Lobbyarbeit für den Beruf im Sekretariat

Das Sekretärinnen-Netzwerk der Uni Trier feiert sein 20-jähriges Bestehen – und wirbt gleichzeitig für einen Beruf, ohne den es in der Arbeitswelt nicht rund liefe.

Vom Stenoblock zum Tablet: Seit der Gründung des Sekretärinnen-Netzwerks vor 20 Jahren hat sich der Büroalltag gewandelt.

Die Trierer Sekretärinnen waren im Jahr 2000 mit die ersten in Deutschland, die an einer Hochschule ein eigenes Netzwerk gegründet haben. „Damals hat sich die Arbeit im Sekretariat durch den zunehmenden Einzug von Computern und neuer Software und die damit verbundene Verlagerung von Verwaltungsaufgaben in die Sekretariate stark gewandelt. So war der Wunsch da, sich in dieser herausfordernden Situation stärker auszutauschen und voneinander zu lernen“, erzählt Rosi Wollscheid. Die Sprecherin des Sekretärinnen-Netzwerks war eine der treibenden Kräfte bei der Gründung. Eine weitere Motivation für die Einrichtung eines Netzwerks war, die Tätigkeit im Sekretariat, die oft eher im Hintergrund passiert, sichtbarer zu machen, so die Sprecherin.

In den 20 Jahren seit der Gründung verfolgte das Sekretärinnen-Netzwerk ehrgeizige Ziele. Regelmäßig stößt das Netzwerk Fortbildungen an, setzt sich in den unterschiedlichen Gremien der Universität Trier beispielsweise für eine Höhergruppierung der Tätigkeit ein und organisiert bei Netzwerktreffen den Erfahrungsaustausch. Bereits mehrfach wurde das Sekretärinnen-Netzwerk für sein Engagement mit dem Frauenförderpreis der Universität Trier ausgezeichnet.

Ansprechpartnerinnen für Professuren, Mitarbeitende und Studierende

„Jede von uns steht in ihrem Arbeitsbereich, an der Schnittstelle von Forschung, Lehre und Verwaltung, ihre Frau“, sagt Wollscheid. Die knapp 110 Sekretärinnen arbeiten überwiegend für die Professuren. Für ihre Chefs und Fächer kümmern sie sich unter anderem um die Finanzen. Aber auch für die Studierenden sind sie wichtige Ansprechpartnerinnen, beispielsweise wenn es um die Organisation von Seminaren geht.

Mit der Übergabe des „kleinen Bachelors“ endete 2015 die erste Fortbildungsreihe „Professionelles Management im Hochschulsekretariat“.
Der Erfahrungsaustausch – wie hier beim Office Day der Universität Trier in 2014 – ist eines der zentralen Anliegen des Sekretärinnen-Netzwerks.
2011 zeigte das Sekretärinnen-Netzwerk zum Equal Pay Day eine Wanderausstellung.
Mit der Zukunft des Hochschulsekretariats beschäftigten sich Sekretärinnen der Universität Trier 2010 bei einem Workshop in Frankfurt.

Besonders stolz ist das Sekretärinnen-Netzwerk auf die modulare Fortbildungsreihe „Professionelles Management im Hochschulsekretariat“, für die auch Mittel bei der Nikolaus Koch Stiftung eingeworben wurden. Die zweite Auflage der dreijährigen zertifizierten Ausbildung endet in diesem Jahr. Das Trierer Sekretärinnen-Netzwerk war auch impulsgebend für die Rheinland-Pfalz Office Days, bei denen sich seit 2015 jährlich Sekretärinnen der rheinland-pfälzischen Hochschulen treffen und austauschen. Auch in einem Bundesverband arbeiten die Sekretärinnen mit.

Glückwünsche von Ministerpräsidentin Malu Dreyer

Zum 20-jährigen Jubiläum gratulierte unter anderem Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit einer Videobotschaft, in der sie hervorhob, wie wichtig sie die Arbeit des Netzwerks findet: „Es ist gut, dass gerade in Ihrem Job gut miteinander kommuniziert wird, man sich gut vernetzt und untereinander auch Erfahrungen austauscht.“

Auch Dr. Ulrike Graßnick, die Kanzlerin der Universität, weiß die Arbeit der Sekretärinnen zu schätzen: „Ohne die Sekretariate wäre die Universität Trier nur schwer vorstellbar. Ein Jubiläum ist auch die Gelegenheit, Danke zu sagen für das Engagement, das seit nunmehr 20 Jahren von dem Netzwerk ausgeht.“ Neben dem Sekretärinnen-Netzwerk feiert auch die Universität Trier in diesem Jahr ein Jubiläum: 50 Jahre Wiedergründung.

Viel Erfahrung und Know-how

Für die nächsten 20 Jahre wünscht sich Netzwerk-Sprecherin Rosi Wollscheid, dass ihr Beruf weiterhin attraktiv für den Nachwuchs bleibt. „Viele Sekretärinnen an der Universität Trier arbeiten schon seit etlichen Jahren auf ihren Stellen und bringen viel Erfahrung und ein umfassendes Know-how mit. Es ist eine spannende und herausfordernde Tätigkeit, die Wertschätzung erfahren muss, damit sich junge Menschen dafür entscheiden.“ Auch über männliche Verstärkung im Sekretariatsberuf würden sich die Trierer Sekretärinnen freuen. Aktuell gibt es an der Universität Trier keinen Mann in dieser Position.

Kontakt

Sekretärinnen-Netzwerk der Universität Trier
Mail: snwuni-trierde
Tel. +49 651 201-2236
www.snw.uni-trier.de