Chinesisch für Abiturienten der Region

v.l. Projektgruppe mit Anne-Christin Deutschen, Dutsin Reuther, Maria Hill und Ruby Fischer

An der Universität Trier können Oberstufenschüler und -schülerinnen Chinesisch auf Uni-Niveau lernen. Schon vier Trierer Schulen sind Kooperationspartner des Schnupperstudiums.

Im Gymnasialunterricht spielen China und die chinesische Sprache nur eine marginale Rolle, vor allem in der Großregion. Denn Rheinland-Pfalz und das Saarland gehören neben Mecklenburg-Vorpommern zu den drei Bundesländern, in denen Chinesisch kein verankertes Unterrichtsfach im Lehrplan ist. Deswegen hat ein Professor für China-Studien der Universität Trier, Dr. Christian Soffel, ein Angebot für Abiturienten und Abiturientinnen initiiert, mit dem sie trotzdem vor Studienbeginn China-Kenntnisse auf Uni-Niveau erwerben können. Vorkenntnisse in Chinesisch benötigen Jugendliche nicht.

Für das Programm haben sich die Sinologie und die Computerlinguistik der Universität Trier zusammengetan. Schüler und Schülerinnen setzen sich mit dem chinesischen Kulturraum auseinander, eignen sich medienwissenschaftliche Analysemethoden an und lernen in einem Einsteigerkurs Chinesisch. Elftklässlerin Maria des Auguste-Viktoria-Gymnasiums hat der Zukunfts-Workshop am besten gefallen. Mit dem Unternehmen Foresight Intelligence entwickelte sie und andere Jugendliche ein Szenario, wie das Bildungssystem von China in 20 Jahren aussehen könnte.

Vorurteile gegenüber China abbauen

Maria erklärte in der Abschlusspräsentation des Schnupperstudiums ihre Arbeit und hielt am Ende stolz ihr Abschlusszertifikat in den Händen. Insgesamt besteht das Programm aus fünf Workshops, die verteilt im laufenden Schuljahr stattfinden. In den Veranstaltungen will Initiator Soffel auch mit Klischees über China aufräumen, den Chinabildern. Gerade deswegen hält er es für wichtig, jungen Menschen medienanalytisches Rüstzeug zu vermitteln: „Deutschland und China sind vor allem aus politischer und wirtschaftlicher Sicht wichtige Partner, aber auch Konkurrenten. Es ist entscheidend für unsere Zukunft, vor allem unsere Jugendlichen mit China vertrauter zu machen.“

Die beiden Studienfächer Sinologie und Computerlinguistik haben das Schnupperstudium zum dritten Mal angeboten. Erdkunde- und Sozialkundelehrer Norbert Haart des Bischöflichen Angela-Merici-Gymnasiums findet das eine tolle Erweiterung des regulären Schulunterrichts für China-Interessierte: „Wir haben etwa zwei Schulstunden Zeit, um die Volksrepublik China zu vermitteln. Hier referieren richtige China-Kenner, die auch meinen Wissensstand erweitern.“

Vier Trierer Schulen sind bereits Kooperationspartner des Projekts: das Auguste-Viktoria-Gymnasium, das Angela-Merici-Gymnasium, das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium und das Max-Planck-Gymnasium der Stadt Trier. Interessierte anderer Schulen sind genauso willkommen und weitere Schulen können noch Kooperationspartner werden. Bewerben kann man sich für das nächste im Winter startende Programm ab sofort. Es steht unter dem Motto „Chinabilder in Bewegung: Volksrepublik 2.0: Zwischen digitalem Trendsetter und Cy­berdiktatur“

Gefördert wird das kostenlose Programm von der Nikolaus Koch Stiftung, dem Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur sowie der Friedrich-Ebert-Stiftung.

 

Kontakt

Webseite zum Schnupperstudium Chinabilder in Bewegung
www.chinabilder-in-bewegung.uni-trier.de

Prof. Dr. Christian Soffel (Projektleiter)
Universität Trier, Fachbereich II, Sinologie
Tel.: +49 (0)651-201-3202
E-Mail: soffeluni-trierde

Carmitha Klink (Projektkoordinatorin)
Universität Trier, Fachbereich II, Sinologie
E-Mail: s2caklinuni-trierde

 

Universität Trier

FB II – Computerlinguistik
Tel.: +49-651 201-2251
Fax: +49-651-201-3946
E-Mail: naumsvenuni-trierde