Gute Ideen für gute Lehre werden gefördert

Die Universität Trier unterstützt die Umsetzung von innovativen Lehrformaten mit insgesamt bis zu 30.000 Euro. Das sind die ersten vier Projekte.

„Viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler müssen ihre Zeit budgetieren und entscheiden, ob sie sie in Forschung oder Lehre stecken. Oft wird der Fokus dann auf die Forschung gelegt. Mit dem Teaching Incentive Fund will die Universität Trier Anreize schaffen, dass gute Ideen für gute Lehre umgesetzt werden können“, sagt Michael Buhl. Denn gute Ideen für innovative Lehr- und Lernformate gibt es viele, weiß der Mitarbeiter der Arbeitsstelle gute und innovative Lehre (AGIL) der Universität Trier.

Teaching Incentive Fund wird fortan jährlich ausgeschrieben

Im Sommersemester 2022 war der „Teaching Incentive Fund“ (TIF) das erste Mal ausgeschrieben worden. Jetzt im Wintersemester starten die geförderten Projekte. Pro Projekt können maximal 15.000 Euro für einen Zeitraum von einem Jahr beantragt werden. Antragsberechtigt sind Lehrende aller Fachbereiche und Fächer mit eigenständiger Lehrverantwortung. Gefördert werden kann sowohl die Entwicklung von neuen, innovativen Lehrveranstaltungen als auch die Weiterentwicklung bereits bestehender curricular verankerter Veranstaltungen beziehungsweise Module. Auch wer plant, für ein Lehrpilotprojekt einen Drittmittelantrag zu stellen, hat die Möglichkeit für die Vorbereitung eine Förderung zu erhalten. „Sowohl Sachkosten wie die Anschaffung von Technik als auch Personalkosten können finanziert werden. Viele sind schon dankbar, wenn sie eine zusätzliche wissenschaftliche Hilfskraft anstellen können“, sagt Buhl. Die TIF-Ausschreibung erfolgt ab sofort jährlich im Frühjahr.

Bereits mit ihren Anträgen überzeugt haben Jun.-Prof. Dr. Diego De Brasi (Gräzistik), Jun.-Prof. Dr. Theres Matthieß gemeinsam mit Dr. Lasse Cronqvist (Empirische Demokratieforschung), Jun.-Prof. Dr. Lea Katharina Kumkar (Bürgerliches Recht, Wirtschaftsrecht und Rechtsfragen der Digitalisierung) und Jun.-Prof. Dr. David Frantz (Erdbeobachtung und Klimaprozesse).

Inverted Classroom und Programmiersprache „R“

Diego De Brasi möchte seine Einführungsveranstaltung zum griechischen Epos als Inverted Classroom gestalten. Normalerweise wird in einer Lehrveranstaltung im Plenum ein Stoff behandelt, der danach von jedem Einzelnen vertieft beziehungsweise nachbereitet wird. Der Inverted Classroom dreht dieses Prinzip um. Jeder und jede erarbeitet sich zuerst den Stoff selbst, danach wird dieser gemeinsam besprochen. Das hat den Vorteil, dass Studierende mit unterschiedlichem Vorwissen gegebenenfalls Wissenslücken im Vorfeld der Lehrveranstaltung schon schließen können. De Brasi möchte den Studierenden zur Erarbeitung des Stoffes unter anderem Quiz, Audio-Interviews und virtuelle Escape Games zur Verfügung stellen.

Mit der Förderung durch den Teaching Incentive Fund plant Theres Matthieß, im Rahmen ihrer Lehrveranstaltung zu politikwissenschaftlichen Methoden und Statistik die Lehrinhalte zur Vermittlung von Datenkompetenzen zu erweitern. Studierende sollen unter anderem in die computergestützte Analyse mithelfe der Statistiksoftware „R“ herangeführt werden. Der Fokus liegt auf der eigenständigen praktischen Anwendung durch kleinere Assignments, Quizze und vertiefende Tutorials, denn nur durch „Learning-by-doing“ lässt der Umgang mit Daten erlernen.

Audio-Feedback und Videos

Zur Vorbereitung auf das Staatsexamen finden in der Rechtswissenschaft Klausurenkurse statt, bei denen Studierende probeweise Klausuren schreiben. Ein Problem dabei ist, dass Lehrende eigentlich nicht genügend Zeit haben, den Studierenden ein ausführliches Feedback zu den Probeklausuren beispielsweise zur Stilistik zu geben, fand Lea Katharina Kumkar. Ihre Ideen: Zum einem können Lehrende ihr Feedback parallel zur Korrektur der Klausur auf Video beziehungsweise per Audio aufnehmen. Das spart Zeit. Zum anderen kann das Feedback als Peer Review erfolgen. Studierende korrigieren die Klausur eines anderen Studierenden und besprechen diese dann im Tandem. Mit dem Teaching Incentive Fund soll dies nun umgesetzt werden.

Während der digitalen Semester in der Corona-Pandemie wurden in der Grundlagenveranstaltung der Geoinformatik zahlreiche Inhalte wie beispielsweise Videos produziert. Diese möchte David Frantz nun mit Unterstützung des Teaching Incentive Fund aufarbeiten, sodass sie im Rahmen von verschiedenen Studiengängen im Fachbereich VI – Raum und Umweltwissenschaften verwendet werden können.

Individuelle Beratung zu allen Fragen der Lehre bietet die „Arbeitsstelle gute und innovative Lehre“. Auch im Wintersemester gibt es wieder zahlreiche Fortbildungen für Lehrende.

Mehr Informationen zum Teaching Incentive Fund

Kontakt

Michael Buhl
Arbeitsstelle gute und innovative Lehre
Tel. +49 651 201-4738
Mail: buhl@uni-trier.de

Für ihre innovativen Lehrprojekte haben Theres Matthieß und David Frantz eine Förderung durch den Teaching Incentive Fund erhalten. Ebenfalls gefördert werden Projekte von Lea Katharina Kumkar und Diego De Brasi (nicht im Bild).

Für ihre innovativen Lehrprojekte haben Theres Matthieß und David Frantz eine Förderung durch den Teaching Incentive Fund erhalten. Ebenfalls gefördert werden Projekte von Lea Katharina Kumkar und Diego De Brasi (nicht im Bild).