Jugendliche haben eigene DNA erforscht

Am Ende eines Praktikums in der Molekularbiologie der Universität Trier traten bei einem „Wer wird Millionär“-Spiel Trierer Gymnasien gegeneinander an.

Einen seltenen Einblick in die Welt der Genetik haben 13 Schülerinnen und Schüler von Trierer Gymnasien in der ersten Woche der Herbstferien erhalten. Sie waren von ihren Schulen ausgewählt worden, an einem Praktikum in der Molekularbiologie der Universität Trier teilzunehmen. Im Mittelpunkt stand die Erforschung der eigenen DNA.

„Wir wollen mit dem Praktikum ein Stück weit die Wissenschaft an der Universität in der Stadt und an den Schulen präsenter machen. Die Arbeit im Labor ist für viele abstrakt“, sagt Prof. Dr. Jobst Meyer, Leiter der Abteilung Verhaltensgenetik am Forschungsinstitut für Psychobiologie. Seit 2007 – nur von der Corona-Pandemie unterbrochen – bieten er und sein Team das Praktikum jährlich für besonders talentierte Oberstufenschülerinnen und -schüler an. Das Praktikum wird gefördert vom rheinland-pfälzischen Hochschulprogramm „Wissen schafft Zukunft“.

Eigene DNA in einem Halskettenanhänger

Im Labor lernten die Jugendlichen verschiedene molekularbiologische Standardtechniken wie die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) kennen. Eigentlich ist PCR nichts anderes als eine Vervielfältigung von DNA-Sequenzen, erklärt Meyer. Dieses und weitere Verfahren haben die Schülerinnen und Schüler auf der Suche nach ganz bestimmten Genvarianten angewandt. Es galt nämlich, in der eigenen DNA Varianten eines Gens zu bestimmen, das für die Bindung des Hormons Cortisol im Blut verantwortlich ist. Als Erinnerung an die Woche konnten die Jugendlichen ihre DNA in einem Halskettenanhänger mit nach Hause nehmen.

Wer wird Millionär Uni Trier Mikrobiologie
Prof. Jobst Meyer stellte den Jugendlichen kniffelige Fragen.

„Es war schön zu sehen, wie begeistert und motiviert die Schülerinnen und Schüler waren“, sagte Marie-Anne Croyé. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin zeigte den Jugendlichen nicht nur die Arbeitsschritte und Geräte im Labor, sondern begleitete auch einen Wettbewerb am Ende der Praktikumswoche. In Schulteams musste sowohl ein praktischer als auch ein theoretischer Teil absolviert werden. Wer beim Befüllen von Pipettenspitzenboxen am schnellsten war, konnte für den theoretischen Part des Wettbewerbs bereits Punkte in Form von Gummibärchenpackungen sammeln.

Biologie-Lehrkräfte als Telefonjoker

Der theoretische Abschnitt war im Stil der bekannten Fernsehquizshow „Wer wird Millionär“ gehalten. Als Telefonjoker fungierten die jeweiligen Biologie-Lehrkräfte der Gymnasien. „Wir haben eher nach biologischem Allgemeinwissen gefragt als nach Inhalten, die während der Praktikumswoche vermittelt wurden“, sagt Jobst Meyer. So musste bei der Eine-Millionen-Euro-Frage ein berühmter Biologietheoretiker erraten werden.

Am meisten richtige Antworten sammelten die Schüler Mia Matz, Ann-Margrit Malané, Jule Albers und Valerian Gieseler vom Humboldt-Gymnasium Trier. Als Preis erhielten sie ein Zertifikat.

Schülerinnen Zertifikat Uni Trier Mikrobiologie
Marie-Anne Croyé überreichte Jule Albers, Mia Matz und Ann-Margrit Malané ihr Zertifikat (v.l.). Gemeinsam mit Valerian Gieseler (nicht im Bild) hatten sie den Wettbewerb am Ende des Praktikums gewonnen.

Kontakt

Prof. Dr. Jobst Meyer
Forschungsinstitut für Psychobiologie
Tel. +49 651 201-3713
Mail: meyerjo@uni-trier.de

Labor Uni Trier

Bei einem Praktikum an der Universität Trier lernten Schülerinnen und Schüler die Arbeit im Labor kennen.