Erklärungen zur Bildleiste

Das kleinere linke Bild zeigt das Siegel des Fachbereichs Rechtswissenschaft der Universität Trier und ist die überarbeitete Fassung des Siegels der alten Trierer Juristenfakultät (1473 - 1798). Es wird durch einen Lorbeerkranz umrahmt. Der umlaufende Text lautet: "S. Iuridicae Facultatis Treverensis". Das große "S" ist hier die Abkürzung für Sigillum. Bei dem sitzend vor dem Lesepult dargestellten Gelehrten handelt es sich um den Heiligen Ivo. Ivo (Yves) Hélory (17.10.1253 - 19.05.1303 Tréguier/Bretagne) ist wegen seines Einsatzes vor weltlichen und geistlichen Gerichten als Verteidiger Hilfloser, Armer und Unterdrückter Patron der Juristen geworden (vgl. Lexikon für Theologie und Kirchen, herausgegeben von Josef Höfer und Karl Rahner, Bd. 5, 2. Auflage 1960, Freiburg).

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Das größere Bild (Komplettansicht) stammt aus "Kaiser Heinrichs Romfahrt", einer der berühmtesten Bilderhandschriften des 14. Jahrhunderts. Sie gehörte einst dem wohl bedeutendsten Trierer Kurfürsten, Balduin von Luxemburg, und schildert die Romfahrt, die Heinrich VII. unter anderem in Begleitung seines Bruders Balduin in den Jahren 1310 bis 1313 unternommen hat. Das Bild zeigt die sieben Kurfürsten bei der Wahl Heinrichs zum deutschen König. Links sind die drei geistlichen Kurfürsten abgebildet: an ihrer Spitze unter dem Wappen des Kurfürstentums Trier und mit roter Kopfbedeckung Erzbischof Balduin gefolgt von den gleichfalls unter den Wappen ihrer Kurfürstentümer sitzenden Erzbischöfen von Mainz und Köln. Rechts von Balduin sehen wir die weltlichen Kurfürsten, die ebenfalls durch die Wappen ihrer Kurlande identifizierbar sind: rechts neben Balduin ihm zugewandt den Pfalzgraf bei Rhein, sodann den Herzog von Sachsen, den Markgraf von Brandenburg und den König von Böhmen. Es handelt sich um die erste bekannte Darstellung des Kurfürstenkollegium als exklusivem Wählerkreis, zu dem es sich im Lauf des 13. Jahrhunderts entwickelt hat und der 1356 in der Goldenen Bulle festgeschrieben worden ist. Im Sachsenspiegel wird dem König von Böhmen die Kurwürde noch abgesprochen, da er kein Deutscher sei; die Kurfürsten (die Bischöfe von Mainz, Trier und Köln sowie der Pfälzer, der Sachse und der Brandenburger) sind zudem noch nicht alleinige sondern nur bevorrechtigte Wähler. Die Rangfolge war insbesondere unter den geistlichen Kurfürsten lange umstritten. Sie wurde in der Goldenen Bulle ausführlich geregelt (Art. IV; Artt. XXI - XXIII): Aus den Wappen der Kurfürstentümer Trier (rotes Kreuz auf silbernem Grund), Mainz (silbernes Rad auf rotem Grund) und Pfalz (goldener Löwe auf schwarzem Grund) ist 1948 das Wappen des Landes Rheinland- Pfalz zusammengesetzt worden.
 

 

Die Bilderhandschrift "Kaiser Heinrichs Romfahrt" wird heute im Landeshauptarchiv Koblenz aufbewahrt und zählt zu dessen bedeutendsten Schätzen.

Das kleinere rechte Bild zeigt die Krone des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, die heute in der Schatzkammer der Wiener Hofburg aufbewahrt wird.

Mehr zur Reichskrone und zu den anderen Reichskleinodien:

Humboldt-Gesellschaft

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Mehr zur Bilderhandschrift "Kaiser Heinrichs Romfahrt":

Landeshauptarchiv

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Mehr zu Balduin von Luxemburg:

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

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Mehr zu den Kurfürsten:

Regionalgeschichte

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Mehr zur Goldenen Bulle:

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