Von Entdeckern, Indianern oder Sklaven oder warum Amerika Amerika heißt
Hallo liebe Kinder,
habt ihr euch nicht auch schon einmal gefragt, warum Amerika überhaupt „Amerika“ heißt? Dr. Christine Felbeck und Prof. Dr. Andre Klump nahmen uns bei der Kinder-Uni-Veranstaltung „Von Entdeckern, Indianern oder Sklaven – oder warum Amerika Amerika heißt“ mit auf eine Entdeckungsreise durch die Geschichte Amerikas.
Zuerst sammelten wir, welche Sprachen man in Amerika überhaupt spricht. Klar, Englisch steht da im Kurs ganz weit oben, aber vor allem in Südamerika werden hauptsächlich andere Sprachen gesprochen. Spanisch zum Beispiel, aber auch Portugiesisch, beispielsweise in Teilen Kanadas auch Französisch oder auch in wenigen kleinen Teilen Niederländisch. Ja, woher kommt das denn, dass dort so viele Sprachen gesprochen werden, die wir hauptsächlich aus Europa kennen?
Das 15. und das 16. Jahrhundert war die Zeit der Entdeckungen. Alle Kinder kannten natürlich Christoph Kolumbus, ein Kind kannte sogar Jaques Cartier, weil es über diesen Entdecker in der Schule näher recherchiert hatte. Christoph Kolumbus oder auch Amerigo Vespucci, ein anderer Entdecker, kamen ursprünglich aus Italien, gingen aber für Spanien auf Entdeckungsreise. „Amerigo hört sich ja fast so an wie Amerika!“, bemerkte ein Kind richtig. Ja, nach ihm wurde später dann auch der ganze Kontinent benannt, erklärten uns die Dozenten.
Aber uns war natürlich auch klar, dass man Proviant braucht, um überhaupt in See stechen zu können. Damals hat man sich monatelang von Zwieback und Pökelfleisch ernährt. „Pökelfleisch ist in Salz eingelegt, das hält sich dann besonders lange“, wusste ein Kind. Auch Zwieback verdirbt nicht so schnell, weshalb davon Ladungen mit auf See genommen wurden. Wir erfuhren, dass Kolumbus eigentlich nach Indien wollte, und das dann auch der Grund war, weshalb die Einheimischen dort „Indianer“ genannt wurden. Außerdem sahen wir uns einen kleinen Ausschnitt aus den Nachrichten der vergangenen Wochen an. Es hieß, dass US-Forscher glauben, vor der Küste Haitis auf das Wrack der Santa Maria, Kolumbus‘ Schiff, gestoßen zu sein.
Aber man brauchte damals ja nicht bloß Proviant auf einer Seefahrt. Besonders essentiell war auch ein Kompass, da man sich damals anders kaum orientieren konnte. Daraufhin begaben wir uns bewaffnet mit Kompassen und Schatzkarten auf eine eigene Entdeckungsreise durch die Uni. Wir lernten dabei, einen Kompass richtig zu lesen, wodurch wir am Ende auch den versteckten Schatz fanden.
Doch wonach hat man schließlich die ganzen Länder und Ortschaften benannt? Dass Kolumbien nach Christoph Kolumbus benannt wurde, liegt auf der Hand. Aber Argentinien beispielweise wurde nach der einer dort typischen Ressource benannt. Auf lateinisch bedeutet „argentum“ nämlich Silber. Die Insel Haiti wurde nach dem ortstypischen Merkmal benannt. Auf der Insel steht ein großer Berg, weshalb man die Insel „bergiges Land“ nannte, was auf indianisch „ayti“ bedeutet.
Auch widmeten wir uns dem Thema der Ausbeutung der so genannten „Neue Welt“. „Die Europäer haben damals viele Krankheiten mit ins Land gebracht, woran dann viele Indianer gestorben sind“, erzählte ein Kind. Viele starben auch in Kämpfen. Die indianische Bevölkerung wurde damals stark ausgebeutet, man brauchte Arbeiter. Viele solcher Sklaven wurden auch aus Afrika eingeschifft und sie wurden wie Gegenstände behandelt. Man mag glauben, dass es solche Ausbeutung heutzutage nicht mehr gibt. Doch die schlauen Kinder im Seminar wussten, dass auch heute noch viele Menschen ungerecht behandelt werden. So werden viele Arbeiter in armen Ländern mit Billiglöhnen abgespeist, auch Kinderarbeit existiert noch in zu vielen Ländern der Welt.
Das war aber wirklich ein spannendes Thema, das wir da in der Kinderuni behandelt haben! Und bei den ganzen Ländern und Orten in Amerika, werde ich mich jetzt mal weiter schlau machen, nach wem oder was die benannt wurden. Vielleicht findet ihr ja auch heraus, woher die bekannte kanadisch Provinz „Québec“ ihren Namen hat?
Euer Kunibert Schlaufuchs