Gründer entdecken die Potenziale der Großregion

Wissenschaftler wollen Unternehmer dabei unterstützen, Chancen zu erkennen und Barrieren zu überwinden.

Unternehmensgründer in Grenzregionen lassen eine Zielgruppe für ihre Produkte oder Dienstleistungen häufig außer Acht – potenzielle Käufer oder Kunden jenseits der Landesgrenze. Dabei könnte den Unternehmern ein Blick über die Grenzen möglicherweise interessante Absatzchancen in Nachbarländern erschließen. Viele Gründer scheuen jedoch den Aufwand, sich mit den unterschiedlichen unternehmens- und steuerrechtlichen Regelungen sowie Förderrichtlinien der Länder auseinanderzusetzen. In dieser Hinsicht will das Forschungsprojekt „PUSH.GR“, als Teil der Interreg-Initiative der Europäischen Union, Barrieren überwinden und Unterstützung anbieten.    

In dem Kooperationsprojekt arbeiten rund 30 Partner daran, Unternehmern in der Start- und Entwicklungsphase Chancen näherzubringen, die sich ihnen durch eine Vernetzung in der Großregion bieten. Die Gründer sollen dabei unterstützt werden, neue Kooperationspartner, Märkte und Kunden innerhalb der Großregion und der EU zu identifizieren. Zum anderen geht es um konkrete Hilfestellungen bei der Überwindung von nationalen Hemmnissen in den verschiedenen Ländern und um eine Sensibilisierung, bei der Produktentwicklung landestypische Bedingungen zu berücksichtigen. Dazu wird eine Webseite aufgebaut, die relevante Informationen für eine grenzüberschreitend ausgerichtete Gründung bereithält und die Vernetzung von Gründern und etablierten Unternehmern fördert.

An der Universität Trier sind die Professur für Unternehmensführung von Prof. Dr. Jörn Block und das Gründungsbüro der Universität Kooperationspartner im Projekt PUSH.GR. Projektmitarbeiter Walter Diegel hat die Aufgabe übernommen, Leuchtturmprojekte aus der Großregion zu identifizieren und nach relevanten Gesichtspunkten für Gründer auszuwerten. Seine Recherche ist auf die gesamte Großregion ausgerichtet, um Gründern aus vielen Teilregionen ortsnahe Best Practice-Beispiele anbieten zu können. Sie sollen beispielgebende und inspirierende Potenziale für eine grenzüberschreitende Ausrichtung verkörpern und zugleich Ansprechpartner für Gründungswillige sein. Diese Vorbilder werden ebenfalls online präsentiert. „Die Online-Plattform soll am Ende so bestückt sein, dass es Gründern leichtgemacht wird, die Potenziale der Großregion besser auszuschöpfen“, fasst Walter Diegel das Projektziel zusammen.

Das Projekt

Das Vorhaben „Plattform für Unternehmer(innen) sowie Studierende der Hochschulen der GroßRegion“ (PUSH.GR) wurde von der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw saar) initiiert. Die etwa 30 Kooperationspartner, darunter die Professur für Unternehmensführung der Universität Trier und das Gründungsbüro Trier, bringen weitreichendes Know-how in den Bereichen Existenzgründung, Technologietransfer und Unternehmensnachfolge ein. Insgesamt fließt bis Ende 2022 ein Betrag von 3,5 Millionen Euro in das Projekt.

Kontakt

Walter Diegel
Betriebswirtschaftslehre
Mail: diegeluni-trierde
Tel. +49 651 201-3277