Geheime Nachrichten - WUZPQDGZU

Hi Leute,

ich bin mal wieder nach Wittlich gereist, um an einer Veranstaltung der Kinder-Uni teilgenommen. Worum ging es dieses Mal? Um Geheimnachrichten! Richtig spannend. Habt ihr auch eine Geheimschrift mit euren Freunden? Wir Füchse haben das immer mal versucht, aber wir verstehen uns dann gegenseitig nicht. Geheimschrift hat auch einen Fachbegriff: „Kryptographie“ – das heißt die Wissenschaft der Verschlüsselung. Das kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „geheim schreiben“. Es geht also bei der Kryptographie darum, Methoden zu entwickeln Nachrichten zu verschlüsseln, also normale Nachrichten zu Geheimnachrichten zu machen. Das Gegenstück zur „Kryptographie“ ist die „Kryptoanalyse“. Dort versucht man Techniken herauszufinden, die geheime Nachrichten wieder lesbar machen. Gemeinsam bilden sie den Bereich der „Kryptologie“.“Kryptoanalyse“ – sowas brauchen wir Füchse!

Als wir Kinderstudenten uns den Titel der Veranstaltung noch mal angesehen haben, wurden wir etwas stutzig. „WUZPQDGZU“ - was soll das eigentlich heißen? Haben wir plötzlich alle vergessen, wie man richtig liest? Ralf konnte uns schnell wieder beruhigen. Es handelt sich hierbei um eine Geheimschrift – übersetzt heißt das nämlich Kinder-Uni, das ist ja cool! Um das Wort zu verschlüsseln wurde das sogenannte Verschiebeverfahren angewandt. Ich will euch kurz erklären, wie das genau funktioniert. So schwer ist das nämlich gar nicht! Zuerst müssen wir uns das Alphabet aufschreiben. Danach überlegen wir uns ein alternatives Alphabet, das „Chiffrealphabet“. Dazu müssen wir nur die Buchstaben um eine beliebige Anzahl an Stellen nach rechts verschieben. Deswegen nennt sich diese Technik Verschiebeverfahren. Ralf hat bei seinem Beispiel das Alphabet um 14 Stellen verschoben:

A    B   C   D   E   F   G   H    I    J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Y   Z

M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W  X   Y    Z   A    B   C   D   E   F   G   H    I    J   K   L

Statt einem „K“ hat er also ein „W“ geschrieben, statt einem „I“ ein „U“, statt einem „N“ ein „Z“ und so weiter. Wenn man das Wort Kinder-Uni mithilfe dieser Methode umschreibt erhält man das Geheimwort „WUZPQDGZU“.

Es gibt viele Möglichkeiten, herauszufinden wie man die die Geheimnachrichten aufdecken kann. Ich könnte einfach das Alphabet so lange weiter verschieben, bis ich es schließlich um die richtige Anzahl an Stellen verschoben habe. Einfacher ist es aber, wenn man die sogenannte „Häufigkeitsanalyse“ anwendet. Dazu muss man aber wissen, welche Buchstaben in der jeweiligen Sprache am häufigsten vorkommen. Im Deutschen ist „E“ der häufigste Buchstabe. Witzig, denn mein Name enthält diesen Buchstaben gar nicht! Eurer vielleicht? Wenn man also ein Geheimwort vor sich hat, das mit dem Verschiebeverfahren entstanden ist und ein Buchstabe besonders oft darin vorkommt, dann kann man davon ausgehen, dass es eigentlich ein „E“ ist. Am besten zeige ich euch das nochmal anhand eines Beispiels. Wir brauchen zunächst eine neue Geheimnachricht, in dem ein Buchstabe besonders oft vorkommt: „XRWTHHTVTGCTXH“. Bei unserem Beispiel wird also das „T“ zum „E“, da es ja am häufigsten vorkommt. Mit dieser Information können wir nun unser „Chiffrealphabet“ anlegen:

A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Y   Z

L   M   N   O   P   Q   R  S   T  U   V   W  X   Y    Z   A   B   C   D   E   F   G   H     I   J    K

Jetzt müssen wir nur noch die Buchstaben gegen die Buchstaben in unserem alternativen Alphabet austauschen und wir können unsere geheime Nachricht vervollständigen:

X   R   W   T   H   H   T   V   T   G   C   T   X   H

I    C    H , E   S   S   E , G  E   R   N , E    I    S

Die geheime Nachricht heißt übersetzt also „Ich esse gern Eis“.

Das alles war zwar sehr kompliziert und am Anfang habe ich nur Bahnhof verstanden.

Aber jetzt versuche ich mal Kunibert eine Geheimnachricht zu senden. Vielleicht klappt es ja jetzt!

Bis bald,
Eure Klara Schlaufuchs