Junge Migranten kochen in der Mensa

Ein Jahr lang haben zugewanderte Jugendliche den Koch-Beruf kennengelernt. Zum Projektabschluss präsentieren sie Studierenden bei einer Aktionswoche ihre Gerichte.

Was die jungen Migranten aus Syrien, Afghanistan oder Tunesien während des Projekts gelernt haben, zeigen sie nun vom 6. bis 10. Mai in der Mensa des Studiwerks an der Universität Trier. Die 19- bis 21-Jährigen werden verschiedene orientalische Gerichte und Desserts zubereiten und auch an der Essensausgabe verteilen. Die Mensa-Besucher können sich beispielsweise auf Mosli hout (Fisch aus dem Backofen) oder Kibbeh (Klöße aus Bulgur) freuen.

Vom 6. bis 10. Mai gibt es bei der Orientalischen Woche jeden Tag ein orientalisches Gericht, das jeweils von einer anderen Gruppe Migranten zubereitet wird. Den Anfang machten Nassim, Osama, Tarek und Mohammed (v. l.). Sie bereiteten zusammen mit dem stellvertretenden Küchenleiter Ulrich Kühn (Mitte) Ofenreisfleisch zu.

Junge Erwachsene mit Migrationshintergrund bei ihrer Berufsorientierung und damit beim Berufseinstieg und der Integration in Deutschland unterstützen, war eines der Ziele des Projekts „Koch/Köchin werden!“. Das Projekt war, auch vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels in der Gastronomie, vor knapp einem Jahr auf Initiative der Berufsbildenden Schule für Ernährung, Hauswirtschaft und Sozialpflege (BBS EHS) Trier, der Universität Trier und dem Studiwerk Trier gestartet. Beteiligt waren darüber hinaus auch Betriebe aus der Region, bei denen die Migranten der Berufsvorbereitungsklasse der BBS EHS durch Praktika in den Beruf des Kochs hineinschnuppern konnten.

Forschung zur Integration von Migranten

Daneben haben die 16 Projektteilnehmer auch wöchentlich das Bistro der Berufsschule bestückt und dabei einiges über Ernährung und Hygiene gelernt. Anke Wegner, Professorin für Deutsch als Zweit- und Fremdsprache an der Universität Trier, begleitete das Projekt wissenschaftlich. Wie gelingt die Verzahnung der Schulentwicklung zwischen Theorie und Praxis, wie die Integration und Berufsorientierung von Migranten?

Viel Zeit und Energie haben alle Projektbeteiligten investiert und wurden dafür teilweise auch von den jeweiligen Einrichtungen stundenweise freigestellt. Ein voller Erfolg war das Projekt auf jeden Fall, so die einstimmige Meinung der Beteiligten. Einige der jungen Frauen und Männer haben bei den Betrieben in der Region bereits Bewerbungen für eine Ausbildungsstelle als Koch eingereicht.

Orientalische Woche in der Mensa