Jenseits von Kohle und Stahl. Eine Buchpräsentation in sechs Schritten
Buchvorstellung mit Prof. Dr. Lutz Raphael
Zoom-Zugangsdaten
uni-trier.zoom.us/j/89478584669
Meeting-ID: 894 7858 4669
Kenncode: kYkv6dBz
Die Veranstaltung richtet sich an Studierende der Universität Trier.
Ankündigungstext
In den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurden viele Staaten Westeuropas von einem beispiellosen Strukturwandel erfasst: Die Fabriken der alten Industrien verschwanden, Millionen von Arbeitsplätzen gingen verloren, vormals boomende Städte gerieten in die Krise und neue soziale Fragen bestimmten die politische Agenda. Was aber ist aus dem stolzen Industriebürger geworden – aus seinen Arbeitsplätzen, Karrierewegen und Wohnquartieren? Wie haben sich soziale Rechte und politische Teilhabe von Arbeiterinnen verändert, als der Wettbewerb global, das Management schlank und der Finanzkapitalismus dominant wurde? Welche Ideen und Ideologien begleiteten den Wandel?
Am Beispiel der Industriearbeit in Großbritannien, Frankreich und der Bundesrepublik erzählt Lutz Raphael die außerordentlich vielschichtige und spannende Geschichte der westeuropäischen Deindustrialisierung. Sie dauerte drei Jahrzehnte, ging mit einer Steigerung der Produktivität und des Lebensstandards einher, brachte aber auch Niedriglöhne, wachsende Ungleichheiten und eine Krise der demokratischen Repräsentation. Und vielleicht das Entscheidende: Sie wirkt bis heute fort – als Vorgeschichte unserer postindustriellen Gegenwart.
Referent
Lutz Raphael ist Seniorforschungsprofessor für Neuere und Neueste Geschichte an der Uni Trier, seine Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte (West)Europas im 20. Jahrhundert und der modernen Sozial- und Geschichtswissenschaften. Sein letztes Buch ist "Jenseits von Kohle und Stahl. Eine Gesellschaftsgeschichte Westeuropas nach dem Boom" (Berlin: Suhrkamp 2019).