Böden - Wir erkunden die Haut der Erde

Hallo Kinder,

als ich neulich bei der Kinderuni-Veranstaltung „Böden – wir erkunden die Haut der Erde“ war, ahnte ich noch nicht, wie wichtig Böden für das Überleben von vielen Lebewesen sind. Zunächst einmal überlegten wir, wie Böden überhaupt entstehen. Hättet ihr gedacht, dass dies mehrere Jahrtausende dauert? Fast schon unglaublich! Dies passiert nämlich, indem Steine verwittern, da diese von der Sonne erhitzt werden. Die Hitze der Sonne sorgt im Lauf der vielen Jahre dafür, dass die Steine sich so stark erwärmen dass sie letztendlich auseinander platzen. Je nach Gesteinsart dauert dieser Vorgang kürzer oder länger. Steine sind also tatsächlich der Ursprung aller Böden. Aus diesen entstehen dann die verschiedenen Arten von Böden, zum Beispiel Sand, Schluff oder Ton. Organismen wie beispielsweise Würmer zersetzen außerdem die Substanz des Bodens zu Humus.

Aber das war noch lange nicht alles, was wir Interessantes und Wissenswertes über Böden erfuhren. Wir lernten außerdem, das sich diese in Horizonte unterteilen lassen. Je nachdem wie das Bodenprofil aussieht, entstehen unterschiedliche Bodentypen und diese besitzen wiederum unterschiedliche Merkmale. Dies lässt sich gut vergleichen mit den Merkmalen, die Menschen unterscheiden. So ist ja jeder Mensch einzigartig durch verschiedene Nasen, Augen oder Ohren. Wichtige Merkmale um Bodentypen zu unterscheiden sind beispielsweise die Farbe, die Körnigkeit oder der Kalkgehalt. Es ist aber nicht einfach die verschiedenen Typen voneinander zu unterscheiden. Sehr hilfreich hierfür ist eine Farbtafel, die der Künstler Albert Henry Munsell entworfen hat. Mit dieser Farbtafel kann jeder Bodenkundler genauestens Böden zu einem bestimmten Typ zuordnen, wirklich praktisch!

Eine solche Farbtafel hatte dann sogar unser Dozent Prof. Dr. Sören Thiele-Bruhn mit dabei, sodass wir uns selbst darin versuchen konnten, Böden mit Hilfe der Farbtypen zuzuordnen. Hierbei muss man genau aufpassen, denn die Unterschiede zwischen den Farbtönen sind wirklich sehr klein! Anschließend gingen wir dann nach draußen zur Wiese neben dem Universitätsgebäude, um die Böden dort zu untersuchen. Durch den vielen Regen der letzten Wochen war der Boden sehr nass und weich. Mit Hilfe eines Bohrers versuchten wir eine Bodenprobe zu entnehmen. Wir bohrten eine lange Eisenstange in den Boden, die auch die tiefen Bodenschichten aufnahm. Anschließend wurde die Stange wieder aus dem Boden gezogen. Dies war gar nicht so einfach, so tief steckte sie fest. Jeder versuchte es mal mit einer Mischung aus Drehen und Ziehen, aber letztendlich musste unser Dozent mit viel Kraft die Stange aus dem Boden ziehen. Im runden Innenraum steckte der Boden, den wir anschließend untersuchten. Wir formten diesen zu Kugeln und zerrieben ihn, um zu überprüfen, wie körnig der Boden war. Zusätzlich ordneten wir den Boden auch wieder einer Farbe auf der Tafel zu.

Wir widmeten uns dann noch der Frage, wozu Böden denn eigentlich benötigt werden und warum sie so wichtig sind. Es ist ja so, dass Pflanzen aus Böden erwachsen. Die besonderen Eigenschaften von Böden ermöglichen es überhaupt erst, dass Pflanzen überleben können. Böden funktionieren nämlich wie ein Schwamm. Sie saugen sich voll mit Wasser, welches niederfällt und halten dieses fest. Dieses Wasser brauchen die Pflanzen, um nicht zu vertrocknen. Zusätzlich entsteht so im Boden Grundwasser, was gleichzeitig auch unser Trinkwasser ist. Die besondere Struktur der Böden mit ihren vielen Poren schützt außerdem das Wasser gegen giftige Chemikalien, die aufgehalten werden. Dass Böden Poren wie ein Schwamm haben ist auch für die vielen Tiere wichtig, die in diesen wohnen. Tiere wie der Maulwurf, Regenwürmer oder Ameisen fühlen sich in dieser Umgebung erst richtig wohl. Böden sind also gleich in vielfacher Hinsicht extrem wichtig für die Lebewesen der Erde! Das hätte ich nicht gedacht, dass Böden so hilfreich und notwendig für die Natur sind.

Ich hoffe deswegen bei der nächsten Kinderuni-Veranstaltung noch mehr über die spannende Bodenkunde zu erfahren.

Bis dahin!

Euer Kunibert Schlaufuchs