auf limnische Ökosysteme. Weiterhin werden die rechtlichen Konsequenzen im Hinblick auf die EU-Wasserrahmenrichtlinie diskutiert, da die Richtlinie innerhalb der Europäischen Union den Rechtsrahmen für den Schutz von Binnengewässern bildet, Mikroplastik jedoch nicht umfasst. Die Publikation erscheint Ende des Jahres in der Zeitschrift für Europäisches Umwelt- und Planungsrecht mit dem Titel „Microplastics in freshwater environments: A need for scientific research and legal regulation in the context of the European Water Framework Directive“ undwurde von Kollegiatinnen und Dozenten des Graduiertenkollegs verfasst.

 

                                                                                                Charlotte Wesch/Joscha Beninde

 

City Campus - Triers lange Nacht der Wissenschaft am 26. September 2014

Datum: 14.08.2014

Unter dem Leitthema "Meeresschutz fernab der Küste - Von Meeresmüll und chinesischen Wollhandkrabben" stellt das Graduiertenkolleg zwei Forschungsprojekte aus dem Bereich des marinen Umweltschutzes zu den Themen „Meeresmüll“ und „Ballastwasser“ vor. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit sich über weitere Schwerpunkte des Graduiertenkollegs, z.B. Urbane Biodiversität, Abfallwirtschaft, Nanopartikel in der Landwirtschaft, Entwicklung von in vitro-Testmethoden, zu informieren. 

Besuchen Sie uns am 26. September 2014 zwischen 18:00 und 0:00 Uhr an unserem Stand in der Konstantinstraße.

Hier gehts zur Homepage des City Campus.

Hier gehts zum Beitrag des Graduiertenkollegs.

Daniel Felten

International renommierte Gastwissenschaftler halten Vorträge im Rahmen der Ringvorlesung

Datum: 10.06.2014

Für die interdisziplinäre Ringvorlesung des Graduiertenkollegs konnten erneut international renommierte Referenten gewonnen werden.

Am Dienstag, dem 17. Juni 2014 wird Herr Prof. Dr. Christian Tams von der University of Glasgow zum Thema "Das Antarctic Whaling-Urteil des IGH - ein Paradigemenwechsel?" referieren. Der Vortrag beginnt um 17 Uhr c.t. in Raum HZ 203 im Hörsaalzentrum an Campus II.

 

 

Die nächsten Termine:

  • Prof. Dr. Kristin Bartenstein, Université Laval (derzeit LMU München)
    Thema: (Klima-)Wandel in der Arktis: eine völkerrechtliche Betrachtung
    02. Juli 2014, 17 Uhr c.t., Raum HZ 203 (Campus II, Hörsaalzentrum)

Das Graduiertenkolleg lädt alle Interessierten recht herzlich zu diesen Vorträgen ein!

Daniel Felten

Das Graduiertenkolleg beim Europäischen Tag der Meere in Stralsund

Datum: 10.06.2014

Anlässlich des Europäischen Tages der Meere am 20. Mai 2014, erarbeiteten mehrere Kollegiatinnen & Kollegiaten in Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamtes ein Kinderprogramm zum Thema „Meeresmüll“ und begleiteten das Projekt vor Ort im Ozeaneum Stralsund.

Im Rahmen einer „Schnitzeljagd“ wurde den Schülern im Alter zwischen acht und 16 Jahren, die aus dem gesamten Bundesgebiet angereist waren, die Problematik von Meeresmüll sowie die Risiken für die Umwelt und den Menschen verdeutlicht. Anhand mehrerer thematischer Stationen lernten die Schüler dabei u.a. die Herkunft der heute in den Ozeanen treibenden Müllteppiche kennen. Zudem wurde auf die Aspekte der Langlebigkeit, insbesondere von Plastikmüll, eingegangen und Lösungsansätze aufgezeigt, wie Müll im Allgtag vermieden werden kann. An der Station „Experimente“ konnten die Kinder zudem durch praktische Versuche für das Problem Meeresmüll sensibilisiert werden. Hier begeisterten sich die Teilnehmer für einen erzeugten Müllstrudel, der die Ansammlung von Plastikmüll in weltweiten Meereswirbeln veranschaulichte. Weiterhin erlernten die Schüler durch Filtrierexperimente, dass Meeresmüll nicht immer nur aus sichtbaren Abfällen besteht. So stellen Plastikteilchen im µm-Bereich, sogenanntes Mikroplastik, welches bspw. aus Peelinggels und anderen Kosmetika stammt, ein potenzielles Risiko für die Umwelt dar.

Zum Beitrag des NDR: Aktiv gegen Plastikmüll in den Meeren

Zur Themenseite des OZEANEUM: Europäischer Tag der Meere

Charlotte Wesch/Daniel Felten

Europe needs a new vision for a Natura 2020 network - Interdisziplinäre Publikation erschienen

Datum: 25.01.2013

Eine interdisziplinäre Publikation mit dem Titel "Europe Needs a New Vision for a Natura 2020 Network", verfasst durch mehrere Doktoranden/innen und Dozenten des Graduiertenkollegs ist am 25. Januar 2013 im Journal Conservation Letters erschienen. Der Beitrag befasst sich aus multidisziplinärer Perspektive mit dem Bedürfnis, die europäische Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie, rechtliche Grundlage des Schutzgebietsnetzes "Natura 2000", anzupassen, um das 2010 von den Vertragsparteien der UN-Biodiversitätskonvention formulierte Ziel zu erreichen, bis 2020 den Arten- und Biodiversitätsrückgang zu stoppen. Die vorgeschlagenen Änderungen zielen letztlich auf eine bessere Verzahnung von naturwissenschaftlichen Erkenntnissen und Recht zwecks Erhöhung der Effektivität des europäischen Naturschutzrechts.

Axel Hochkirch/Daniel Felten