Wo ist die Maus im Dom?

Liebe Kinder,

Tiere sind toll! Das ist ja wohl klar, aber ich als Fuchs muss es natürlich auch wissen. Wir Tiere sind überall: in der Natur, in Liedern, auf Bettwäschen und tatsächlich auch im Trierer Dom. Der Dom ist eine riesen große, außergewöhnliche Kirche mit einer besonders langen Geschichte. Und wer hätte gedacht, dass wir dort so viele Tiere finden würden?! Solche speziellen Informationen gibt’s eben nur bei der Kinderuni.

Zunächst ging es also mal in den Dom hinein. „Hier ist Gott zuhause!“, wussten die Kinder. Deshalb muss die Kirche auch entsprechend festlich geschmückt sein. Und darum gab es dort auch soooo viel zu sehen, dass man darin Stunden, vielleicht sogar Tage verbringen könnte und immer noch nicht alle Details bewundert hätte. Wir erkundeten den riesigen Dom von hinten nach vorne. Angefangen beim Grab von Balduin von Luxemburg, Erzbischof und Kurfürst von Trier im 14. Jahrhundert, pilgerten wir den Mittelgang des Doms entlang. 

Dabei sahen wir auch die Orgel. Die steht aber nicht einfach auf dem Boden. Diese beeindruckende Orgel hängt scheinbar in der Luft ganz oben in der Kirche. Hier begegneten wir zum ersten Mal einem Tier. Es gibt nämlich auch Vögel, die ihr Nest hoch in der Luft, direkt unter dem Dach bauen. „Das sind Schwalben“, wussten die Kinder natürlich. Und deshalb heißt die Orgel auch „Schwalbennestorgel“. Der Mann, der die Orgel spielt, ist aber keine Schwalbe und kann deshalb auch nicht zur Orgel hinauf fliegen. „Doch wie gelangt er dann zur Orgel?“, wollte Dom-Expertin Gabriele Hartelt von den Kindern wissen. „Mit einer Strickleiter?!“, schlägt einer vor. „Vielleicht wohnt er in der Orgel?!“, vermutet jemand anderes. Doch die tatsächliche Antwort fand sich in der modernen Technik. Seit der Domrenovierung 1974 fährt nämlich ein Aufzug zur Orgel hoch. Das ist aber nicht das einzige Faszinierende in Bezug auf die Orgel. Wenn man genau hinsieht, erkennt man von weitem eine Klappe, aus der bei ganz besonderen Konzerten eine kleine Gestalt heraus kommt. Dabei handelt es sich um den Hirtengott Pan, der auf einer Panflöte spielt – und zwar fünf völlig falsche und schiefe Töne. Das passiert aber wie gesagt nur zu ganz besonderen Anlässen, sonst könnte der Organist ja nie vernünftig spielen. 

Auf dem Weg zur allerwichtigsten Reliquie im Trierer Dom sahen wir eine Statue der für Trier wichtigen Heiligen Helena. Sie war die Mutter des Kaisers Konstantin, die Teile vom Kreuz Jesu und den berühmten Heiligen Rock nach Trier gebracht haben soll. Und so gingen wir dann zu der Heilig-Rock-Kapelle. Der Heilige Rock, das Untergewand, das Jesus bei der Kreuzigung getragen haben soll, ist der Grund, warum viele, viiiiiiieeele Menschen nach Trier pilgern. Er ist allerdings schon so alt und empfindlich, dass er nicht mehr offen rumliegen darf. Das Gewand in einem geschlossenen Schrein mit vielen, schönen Bergkristallen. Dieser befindet sich in einer extra Kapelle. In diese Kapelle könnten wir zwar nur durch eine goldene Gittertür gucken, aber an den Heilig-Rock-Tagen ist sie jedes Jahr für eine Woche geöffnet. 

Nach der Domführung gab es eine kleine Pause, bevor wir uns intensiv mit den Tieren im Dom befassen sollten. Zur Stärkung gab es Getränke und kleine Mäuse aus Gebäck. Außerdem durften alle einmal auf dem Domstein rum klettern, der draußen vor dem Dom liegt. Nach der Pause gab es einen besonderen Programmpunkt: eine Schnitzeljagd. Aber worum sollte es gehen? Dazu gab es einen ersten Hinweis, nämlich ein Bild von einem Boot. „Das ist die Arche Noah!“, wusste eins der Kinder. Nur eine Sache schien noch zu fehlen… DIE TIERE!!! Und die galt es nun zu sammeln: auf dem Boden, an Wänden, Türen und Säulen im Dom – einfach überall! Der Rekord letztes Jahr lag wohl bei 21 Tieren. Unfassbar! Und diese und noch mehr galt es nun zu finden. In alle Richtungen strömten die Kinder dann also auseinander und begaben sich auf Tier-Expedition. Und mit welchen faszinierenden Tiernamen sie wieder zurück kamen: Hund, Kuh, Schlange, selbst Affen und sogar einen Drachen hatten sie entdeckt. Wenn man ein Tier gefunden hatte, gab es den entsprechenden Aufkleber, womit sich die Arche Noah langsam füllen konnte. Und ich kann euch verraten: Am Ende wurde es auf dem Schiff ganz schön eng. 

Zum Schluss liefen wir dann alle gemeinsam noch eine Runde durch den Dom, um zu zeigen welche Tiere die Kinder wo entdeckt hatten. Dabei haben wir dann sogar – anders wäre es auch wirklich nicht in Ordnung gewesen – einen Fuchs entdeckt!!! Ganz am Ende konnte dann sogar die Frage geklärt werden: „Wo ist die Maus im Dom?“ Aber das verrate ich euch nicht, das müsst ihr schon  selbst heraus finden. Bis zum nächsten Mal bei der Kinderuni, euer Domfuchs

Kunibert Schlaufuchs!
[Louisa Kress; Fotos von Louisa Zopes]
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