Klara Marie Faßbinder

*15. Februar 1890 in Trier, †3. Juni 1974 in Wachtberg-Berkum

Faßbinder war eine Aktivistin der westdeutschen Friedens- und Frauenbewegung. Nach dem Studium der Romanistik, Geschichte und Philosophie an der Universität Bonn verzichtete sie zunächst auf eine Universitätskarriere und engagierte sich für die Aussöhnung mit Frankreich. Aufgrund ihre öffentlichen Kritik an der nationalsozialistischen Judenpolitik verlor sie 1935 ihren Posten als Geschäftsführerin des saarländischen Bühnenvolksbundes. In der Folge verdiente sie ihren Lebensunterhalt mit der Übersetzung der Werke Paul Claudels. Nach 1945 wurde K. M. Faßbinder Professorin für Geschichte an der Pädagogischen Akademie Bonn, eine Position von der sie 1954 wegen ihres Eintretens für eine Verständigung mit dem Osten suspendiert wurde. Als ihr 1966 der französische „Ordre des Palmes Académiques“ für ihre Übersetzungen der Werke Claudels und für ihr Engagement für die deutsch-französische Freundschaft verliehen wurde, verweigerte Bundespräsident Lübke die Verleihung dieser Auszeichnung. Erst unter Präsident Heinemann konnte sie den Orden 1969 offiziell annehmen.