Offene Ökonomien. Normative und kulturelle Dynamiken in Perspektive langer Dauer

Der Forschungsbereich beschäftigt sich mit der Frage, wie Gesellschaften von der Antike bis zur Gegenwart grenzüberschreitende Transferprozesse unterschiedlicher Intensität organisieren und welche Koordinierungsmechanismen sie dazu entwickeln.

Ausgehend von unterschiedlichen Kultur- und Wissensräumen sowie ihren wirtschaftlichen, rechtlichen, sozialen und politischen Strukturen werden die Generierung von Wissensordnungen, politisch-rechtlichen Steuerungsmodi und soziokulturellen Formen des Zusammenlebens im Kontext von Austausch, Migration, Handel und Kommunikation untersucht. Dabei nutzt der Verbund die Perspektive langer Dauer, um Fragen etwa in den Bereichen von Wissenstransfer und Migration sowie Globalisierungsphänomene zu identifizieren, die gerade in unserer eigenen, sich dynamisch verändernden Welt Orientierungshilfe sein können bei der Suche nach Lösungen angesichts der Herausforderungen, vor denen die Gesellschaft heute steht.

Dabei gilt es, den Zusammenhang zwischen wirtschaftlichen, rechtlichen, soziokulturellen und politischen Mustern und Strukturen in unterschiedlichen Raum- und Zeitkontexten zu beobachten und ihren Einfluss auf normative und kulturelle Dynamiken herauszuarbeiten. Im interdisziplinären Austausch zwischen Geschichtswissenschaft, Literatur- und Kulturwissenschaften, Rechtswissenschaften sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sollen historische und systematisch-gegenwartsbezogene Forschungsperspektiven entwickelt und miteinander in Beziehung gesetzt werden. Der Forschungsbereich fokussiert dabei Räume, die durch die Öffnung für wirtschaftliche, kulturelle und rechtliche Austauschbeziehungen geprägt wurden. Drei zentrale Forschungsfelder werden untersucht: „Maritime Ökonomien“, „Transregionale Ökonomien von Mobilität und Diversität“ und „Interdependente Ökonomien als Herausforderungen für Politik, Recht und Gesell­schaft im 20. und 21. Jahrhundert“. Ihr gemeinsames Ziel ist es, einen zentralen Beitrag zur Entwicklung der Universität Trier zu einem Zentrum epochenübergreifender, transregionaler und maritimer Studien zu leisten. Durch ein analog-digitales Forschungsdesign trägt der Forschungsbereich zugleich zur Weiterentwicklung der Digital History bei.