Caesar GESUCHT!

Hallo Kinder,

wer von euch liest auch so gerne die Asterix und Obelix Comichefte? Ich habe fast alle und deswegen war ich schon besonders gespannt auf die Kinder-Uni-Veranstaltung „Caesar – G E S U C H T!“. Ein wichtiger Gegenspieler der Gallier in diesen Heften ist ja der frühere römische Herrscher Gaius Julius Caesar. Und um genau diesen ging es. Gemeinsam mit dem Archäologen Dr. Stephan Berke und dem Kunsthistoriker Dr. Stephan Brakensiek beschäftigten wir uns mit dieser spannenden Person der römischen Antike.

Was wissen wir denn heute überhaupt über Caesar? Caesar entstammt der Familie der Julier. Hierbei handelt es sich um eine sehr angesehene und mächtige Familie im alten Rom. Deswegen lautet der zweite Name von Caesar auch Julius. Die Römer hatten nämlich alle drei Namen! Der erste Name war der Vorname, der zweite der Familienname und bei dem dritten handelte es sich um den Beinamen.

Caesar durchlief die wichtigen politischen Ämter. Er war also ein Politiker, aber nicht nur das. Er machte sich auch einen Ruf als Feldherr. Caesar war ein schlauer Stratege und schlug erfolgreich viele Schlachten. So unterwarf er auch die Gallier. Natürlich ausgenommen das kleine Dorf mit dem Zaubertrank! Caesar erlangte so viel Macht, dass er sich schließlich zum Diktator auf Lebenszeit ernennen ließ. Er war damit also anders als beispielsweise die Bundeskanzlerin von Deutschland Angela Merkel unabhängig von einer Wahl. Das gefiel aber natürlich nicht allen und so wurde Caesar letztendlich von seinen Feinden in einer Verschwörung ermordet.

Da er jedoch so ein mächtiger Mann gewesen war, wurde der Name „Caesar“ als Herrschertitel von den römischen Herrscher nach Gaius Julius Caesar beibehalten. Im deutschen bedeutet „Caesar“ Kaiser. Also benannten sich auch alle Kaiser im Mittelalter nach Caesar, weil dieser so ein beeindruckender Herrscher war. Wäre das toll, wenn ich mal Kaiser wäre! Heute gibt es aber nur noch einen Kaiser auf der Welt, nämlich den Kaiser von Japan.

Die beiden Veranstalter zeigten uns Büsten, die Caesar darstellten. Büsten sind von Bildhauern gemeißelte Porträts von wichtigen Persönlichkeiten. Sie sind also vergleichbar mit den Fotos von heute, nur dass es länger dauert eine solche Büste herzustellen. Es sind wichtige Zeitdokumente aus der damaligen Zeit. Sie geben Archäologen Aufschluss darüber, wie die Menschen damals über die wichtigen Personen ihrer Zeit dachten. Häufig wurden Herrscher als besonders schön, jugendlich und perfekt dargestellt. Sie waren also für die Römer wie Halb-Götter. Nicht aber Caesar! Obwohl er so ein mächtiger Mensch war, sieht er in Porträts wie ein gealterter, strenger Mann mit Falten und einer großen Nase aus. Hier zeigt sich aber auch, was Caesar für eine Person war. Er war kein Mensch, der besonderen Wert auf Schönheit und eine freundliche Ausstrahlung legte, sondern er wollte hart, zielstrebig und durchsetzungsfähig rüber kommen! Also ich hätte es ja lieber, wenn die Menschen mich für nett halten!

Nachdem wir die Büsten genügend untersucht hatten, wurde es richtig toll! Jedes Kind durfte sich als Caesar verkleiden und ein eigenes Porträt von sich machen lassen. Die einen haben sich etwas gesträubt, aber am Ende hatten fast alle Kinder ein eigenes Bild als Caesar. Das Bild wurde nicht von einem Bildhauer gemacht, sondern mit einer normalen Fotokamera. Trotzdem fand ich das einfach genial. Von mir gibt es leider kein Bild, ich bin als Fuchs viel zu klein für das Caesar-Kostüm und hätte nicht aufs Bild gepasst. Als Bildhauerei hätte das Ganze aber ja auch mehrere Tage gedauert! Es gab eine Toga, die wir uns anziehen durften. So eine hat Caesar damals auch getragen. Und wie ein echter Kaiser durfte sich jeder auch einen goldenen Lorbeerkranz aufsetzen. Jetzt hieß es noch einen fiesen Blick aufsetzen und schon sah man genau aus wie der große Caesar.

Salve,

Kunibert Schlaufuchs