Das Palatiolum von Pfalzel

Pfalzel. Mosaik des Palatiolums zum Zeitpunkt der Freilegung im Jahr 1936.

Etwa 4,5 km flussabwärts des antiken Stadtgebietes befinden sich am nördlichen Ufer der Mosel die Reste einer etwa 65 x 56 m großen Anlage, bestehend aus vier mit jeweils drei risalitartig vorspringenden Räumen versehenen Gebäudeflügeln, die sich um einen rechteckigen Hof gruppieren. Das Gebäude war reich ausgestattet mit Bodenheizungen, einer kleinen Thermenanlage und Skulpturen, sowie mit Mosaiken und Wandmalereien, die in einer zweiten Bauphase durch marmorne Böden und Wandvertäfelungen ersetzt wurden. Die Ausstattung und das nach außen hin geschlossene, fortifikatorische Auftreten unterstreichen die Bedeutung des im Mittelalter als palatium antiquum bezeichneten Gebäudes, bei dem es sich um eine kleine, für besondere Anlässe genutzte Residenz gehandelt haben mag.
Ziel des Projekts ist die detaillierte Vorlage des Befundes sowie eine räumliche und zeitliche Kontextualisierung der Anlage von Pfalzel mit besonderem Bezug auf die antike Kaiserresidenz Trier.

Andreas Morgenthal