Montagsvorträge aus Forschung und Lehre | Comedy is King? Late Night, Gender, und Politik in den USA

26.06.2023 14:15–15:45 Termine als iCal (ics) exportieren Gebäude A, HS 1 Vortrag | Diskussion
Hohe Schuhe mit den Elementern der US-Flagge und Aufkleber mit "Vote"

Forschungsinhalte, Fragestellungen, Arbeitsweisen und Ergebnisse aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Bereichen der Universität Trier.

Amerikanistik: Jun.-Prof. Dr. Nele Sawallisch

Es brauchte zwar nicht unbedingt die Figur Wolodymyr Selenskyjs, um sich die Verquickung von Comedy und Politik zu vergegenwärtigen, dennoch wird sie durch die dramatische Wendung seiner Karriere auf drastische Weise deutlich: vom Hauptdarsteller der Satire Diener des Volkes zum tatsächlichen Präsidenten der Ukraine und nun zum leading man einer Nation im Kriegszustand. Auch in den Vereinigten Staaten ist die Verbindung zwischen Politik und Comedy, bzw. dem Comedy„business“, seit langem zu beobachten, was sich besonders im Format der im Land etablierten late-night shows erkennen lässt. War der legendäre Talkmaster und Gastgeber Johnny Carson (The Tonight Show, 1962–1992) noch dezidiert apolitisch aufgetreten, drohte David Letterman in seiner Late Show (1993-2015) politischen Bewerbern mit dem Ausspruch „the road to the White House leads through me“—„der Weg ins Weiße Haus führt durch mich (und meine Show)“. In der Folge Lettermans sind der Besuch von Politikerinnen und Politikern, politische Themen, Stellengnahmen und Reflektionen aus Sendungen wie The Daily Show, The Late Show, Last Week Tonight, Late Night, Full Frontal, Patriot Act, etc. nicht mehr wegzudenken. Unter Donald Trump hat sich das politische Potenzial solcher Sendungen schließlich exponentiell gesteigert.

Der Vortrag möchte anhand einiger Schlaglichter aufzeigen, wie in late-night shows, die eigentlich als Talk- und Unterhaltungsshows konzipiert waren, politische Themen in den USA verhandelt werden. Außerdem soll durch Fragen zu Gender und Diversität ein Blick auf die Politik hinter dem Format geworfen werden: welchen Regeln gehorcht(e) die late-night show und welche Formen von Maskulinität produziert sie? Ist die late-night show weiterhin eine „Männerdomäne“ und wo steht sie heute? Und was sagen uns solche Fragen über die USA?

Die Montagsvorträge aus Forschung und Lehre sind ein offenes Angebot des Campus der Generationen. Der Besuch ist gebührenfrei und ohne Anmeldung möglich.

Kontakt: Hatef-Rossa, Giti (campusdergenerationen@uni-trier.de) Anmeldung erforderlich: Nein Kostenpflichtige Veranstaltung: Nein Weitere Informationen: montagsvortrag.uni-trier.de
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