Von Schlachten, Helden... und einem Pferd. Troja und der trojanische Krieg

Hallo Kinder,

ich war mal wieder mit der Kinder-Uni unterwegs und zwar bei der Veranstaltung: Von Schlachten, Helden... und einem Pferd. Troja und der trojanische Krieg.

Die Veranstaltung hat der Archäologe Professor Dr. Torsten Mattern mit uns gemacht. Aber Moment!

Wisst ihr eigentlich, was ein Archäologe ist und was er so macht? Ich weiß es zumindest jetzt nach der Kinder-Uni Veranstaltung. Archäologen sind Wissenschaftler, die in der Erde graben um alte Dinge, wie Mauern und Werkzeuge von zum Beispiel den Römern zu suchen. Bevor es losging gab es die Warnung, dass das Thema nichts für Angsthasen sei. Ich bin ein mutiger Fuchs – also konnte ich weiter teilnehmen. Dann ging es los: Wir haben über blutige Schlachten und brutale Kämpfe gesprochen. Aber ich erzähle mal von Anfang an:

Am Anfang stand die Frage - wie und warum Troja erobert wurde. Eine Geschichte von einem großen und langen Krieg. Habt ihr davon schon gehört?

Alles begann mit einem Schönheitswettbewerb, ungefähr 1200 vor Christus (also sehr, sehr lange her!) in der Türkei. Den Göttern war sozusagen einfach nur langweilig, weil sie nicht wie wir heute einen Fernseher hatten, entschieden alle Götter, dass es einen Krieg geben soll, damit sie etwas Spannendes zu gucken haben.

Deswegen brachte Hermes, der Bote der Götter (= sowas wie ihr Briefträger) einen goldenen Apfel mit der Aufschrift "Für die Schönste!". Sofort entbrannte ein Streit unter den drei Göttinnen Hera, Athene und Aphrodite. Jede wollte den Apfel für sich haben. Schließlich befahl Zeus, der mächtigste Gott, den Streit zu beenden. Paris, der jüngste Sohn des Trojanerkönigs Priamos, sollte entscheiden, wer den Apfel bekommt. 

Paris gab dann Aphrodite, der Göttin der Liebe den Apfel, weil er eine schöne Frau haben wollte und sie ihm diese versprach.

Die schönste Frau damals war Helena, die Frau von Minelaos, dem mächtigen König von Sparta. Paris fuhr nach Sparta und verliebte sich sofort in die schöne Helena.

Zu dem Kennenlernen des Paris und Helena zeigte uns der Archäologe ein Bild auf einer alten Vase auf dem man Paris erkennt der eine Art Schlumpfmütze trägt (die heißt eigentlich "frügische Mütze" und ist eine traditionelle Mütze aus der Türkei). Weil Paris Helena für sich haben wollte, entführte er sie einfach nach Troja. Minelaos, der Mann von Helena, wurde deswegen ganz sauer auf Paris. Denn einfach die Frau eines anderen zu klauen, das geht doch nicht oder was meint ihr?! Würdet ihr euch Hilfe holen wenn euch etwas ganz Wichtiges geklaut wird?

Minelaos holte sich dann unter anderem Unterstützung von seinem Bruder Agamemnon und Odysseus, König von Itaka, um seine Frau zurückzuholen.

Als letzte Unterstützung fehlte nur noch Achilleus, der stärkste und mutigste Kämpfer Griechenlands. Er ist der Sohn einer Göttin und unverwundbar, bis auf eine Stelle, seine Ferse. Die heißt heute auch Achilleus-Ferse. Achilleus wurde vorhergesagt, dass er im Kampf um Troja sterben würde und versteckte sich so bei einem befreundeten König.

Doch Odysseus machte sich auf die Suche nach Achilleus. Er fand ihn verkleidet als Frau unter den Königstöchtern. Odysseus entlarvte Achilleus durch eine List. Er ließ Speer und Schild in den Saal bringen, wo sich die Frauen üblicherweise aufhielten. Zum Schein wurde die Kriegstrompete geblasen. Bei diesen Schreckenstönen flohen alle Frauen aus dem Saal, nur Achilleus blieb zurück und griff mutig zu den Waffen.

Alle Helden machten sich auf den Weg zu dem Schlachtfeld, doch Achilleus hatte keine Lust zu kämpfen, weil Minelaos ihm seine Freundin geklaut hatte. Er war also zu Beginn eine beleidigte Leberwurst.

Ein guter Freund von Achilleus, der Patroklos hieß, wollte jedoch unbedingt dass sich ein starker Held wie Achilleus auf dem Schlachtfeld zeigte um die Gegner einzuschüchtern. Und so klaute er die Rüstung des Achilleus und zog sie sich selber an.

Hektor einer der stärksten Gegner tötete Patroklos, weil er glaubte gegen einen richtigen Helden(=Achilleus) zu kämpfen.

Als Achilleus erfuhr, dass Hektor seinen Freund getötet hatte, wurde er stinksauer. Hier hat uns Dr. Mattern die blutige und brutale Kampfszene zwischen Achilleus und Hektor in alter Sprache vorgelesen. Hui, da ist es aber hergegangen!

Das was ich verstand war, dass Achilles es nicht ganz schaffte Hektor zu besiegen. Doch Achilleus sah nur noch Rot und brachte alle um die ihm in den Weg kamen.

Am Schluss jagte Achilleus seinen Gegner Hektor um die Stadtmauer von Troja und tötete ihn schließlich. Aber das war für den zornigen Achilleus nicht genug Rache. Er legt den toten Hektor unter seine Liege im Zelt, und aß und schlief über dem Toten. Könnt ihr euch sowas vorstellen?! _ Ich nicht! Gruselig, sowas…

Um dem Wahnsinn ein Ende zu machen, tötete jemand schließlich den wütenden Achilleus, indem er einen Pfeil in die Achillesferse schoss. Was nun?

Alle Helden sind tot, nun muss alles ein Ende haben. Odysseus hatte schließlich die Idee. Er schlug vor, nicht mit Gewalt sondern durch List die Schlacht zu beenden. Seine Idee war es, so zu tun als würden alle wegfahren, und ein Geschenk da zulassen.

Wisst ihr was das Geschenk ist? - Ein Tipp, es ist ein Tier aus Holz - ja genau, das trojanische Pferd.

Odysseus Plan klappte, und die Kämpfer rannten aus dem großen hölzernen Pferd und töteten fast alle Trojaner.

Ziemlich spannende Geschichte oder?

Geschrieben hat das alles Homer, ein Dichter, der 730 vor Christus lebte.

Nach dieser spannenden Geschichte erklärte Prof. Dr. Torsten Mattern uns noch, dass zum Beispiel Troja vier Mal in Trier reingepasst hätte. Die Geschichte von Troja nennt man auch griechischen Mythos, das bedeutet, dass etwas in der Vergangenheit lange zurück liegt. Der Trojanische Krieg ist etwa 1200/1300 vor Christus passiert, diese Zeit heißt Bronzezeit. Wisst ihr warum man die Zeit so nennt? - weil die meisten Werkzeuge zu der Zeit aus Bronze waren!

Trotzdem bleibt eines bis zum Ende ungeklärt: Gab es den Trojanischen Krieg jetzt wirklich oder alles nur erfunden? Wir wissen es bis heute nicht! Trotzdem taucht immer wieder der Name „schnellfüßige Achilleus“ auf, viele glauben deshalb, dass es den Krieg gab. Andere sagen, dass es immer schon Krieg gab, mit dem Trojanischen Krieg wollten die Leute früher einfach etwas Spannendes erzählen.

Ich erzähle meinen Freunden jetzt auch etwas Spannendes und zwar das neu Gelernte aus der Kinder-Uni Veranstaltung.

Bis bald!

Eure Klara Schlaufuchs