Die Entwicklung der römischen Wohnhäuser Triers

Das Beispiel der Altgrabung „Villa Schaab“

Zu den wenigen großflächig archäologisch nachgewiesenen römischen Privathäusern gehört das bereits 1898 ergrabene Wohnhaus unter der ehemaligen Villa Schaab. Die für die damalige Zeit außerordentlich präzise Dokumentation erlaubt einen Einblick in die Entwicklung der römischen Wohnkultur vom frühen 1. bis zum späten 4. Jh. n. Chr.
Durch die Einbeziehung der angrenzenden Ausgrabungen kann nahezu die gesamte architektonische Entwicklung einer insula rekonstruiert werden. Ihre unmittelbare Nähe zum Tempelbezirk im Altbachtal und den nördlich angrenzenden Residenzbereich stellt eine besondere städtebauliche Bedeutung dar. Neben den Wohnhäusern unter der Palästra der Kaiserthermen und der Palastaula repräsentiert dieser Befund das wichtigste Beispiel für die Entwicklung römischen Wohnkomforts des antiken Triers. Seine baulichen Veränderungen in der Spätantike stehen beispielhaft für die Wechselwirkung der römischen Residenz auf das städtische Umfeld.

Maja Bettina Breitner

Trier, Südallee-Villa Schaab, Grabung 1898.