Was sind Gefühle? Wozu brauche ich sie? Und was hat mein Körper damit zu tun?

Hallo meine lieben Freunde,

habt ihr schon einmal etwas gefühlt? Klar… denn eigentlich kann man nicht nichts fühlen. Fühlt doch jetzt einmal in euch hinein. Was fühlt ihr jetzt gerade? Vorfreude – auf meinen Bericht? Hunger – auf das Abendessen oder einen kleinen Schokoladensnack zwischendurch? Gemütlichkeit – weil ihr meinen Bericht auf einem gepolsterten Stuhl lest? Was man alles fühlen kann, was man dabei spürt und was man dabei denkt, das haben wir bei der Kinder-Uni genauer betrachtet. Und tatsächlich gibt es dabei viel zu betrachten, denn oft, wenn man etwas fühlt, zeigt man es anderen Menschen automatisch auch mit dem ganzen Körper.

Wie das mit dem Fühlen funktioniert, weiß Bernadette von Dawans. Sie hat die Veranstaltung über Gefühle geleitet. Ob wir Gefühle haben und etwas über sie wissen, wollte Bernadette zu Beginn wissen. „Wir hatten das Thema Gefühle schon zigmal in der Schule“, meinte Eva prompt, „aber ich habe gedacht, vielleicht lerne ich hier ja doch noch etwas Neues!“ Evas Einstellung zur Kinderuni gefällt mir. Ich habe bisher immer etwas Neues gelernt. „Manchmal fühle ich mehrere Gefühle, zum Beispiel Freude und Ekel“, erzählte Jan, „Wenn ich ein Ei esse, dann freue ich mich. Aber sobald ich das Eigelb sehe, fühle ich Ekel.“ Ob alle Menschen Gefühle haben, fragte Bernadette uns als nächstes. Ja, ist die klare Antwort aller Kinder. Sogar Lehrer und auch Füchse haben Gefühle: Freude, Ekel, Wut, Trauer, Angst… es gibt ganz unterschiedliche Gefühle. Aber nicht alle Menschen fühlen diese Gefühle gleich stark. Wir machten einen kleinen Versuch und schlossen alle die Augen. Was fühlten wir in diesem Moment? „Langeweile“, meinte eins der Kinder, das lieber lernen statt fühlen wollte. „Neugierde“, sagte jemand anderes, wissend, dass die Kinderuni voller Überraschungen steckt. Und dann sprachen wir darüber, dass sich unsere Gefühle auch auf unser Verhalten auswirken: Wenn wir Freude empfinden, dann lächeln wir. Das ist manchmal gar nicht so einfach, zum Beispiel, wenn wir im Unterricht sitzen, denn nicht immer kann man laut loslachen, wenn man fröhlich ist. „Ich fühle, dass ich lache, wenn ich fröhlich bin. So viel, bis es weh tut“, erklärte uns Julietta.

Aber wo kommen solche Gefühle her? „Ich glaube, Gefühle kommen aus dem Gehirn“, dachte Hendrik. Tatsächlich kann das Gehirn selbst gar nicht fühlen, aber es ist trotzdem ganz wichtig dafür. Wie so ein Hirn funktioniert, sahen wir uns an einem echten Hirn an, das Bernadette mitgebracht hatte. Okay… vielleicht war es doch aus Plastik, aber interessant war es trotzdem. Wir lernten das „limbische System“ kennen, einen Bereich im Hirn, der für Gefühle zuständig ist. Und dann lernten wir ein noch besseres Wort kennen: Amygdala, oder auch Mandelkern. Das ist nichts zu essen, sondern auch ein Teil des Hirns, der für Gefühle wichtig ist. Und dann schließlich lernten wir einen Begriff kennen, mit dem man die eigenen Eltern beim Abendessen einmal verblüffen kann: Magnetresonanztomographie. Damit kann man sehen, wie das Gehirn arbeitet.

Als nächstes mussten wir dann noch klären, ob wir unsere Gefühle beeinflussen können. Denn manchmal möchte man lieber nicht traurig sein, auch wenn man gerade traurig ist. „Wenn ich traurig bin, denke ich an etwas Schönes“, erklärte Marlene. Und tatsächlich können wir etwas gegen unsere schlechten Gefühle tun. Indem wir zum Beispiel etwas machen, das uns Spaß macht: Leute treffen, die wir mögen; die Kinderuni besuchen… Das gilt zum Beispiel auch dann, wenn wir Stress haben. Stress kannten fast alle Kinder: „Ich habe manchmal Stress, wenn ich zu spät zur Schule losgehe.“ „Ich habe Stress, wenn ich zu viele Hausaufgaben aufhabe.“ Und dann reagiert auch der ganze Körper auf dieses negative Gefühl: der Herzschlag steigt, man beginnt zu schwitzen, vielleicht beginnt man sogar zu zittern. Was man in solchen Fällen braucht, das erklärte uns dann Elmo von der Sesamstraße in einem kleinen Video: Gelassenheit! Einatmen, ausatmen, und schon kann man ein bisschen gelassener sein.

Um unser Wissen über Gefühle zu vertiefen, spielten wir dann noch ein kleines Spiel, bei dem wir verschiedene Augenpaare und Mundwinkel unterschiedlichen Gefühlen zuordnen sollten. Es ist gar nicht immer so eindeutig, was ein Mensch fühlt. Um das zum Schluss noch einmal zu üben, spielten wir ein sehr emotionales Würfelspiel. Je nachdem, was wir würfelten, mussten wir präsentieren: „Was denkst du, wenn du traurig bist.“ „Was fühlst du, wenn du wütend bist.“ „Was zeigst du, wenn du fröhlich bist.“ Dabei war voller Körpereinsatz gefragt, um die Gefühle auch wirklich deutlich zu machen.

Und was habe ich während der Veranstaltung der Kinderuni gefühlt? Ich habe mich – wie immer – ganz wie zuhause gefühlt! Und ich habe mich wie ein wahrer Schlaufuchs gefühlt!

Wollt auch ihr euch einmal pudelwohl fühlen – oder sollte ich besser sagen: fuchswohl? Dann besucht mich doch bei der nächsten Veranstaltung der Kinderuni. Es gibt noch viel zu entdecken.

Bis dahin wünsche ich euch viele großartige Gefühle,

Euer Kunibert Schlaufuchs 

Bericht: Klara Hofmann
Bilder: Louisa Kress