Checkliste für E-Learning Konzepte

Die Fragen der folgenden Checkliste können Sie sich stellen, wenn Sie ein Grobkonzept für eine Onlineveranstaltung vorliegen haben. Ihr Konzept sollte auf jede der Fragen eine Antwort bieten. Die Checkliste mit ausführlichen Erläuterungen gibt es hier auch im PDF-Format. 

1. Wie überbrücke ich die Distanz zu den Studierenden?

  • Treten Sie (wenigstens ab und zu) persönlich in Erscheinung (Begrüßungsvideo, Einführungsveranstaltung, Fragestunden via Videocall).
  • Erläutern Sie klar, wie Sie zu erreichen sind und in welchem Format Sie Fragen beantworten.
  • Kontaktieren Sie Ihre Studierenden regelmäßig. Erkundigen Sie sich auch nach ihrem Lernerfolg und gehen Sie auf Verbesserungsvorschläge ein.

2. Welche Kommunikationskanäle stelle ich bereit?

  • Entscheiden Sie sich bewusst für Kommunikationskanäle, die Sie im Lauf der Veranstaltung auch zuverlässig bedienen können.
  • Es ist sinnvoll, eine Plattform für inhaltliche Fragen zu verwenden, z. B. durch Sammeln und wöchentlicher Beantwortung per Video oder Zoom, und zusätzlich einen Kanal für individuellen Kontakt.
  • Entscheiden Sie sich (ggf. zusammen mit Ihren Studierenden) für eine Plattform zum Austausch unter den Kommilitonen und regen Sie die Kommunikation dort an.

3. Passt das von mir gewählte Format zu den zu vermittelnden Inhalten?

  • Wählen Sie eine Form, die dem Inhalt angemessen ist. Bei Vermittlung von Wissensinhalten und Fertigkeiten ist tendenziell ein asynchrones Format wie Video zu bevorzugen.
  • Berücksichtigen Sie, dass Inhalte teils mehrfach rezipiert werden und Sie erstellte Materialien oft in anderen Veranstaltungen wiederverwenden können. Entsprechend eignen sich kompaktere Einheiten, deren Inhalte klar ersichtlich sind.
  • Ergänzen Sie die primär gewählte Vermittlungsform um mindestens ein weiteres Format, ergänzen also z. B. Video um herunterladbare Textdateien und eine regelmäßige Live-Fragerunde.

4. Wie begegne ich den Nachteilen der gewählten Vermittlungsform (insbesondere synchron oder asynchron)?

  • Machen Sie sich der Nachteile der von Ihnen gewählten Vermittlungsform bewusst und ergänzen Sie entsprechend.
  • Primär asynchrone Formate lassen sich meist sinnvoll synchron ergänzen und umgekehrt.
  • Berücksichtigen Sie bei Ihrem Methodenmix die unter 1. und 2. genannten Punkte zur Überbrückung der Distanz und der Bereitstellung von Kommunikationskanälen.

5. Mache ich alle Informationen zu Aufbau, Ablauf und Leistungsnachweis klar und transparent?

  • Kommunizieren Sie relevante Informationen klar, deutlich und rechtzeitig.
  • Bemühen Sie sich sowohl um eine gute inhaltliche als auch eine zeitliche Strukturierung Ihrer Veranstaltung.
  • Bündeln Sie alle Informationen an einem Ort wie Stud.IP.

6. Definiere ich klare Lernziele?

  • Formulieren Sie klare, möglichst spezifische Lernziele. Das unterstützt Sie bei der Konzeption und Ihre Studierenden bei der Bearbeitung.
  • Behalten Sie die Wiederverwendbarkeit auch außerhalb des aktuellen Kontexts im Hinterkopf und Erstellen Sie Elemente entsprechend.
  • Bieten Sie nach Möglichkeit eine Zusammenfassung und einen kurzen Test zur Überprüfung des Lernerfolgs an.

7. Mit welchen Mitteln ermögliche ich Interaktion und Kollaboration unter den Studierenden?

  • Gruppenarbeiten sollten gut und mit ausreichend Bearbeitungszeit geplant werden, da sie online oft langsamer ablaufen.
  • Mit der Bereitstellung von Kommunikationskanälen, Tools zum kollaborativen Arbeiten und zum Projektmanagement kann vielen Problemen begegnet werden und die Zusammenarbeit letztlich sogar besser ablaufen als in Präsenz.
  • Gehen Sie auf Vorschläge und Erfahrungen Ihrer Studierenden ein, da sie vermutlich ohnehin Erfahrung im Austausch über das Internet haben.

8. Welche Möglichkeiten zur Überprüfung des Lernerfolgs stelle ich bereit?

  • Möglichkeiten zur Überprüfung des Lernerfolgs fördern die Auseinandersetzung mit dem Stoff und die Aktivierung der Studierenden. Damit lassen sich Nachteile des Onlinelernens abschwächen und teils ein größerer Lernerfolg erzielen als in der Präsenzlehre.
  • Selbstkontrollfragen lassen sich relativ leicht erstellen und in die Lerneinheiten integrieren.
  • Fragenpools lassen sich lerneinheits- und veranstaltungsübergreifend verwenden.

9. Ist die Medienqualität angemessen?

  • Die Medienqualität darf den Lernerfolg nicht behindern, also keinen zusätzlichen „cognitive load“ erzeugen.
  • Überprüfen Sie mit kurzen Formaten die Qualität und führen Sie bei Live-Veranstaltungen vorher einen Test durch. Die Anschaffung eines guten Mikrofons lohnt in jedem Fall.
  • Achten Sie darauf, dass die Dateien und Programme möglichst auf allen gängigen Plattformen verwendet werden können.