Sinologie

Seit einigen Jahrzehnten spielt China wirtschaftlich, geopolitisch und kulturell eine bedeutende Rolle in der Welt. Dementsprechend gewachsen ist auch das Interesse an der Sinologie – dem Fach, das einen wissenschaftlichen Zugang zu diesem weithin unbekannten Land und seiner Sprache eröffnet. Ein besonderes Anliegen der chinawissenschaftlichen Forschung und Lehre an der Universität Trier ist es, den Wandel und die Kontinuitäten der chinesischen Kultur im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne aufzuzeigen, sowie die spezifischen Probleme einer alten Zivilisation in der Entwicklung zu einer modernen Gesellschaft zu erkunden.

"Die Sinologie an der Universität Trier ist ein kleiner Studiengang, das Verhältnis zwischen Dozenten und Studierenden ist familiär und freundschaftlich.

Durch eine Vielzahl an Kooperationen mit chinesischen Partneruniversitäten kann man von der Interkulturalität sehr profitieren. Man lernt, mit einer vollkommen anderen Kultur umzugehen und diese zu respektieren. Ein Auslandstudium bietet einen guten Einblick in die chinesische Kultur."

Bärbel Ellwanger, Bachelorstudentin

"An der Stadt und an der Universität Trier gefällt mir vor allem die internationale Atmosphäre. In so einem Umfeld kann man prima Sprachen lernen.

Die Bibliothek der Uni Trier ist mit Sicherheit die am besten ausgestattete Bibliothek, die ich je gesehen habe.

Die Sinologie hat die nettesten und hilfreichsten Dozenten. Sie sind alle hoch qualifiziert. Das motiviert mich, die Sprache zu lernen und die Kultur Chinas zu entdecken."

Ricardo Muirragui, Bachelorstudent

"Ich studiere an der Universität Trier, weil das Studienfach hier interessante Ausrichtungen bietet und es viele Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Fächern gibt.

Die Sinologie ist ein kleines und persönliches Studienfach. Die Atmosphäre hier ist für mich einmalig. Man lernt die chinesische Kultur und Sprache in allen Facetten kennen und erleben. Das Studienfach ist international gut vernetzt. Das eröffnet die Chance auf einen längeren Auslandsaufenthalt vor allem in China oder Taiwan."

Carmitha Klink, Masterstudentin

Studieninhalte

Unser Bachelor trägt den Titel "Moderne China-Studien", das heißt, sein Schwerpunkt liegt auf dem China der Gegenwart. Im Mittelpunkt steht dabei die Ausbildung in der modernen chinesischen Hochsprache. Ergänzend wird ein breites inhaltliches Hintergrundwissen vermittelt, insbesondere zum heutigen China, aber auch zur chinesischen Geschichte und Kulturtradition.

Nach dem Bachelorabschluss besteht die Möglichkeit eines weiterführenden Studiums im Master-Studiengang "China – Kultur und Kommunikation". Das Kernfach beinhaltet eine vertiefende Ausbildung im modernen Hochchinesischen sowie eine Grundausbildung in der klassischen chinesischen Schriftsprache. Auf dieser Grundlage werden die Studierenden befähigt, aktuelle Fragestellungen zur modernen chinesischen Sprachwissenschaft, interkulturellen Kommunikation sowie zu geistigen Auseinandersetzungen in Vergangenheit und Gegenwart wissenschaftlich zu untersuchen, einzuordnen und zu bewerten.  

Wer sich für China interessiert, aber keinen ganzen sinologischen Studiengang belegen möchte, kann bei uns auch das Zusatzzertifikat "Ostasiatische Studien" erwerben. Dieses Angebot gilt für Studierende aller Fächer. Bachelor-Studierende der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre können bei uns das Wahlpflichtmodul "Sinologie" belegen. Studierenden der Rechtswissenschaft bieten wir eine fachspezifische Fremdsprachenausbildung an.

Voraussetzungen

Zuerst einmal ganz grundsätzlich: Jede/r kann Chinesisch erlernen! Das Ganze ist weniger eine Frage der Begabung als des individuellen Engagements. Eine besondere Herausforderung sind die chinesischen Schriftzeichen. Es zeigt sich aber bald, dass sich alle Hürden mit Geduld, Beharrlichkeit und Fleiß bewältigen lassen.

Wer Sinologie studieren will, sollte sich grundsätzlich für gesellschaftliche und (inter)kulturelle Fragestellungen interessieren sowie Freude an Fremdsprachen mitbringen. Außerdem sollte man – wie bei jedem geisteswissenschaftlichen Fach – gerne und viel lesen.

Die Bereitschaft zu einem längeren Aufenthalt in China im Rahmen eines Auslandsstudiums ist zwar keine Voraussetzung, aber für die spätere fachliche und berufliche Entwicklung von großem Vorteil.

Unsere Studiengänge sind zulassungsfrei, jeder kann sich bei uns einschreiben, egal, welche Note auf dem Abiturzeugnis steht.

Praktika

Praktika sind keine Voraussetzung für ein Studium der Sinologie, ebenso wenig gehören sie zum Pflichtprogramm im Studium. Es ist aber sinnvoll und absolut zu empfehlen, sich bereits während des Studiums nach einem Praktikum umzusehen, zum Beispiel bei einer nationalen oder internationalen Organisation, in den Medien oder in einer Branche, in der man später vielleicht arbeiten möchte – egal ob in Deutschland oder in China. Dabei sammelt man nicht nur zusätzliche Fähigkeiten und Kenntnisse, sondern knüpft auch Kontakte, die wichtig sind für den Einstieg in den Beruf.

Auslandsaufenthalt

Die Universität Trier tauscht zum Zwecke des wissenschaftlichen Dialogs regelmäßig Fachpersonal und Studierende mit ihren Partnerhochschulen in Wuhan, Xiamen, Shanghai und Taipei aus.

Zur Vertiefung der landeskundlichen und sprachlichen Kenntnisse empfiehlt die Sinologie ihren Bachelor-Studierenden einen einjährigen Aufenthalt im chinesischsprachigen Ausland im Anschluss an das vierte Semester. Diesen müssen die Studierenden selbst organisieren, erhalten dabei aber Unterstützung vom Fach und vom Akademischen Auslandsamt.

Ein Auslandsstudium ist sowohl für Haupt- als auch für Nebenfächler von Vorteil und kann über Auslands-BAföG, aber auch über Stipendien, zum Beispiel seitens des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, einer der Partneruniversitäten der Trierer Sinologie oder der Konfuzius-Institute (mit)finanziert werden.

Auch im Rahmen des Master-Programms ist bei entsprechendem Forschungsbedarf ein Auslandsaufenthalt durchaus sinnvoll und kann gefördert werden.

Berufsfelder

Für Sinologen gibt es, wie für Studierende anderer Sprach- und Kulturwissenschaften auch, kein feststehendes Berufsbild. Die konkreten Arbeitsfelder ergeben sich zumeist aus der jeweiligen Fächerkombination und durch die fachliche Spezialisierung innerhalb der Sinologie. Mögliche Tätigkeitsbereiche ergeben sich zum Beispiel bei nationalen und internationalen Organisationen und Verbänden, in den Medien, in der Öffentlichkeitsarbeit, in Import- und Exportabteilungen verschiedenster Handelsunternehmen oder in der Tourismusbranche. Einige Absolventen machen auch eine wissenschaftliche Karriere, zum Beispiel an einer Universität.

Studiengänge

Die Sinologie an der Universität Trier bietet einen sechssemestrigen Bachelor-Studiengang im Haupt- und im Nebenfach sowie einen viersemestrigen Masterstudiengang im Kern- und im Nebenfach an. Die Studiendauer verlängert sich bei einem Auslandsaufenthalt entsprechend. Der Studienstart ist immer zum Sommer- und Wintersemester möglich.