Richtig googeln / Was passiert eigentlich genau beim Googeln?

Hey Leute,

so viele Computer wie bei meiner letzten Veranstaltung der Kinderuni habe ich noch nie in einem einzigen Raum gesehen. Alles drehte sich bei dieser Veranstaltung um das Thema „Google“. Da hätte ich mir natürlich denken können, dass wir dazu Computer brauchen werden. Und wie sich bald herausstellen sollte, durften wir die vielen PCs nicht nur bewundern, sondern auch selber benutzen. Richtig cool!!

Bevor man lernt wie man richtig googelt, muss man aber erstmal wissen, was Google überhaupt ist. Das ist nämlich eine Suchmaschine im Internet, die verschiedene Daten und Datenquellen nach bestimmten Schlagwörtern durchsucht. Suchmaschine ist übrigens nicht gleich Suchmaschine – auch im Internet nicht. So wie Google gibt es noch viel mehr Suchmaschinen, wie DuckDuckGo, Bing, Yahoo und und und… Dass man beim Googeln auch einiges falsch machen kann, haben wir dann auch gelernt. Denn nicht immer finde ich im Internet auch das, was ich wirklich suche. Wenn ich nicht nach den richtigen Schlagwörterm suche, kann es sein, dass ich bei völlig anderen Internetseiten lande. Durch bestimmte Wörter und Tricks in der Suchleiste kann man dem vorbeugen. Bei der Phrasensuche zum Beispiel verbinde ich die Wörter mit Gänsefüßchen und sorge so dafür, dass Google für mich nach genau dieser Wortkombination im Internet sucht. Das sieht dann beispielsweise so aus: „Kinderuni Trier“. Durch die englischen Wörter OR und AND kann ich Suchwörter ebenfalls verknüpfen. Mit OR verbindet man Wörter, die eine gleiche Bedeutung haben. Dann sucht Google entweder das eine Wort oder das andere Wort. Mit AND sucht man nach zwei verschiedenen Begriffen, Google soll dann also beide Wörter gleichzeitig suchen. Das war ganz schön kompliziert. Unsere Kursleiterin war wohl eine echte Google-Expertin. Sie hat dann Beispiele gegeben für komplexe Suchen bei denen man sicherlich später zum richtigen Ergebnis kommt. Eines davon war: (Suchmaschine OR Rechercheprogramm) AND (richtig OR korrekt).

Nach all den Vorinformationen war es Zeit, selbst aktiv zu werden. Zu drei superspannenden psychologischen Experimenten sollten wir gezielt Schlagwörter sammeln, die man bei Google eingeben kann, um Informationen zu den Experimenten zu erhalten. Beim „Marshmallow Test“ beispielsweise wird Kindern ein Marshmallow gegeben und man verspricht ihnen, dass sie ein weiteres bekommen, wenn sie 20 Minuten warten und das erste solange nicht essen. Ihr kennt das vielleicht aus einer Werbung für Ü-Eier. Nun versuchten wir auf einer Mindmap so viele Schlagwörter wie möglich zu sammeln, um Informationen zu diesem Thema zu finden. „Jemand gibt einem Kind in einem Raum mit grüner Wand ein Marshmallow, den es 20 Minuten nicht essen soll“ bietet sich als Suchphrase beispielsweise nicht an, weil es viel zu lang ist. „Marshmallow“, „Experiment“ oder auch der Name des Psychologen, der das Experiment durchgeführt hat, „Walter Mischel“, sind hingegen sind hilfreiche Suchbegriffe. Ziel der Suche war es, so spezifisch wie möglich zu sein, um auch so exakte Ergebnisse wie nur möglich zu erhalten. Zudem muss man auf sichere Quellen und vielfältige Informationen achten. Was sichere und was „schlechte“ Webseiten sind, haben wir dann auch noch besprochen. Viele Informationen kann man bereits der URL, der Uniform Resource Locator (das ist der Name der Website, z.B. www.kinderuni.uni-trier.de) entnehmen. Außerdem ist es immer ein gutes Zeichen, wenn Ansprechpartner, meistens in einem Impressum, angezeigt werden. Grundsätzlich haben wir gelernt: Lieber nicht zu früh einer Website trauen. Vor Trojanern und Viren muss man sich im Internet nämlich besonders schützen!

Aber wie macht Google das überhaupt? Wie arbeitet das Programm und wie kann es allein aus Schlagwörtern Suchergebnisse anzeigen? In einem weiteren Teil wurde es sehr technisch. Für alle Computer-Liebhaber war in diesem Teil der Veranstaltung viel Wissenswertes dabei! Mit das Wichtigste beim Internet sind die Server. Damit kann sowohl eine Software als auch ein Teil der Hardware gemeint sein. Die Server „liefern“ die Webseite, die ich anfrage. Manchmal, wenn viele Daten zu verarbeiten sind, wie zum Beispiel bei dem Weltkonzern Wikipedia, dann gibt es in einem Lagerraum schränkeweise Server. Wie genau diese „Lieferung“ der Seite abläuft, das regelt ein Protokoll, welches Ablauf und Reihenfolge genau festlegt. Wenn ich also eine Datei anfrage, antwortet der Server und sagt mir im Idealfall: „Ok! Inhalt kann geliefert werden.“ Dann wird der eigentliche Inhalt der Seite angezeigt, die im Browser dargestellt werden kann. Im Protokoll sieht das allerdings ganz merkwürdig aus, wie eine geheime Computersprache: „<title> Kinderuni &Uuml; bersicht </title>“

 

Im letzten Teil der Veranstaltung haben wir dann noch gelernt, wie eine Suchmaschine arbeitet, wenn sie Begriffe sucht. Zunächst katalogisiert sie alle Informationen, die sie erhält. Begriffe, die in Dateien oder auf Webseiten stehen, werden deshalb in einem Index – also einer Art Tabelle – aufgelistet. Stoppwörter (und, die, eine, ihre…) werden entfernt und Wörter auf ihre Grundform (Infinitiv bei Verben; Singularform bei Nomen) zurückgeführt. Aus dem Satz: „Linda und Paul pflanzten Blumen“ werden also folgende Wörter in einem inventierten Index festgehalten: „Linda“, „Paul“, „pflanzen“, „Blume“. Wenn ich als Internetbenutzer jetzt nach dem Wort „Blume“ suche, dann würde mir Google genau diese Datei anzeigen, in der ja das Wort „Blume“ vorkommt. Um diese wirklich komplizierte Sache etwas besser zu verstehen, haben wir dann selber einen Suchmaschinen-Index rund ums Thema „Frühstück“ erstellt. Dazu haben wir von acht Wikipedia-Einträgen zu Brotaufstrich, Marmelade, Brot, Wurst, Zucker, Milch, Butter und Nougatcreme jeweils drei prägnante Schlagwörter zusammengetragen. Jedem der Begriffe haben wir dann eine eigene Dokumentennummer zugeordnet. Bei Zucker war das beispielsweise die Nummer 5 und zugeordnet wurden die Wörter: „süß“, „kristallin“ und „Lebensmittel“. Wenn wir nun in der selbst gebastelten Suchmaschine nach dem Wort „Lebensmittel“ suchten, dann sagte das Programm uns die Dokumentennummer, in dem das Wort zu finden ist – in diesem Fall: 5

Das alles war ganz schön kompliziert. Aber auch ganz schön spannend! Und ich kam mir wie ein kleiner Computer-Programmierer vor, als wir da mit Index, Algorithmen, Servern und Quelltexten arbeiteten. Dass verschiedene Suchmaschinen übrigens teilweise bei der gleichen Suchanfrage verschiedene Ergebnisse liefern, liegt daran, dass sie unterschiedliche Algorithmen anwenden. Google beispielsweise berücksichtigt nicht nur meinen Standort, sondern auch die Tatsache, ob mein gesuchtes Wort auf einer Webseite in der Überschrift oder nur in einer Fußnote steht. Außerdem merkt Google sich, was ich in der Vergangenheit bisher gesucht habe. Wenn ich nämlich immer nach Dingen in Trier suche, dann werde ich von Google eher auch Seiten angezeigt bekommen, die etwas mit Trier zu tun haben… ganz schön verrückt, was Google sich alles merken kann.

Ich bin sehr froh, dass ich diese Veranstaltung besucht habe. Denn wie man mit dem Internet richtig umgeht, ist gar nicht so einfach. Und wie Suchmaschinen wie Google arbeiten, ist zwar auf der einen Seite unglaublich kompliziert, aber auf der anderen Seite auch unglaublich spannend! Ich werde direkt mal nach der Kinderuni-Seite suchen und schauen, was ich darüber alles in Erfahrung bringen kann!


Bis bald sagt euer
Kunibert Schlaufuchs

PS:Hier und hier und könnt ihr einen Blick in die Präsentationen werfen, welche uns bei der Veranstaltung gezeigt wurden!