Digitalisierung muss intensiv erforscht werden

50 Jahre Universität Trier und 60. Assistententagung im Öffentlichen Recht - knapp 200 Teilnehmer konnten vom 3. bis 5. März zwei Jubiläen feiern.

In 18 Fachreferaten und zwei Festvorträgen wurde bei der 60. Assistententagung im Öffentlichen Recht (ATÖR) das Thema „Der digitalisierte Staat – Chancen und Herausforderungen für den modernen Staat“ aus verschiedenen Perspektiven in den Fokus gerückt. Als Fazit konnten konnten die Nachwuchswissenschaftler aus dem deutschsprachigen Raum ziehen, dass auch das Rechtswesen und die Rechtswissenschaft von der Digitalisierung massiv betroffen sind. In diesen Bereichen braucht es besonders sauber ausgearbeitete Digitalisierungskonzepte. Um dies zu erreichen, wird noch viel Forschungsarbeit erforderlich sein.

Seit sich 1961 Assistenten - Doktoranden und Habilitanden der Rechtswissenschaft - in Hamburg zur ersten ATÖR trafen, hat sich diese Tagung als feste, jährlich ausgerichtete Konferenz deutschsprachiger Rechtswissenschaftler etabliert. Am Rand des wissenschaftlichen Programms können sich die Teilnehmer austauschen, Kontakte knüpfen und den Tagungsort kennenlernen.

Zum zweiten Mal in Trier

Dem engagierten örtlichen Organisationsteam war es gelungen, die Tagung passend zum Jubiläum der Universität nach Trier zu holen, wo sie vor 32 Jahren schon einmal stattgefunden hat. Ein Jahr lang bereiteten sie die Konferenz vor. Mit Erfolg, wie die Reaktionen von Teilnehmern belegen. „Beim festlichen Abschlussabend haben wir viel positives Feedback für die Durchführung erfahren“, sagt Ruth Greve, Mitglied des acht Personen starken Trierer Organisationsteams.

Auch wenn das Dachthema bereits ein Jahr zuvor festgelegt werden muss, hatte es bis zum Tagungsbeginn nichts an Aktualität verloren. „Digitalisierung treibt alle um, weil zumindest in Teilbereichen alle betroffen sind und viele neue rechtliche Fragen entstehen“, so Ruth Greve.  So ging es beim Eröffnungsabend in Anwesenheit des rheinland-pfälzischen Justizministers Herbert Mertin, des Universitätspräsidenten Prof. Dr. Michael Jäckel und des Trierer Oberbürgermeisters Wolfram Leibe in einem Streitgespräch um „den Staat 2.0 oder den Staat im Netz“. Digitalisierung als Freund oder Feind der Demokratie, der Schutz von Online-Versammlungen in digitalisierten Demokratien oder die Auswirkungen der Digitalisierung auf Forschung und Lehre in der Rechtswissenschaft waren Teilaspekte, mit denen sich die Konferenzteilnehmer auch in lebhaften Diskussionen auseinandersetzten.

Wer nicht an der Tagung teilnehmen konnte, erhält dennoch Zugang zu den wichtigsten Inhalten. Voraussichtlich im Sommer werden Vorträge der 60. ATÖR in einem Tagungsband veröffentlicht.

Weitere Informationen: www.atoer.uni-trier.de

Kontakt
Organisationskomitee der 60. ATÖR
Ruth Greve
atoer@uni-trier.de
+49 651 201-2550

Landes-Justizminister Herbert Mertin, Universitätspräsident Prof. Dr. Michael Jäckel und Oberbürgermeister Wolfram Leibe (von links) bei der Eröffnungsveranstaltung.

Die Tagung wurde in den Viehmarktthermen eröffnet.