Ein Erinnern in Dankbarkeit

150 Professoren, Mitarbeiter und Freunde verabschiedeten sich in einer akademischen Gedenkfeier vom ehemaligen Präsidenten der Universität Trier, Peter Schwenkmezger.

In Freude über den gefüllten Saal leitete Unipräsident Prof. Dr. Michael Jäckel in die akademische Gedenkfeier für den ehemaligen Unipräsidenten Prof. Dr. Peter Schwenkmezger ein.

Über den vierten Unipräsidenten gibt es viel zu sagen. Die Trauerreden machten deutlich, was für ein geschätzter Freund, Kollege, Doktorvater, Dekan und Unipräsident Peter Schwenkmezger war. Sechs Redner und Rednerinnen fanden in der von Unipräsident Prof. Dr. Michael Jäckel organisierten Gedenkfeier unter Anwesenheit der Familie die letzten Worte.

Der leidenschaftliche Sänger und Naturfreund

Mit dem andächtigen und kraftvollen Klang des Requiem aeternam von Giacomo Puccini eröffnete das Collegium Musicum den Abend. Der Chor verabschiedete damit auch sein langjähriges Chormitglied. Schwenkmezger war ein leidenschaftlicher Sänger. Deswegen war der Auftritt dem musikalischen Leiter Mariano Chiacchiarini eine besondere Ehre: „Er kannte die Macht der Musik. Ihm habe ich es zu verdanken, dass ich die Musik mit dem Collegium Musicum weiter tragen darf.“

Danach erinnerte sich Unipräsident Michael Jäckel zurück an seine Amtsübergabe. Schwenkmezger hatte ihn in seinen Garten eingeladen und war mit ihm Punkt für Punkt die Bedeutung des Präsidentenamtes durchgegangen: „Der Natur war er immer sehr verbunden. Das Bild von der Rose in der Anzeige seines Todes, erinnert mich in besonderer Weise daran.“ An diesem Nachmittag legte Schwenkmezger ihm akribisch nah, auf was er sich einlassen würde. Vor Jäckel hatte Schwenkmezger das Amt des Unipräsidenten von 2000 bis 2011 ausgeübt.

Der aufrichtige Zuhörer und Gesprächsleiter

Der Hochschulratsvorsitzende Dr. Josef Peter Mertes dankte Peter Schwenkmezger für die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit: „Die Sache stand für ihn immer im Vordergrund.“ Mertes lobte seine Gesprächskultur und sein öffentliches Auftreten in Trier. Seine Devise war: „Vom Plateau runter in die Stadt.“

Als Professor für Psychologie war Peter Schwenkmezger Mitglied und Dekan des Fachbereichs I. Die heutige Dekanin Prof. Dr. Michaela Brohm-Badry erinnerte sich an die kleinen Momente der Zuwendung. Als sie schwer krank war, nahm der Unipräsident ehrlichen Anteil und spendete Kraft: „Er hatte ein humanistisches Menschenbild. Er war ein Menschenfreund.“ Gerade heute in Zeiten der Entmenschlichung der Gesellschaft, könne man sich an ihm ein Beispiel nehmen.

 

Mariano Chiacchiarini: „Er kannte die Macht von Musik. Als leidenschaftlicher Sänger mochte er es Lieder anzustimmen.“
Unipräsident Prof. Dr. Michael Jäckel: „Peter Schwenkmezger prägte zentrale Bausteine unserer heutigen Universität. Der Weiterbildungsstudiengang Psychotherapie ist seinem Engagement zu verdanken.“
Hochschulratsvorsitzender Dr. Josef Peter Mertes: „Der Hochschulrat arbeitete immer vertrauensvoll mit Peter Schwenkmezger zusammen.“
Dekanin Fachbereich I Prof. Dr. Michaela Brohm-Badry: „Er war ein Humanist, an dem man sich in der Zeit der Entmenschlichung der Gesellschaft ein Beispiel nehmen kann.“
Dr. Petra Hank: „Als Doktorvater und Abteilungsleiter schätzte ich seinen demokratischen Führungsstil und seine aufrichtige Anteilnahme“
Prof. Dr. Conny H. Antoni: “Seine Überzeugung, dass die Psychologie einen großen Kern hat, der nicht aufgebrochen werden darf, ist heute noch wegleitend.“
Prof. em. Dr. Lothar Schmidt: „Mit ihm konnte man über alles und fast nichts lachen. Die Ehrungen und vielen Ämter haben ihn nicht verbogen.“

Der Demokrat und Wegbereiter

Seine ehemalige Doktorandin Dr. Petra Hank hob vor allem seinen demokratischen Führungsstil als Abteilungsleiter hervor. Schwenkmezger hatte es verstanden seine Mitarbeiter zu motivieren, Anforderungen zu stellen und trotzdem immer an ihnen Anteil zu nehmen: „Seine Einstellung war: Er überließ es uns zu entscheiden, was wir als freihandelndes Wesen aus uns selbst machen wollten. Wir bestimmten, was wir wie, wann und wo arbeiteten.“

Wie auch schon Petra Hank, schilderte der ehemalige Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, Prof. Dr. Conny H. Antoni, eindrücklich das wissenschaftliche Wirken des Psychologen. Er hatte interdisziplinär in den Bereichen Klinische Diagnostik, Gesundheitspsychologie, Emotionspsychologie und Sportpsychologie geforscht: „Seine Überzeugung, dass die Psychologie einen großen Kern hat, der nicht aufgebrochen werden darf, ist heute noch wegleitend.“ Schwenkmezger hatte Fachzeitschriften mitherausgegeben, wie die Zeitschrift für Gesundheitspsychologie, Diagnostica und International Review of Health Psychology, sowie Fachgemeinschaften, wie die Fachgruppen für Sportpsychologie und Gesundheitspsychologie gegründet.

Der Humorvolle und Unvergessliche

Der letzte Redner des Abends war Prof. em. Dr. Lothar Schmidt, der Vizepräsident der Uni Trier, lange Forschungskollege und Freund von Schwenkmezger war. Er stellte besonders Schwenkmezgers Verdienste in der Psychologie heraus. Auch er schloss sich den vielen positiven Beschreibungen seines Charakters mit liebevollen Anekdoten an: „Mit ihm konnte man über alles und fast nichts lachen. Die Ehrungen und vielen Ämter haben ihn nicht verbogen.“

Der vierte Präsident der Uni Trier ist im Alter von 71 Jahren im Juli viel zu früh verstorben. Peter Schwenkmezger prägte die Uni Trier in all ihren Facetten. Was die Gedenkfeier den Trauernden aber wohl am anschaulichsten zeigte, ist, was für ein wertvoller, warmherziger Wegbegleiter er doch für alle war.