Das Labyrinth der kyrillischen Buchstaben

Hallo Kinder,

wusstet Ihr eigentlich, dass es nicht nur die Buchstaben gibt, mit denen wir schreiben? Es gibt noch ganz viele andere Buchstabenarten, z.B. die kyrillischen Buchstaben. Über diese habe ich bei der Kinder-Uni Veranstaltung „Labyrinth der kyrillischen Buchstaben“ von Frau Lüdtke erfahren.Die kyrillischen Buchstaben werden vor allem in den slavischen Ländern, wie beispielsweise Bulgarien, Russland und Ukraine, verwendet. Aber was unterscheidet eigentlich die kyrillischen Buchstaben von den uns bekannten lateinischen Buchstaben?

Beachtlich ist, dass das kyrillische Alphabet sieben Buchstaben mehr hat, als unseres, es gibt also ganze 33 Buchstaben. Das ist so, weil das kyrillische Alphabet jedem möglichen Laut einen eigenen Buchstaben zuweist. Außerdem sehen die kyrillischen Buchstaben teilweise ganz anders aus und klingen auch anders. Diese Besonderheit hat uns im Laufe der Veranstaltung beschäftigt und wir sind durch ein Labyrinth gereist, in dem wir mehr und mehr dieser außergewöhnlichen Buchstaben kennengelernt haben.

Zu Beginn unserer Reise durch das Labyrinth haben wir mit einem bösen Piraten Bekanntschaft gemacht. Dieser hat alle kyrillischen Buchstaben versteckt und gedroht, diese nie wieder freizugeben. Unser Ziel war es daraufhin, den Piraten zu besiegen und alle kyrillischen Buchstaben aufzufinden, um so dafür zu sorgen, dass der Bösewicht wieder verschwindet. Zunächst haben wir einen Zeichentrickfilm namens „Lukomorje“ geschaut und uns mit unserer bevorstehenden Reiseroute durch das Labyrinth vertraut gemacht. Als erstes hat uns ein Kater auf einen Baum hingewiesen, in dem ganz viele kyrillische Buchstaben versteckt waren. Diese haben wir dann in den Ästen des Baumes gesucht. Das Erstaunliche an diesen Buchstaben ist, dass sie sich von unseren gar nicht unterscheiden. A, E, K, M, O und T bedeuten sowohl in unserem lateinischen Alphabet als auch im kyrillischen Alphabet dasselbe.

Nachdem wir diese Buchstaben erfolgreich gerettet hatten, bestand unsere nächste Aufgabe darin, Buchstaben aus einem Buchstabenknäuel zu entwirren, um so in unserer Mission, den Piraten zu verscheuchen, näher zu kommen. Hier haben wir gelernt, dass ein R im kyrillischen Alphabet ein P ist, das U ein Y, das scharfe S ein C, das W ein B, das H ein X und das N ein H. Die Buchstaben sehen zwar aus wie unsere Buchstaben, sie haben aber andere Laute. Dann sind wir einer russischen Hexe begegnet, die in einem Haus mit Hühnerbeinen lebt. Eine witzige Vorstellung, oder? Im Fenster dieses Hauses konnten wir viele weitere Buchstaben entdecken. Unter anderem erfuhren wir hier, dass ein B im Kyrillischen so aussieht: Б.

Nachdem wir auch dieses Hindernis überwunden hatten, kamen wir an eine Kreuzung. Hier konnten wir zwischen drei unterschiedlichen Wegen wählen. Wir erkundeten alle Wege und lernten durch einen Zauberspiegel, Puzzle und ein Meer aus Buchstaben noch viele weitere kyrillische Buchstaben kennen.Schlussendlich ist es uns gelungen, den Piraten erfolgreich zu verjagen. Der hat es selten mit so guten Buchstabenjägern zu tun!

Nach unserem Sieg über den Piraten haben wir dann noch gelernt, unsere Namen in Kyrillisch zu schreiben. Während wir dies ausprobierten, berichtete Frau Lüdtke auch noch über die Herkunft der kyrillischen Buchstaben. Früher waren die heiligen Schriften nur in lateinisch und griechisch zu finden. Die Slaven waren jedoch weder des Griechischen noch des Lateinischen mächtig und baten ihren Kaiser um Hilfe. Der Kaiser ließ daraufhin viele weise Männer an den Kaiserhof von Konstantinopel reisen. Unter diesen Männern waren auch die Brüder Kyrill und Method, die es sich zur Aufgabe machten, eine neue Schriftsprache ins Leben zu rufen. Diese Schriftart nannten sie „glagolitisch“ und lehrten sie an ihre Schüler. Ein Teil der Schüler Kyrills reisten wiederum nach Bulgarien und entwickelten dort die kyrillischen Buchstaben, eine Mischung aus den glagolitischen und den griechischen Buchstaben.

Und so ist eine weitere interessante Kinder-Uni Veranstaltung zu Ende gegangen.

Bis demnächst!
Eure Klara Schlaufuchs