Wie leben Kinder in der Dominikanischen Republik?
Hallo liebe Kinder,
für euch berichtet mal wieder euer rasender Reporter Kunibert Schlaufuchs. Obwohl der Sommer langsam näher zu rücken scheint, hatten wir für den Tag der Kinder-Uni-Veranstaltung einen besonders regnerischen ausgewählt. Fast wäre ich lieber im Bett geblieben, aber ich bin froh, dass ich mich dann doch noch auf den Weg gemacht habe. Kaum hatte ich die Kinder-Uni erreicht, hieß es schon, wir würden uns auf eine „Reise“ begeben. Reisen sind toll – man erlebt so viel und lernt fremde Länder kennen. Da war ich sofort begeistert! Tatsächlich in ein Flugzeug gestiegen sind wir dann doch nicht, aber wir haben uns das Ziel auf einer riesigen Weltkarte angesehen: Mitten in die Karibik sollte es gehen, auf eine Insel, auf der das ganze Jahr über Sommer ist. Denn genau dort liegt die Dominikanische Republik! Ich war dann übrigens ganz froh, dass wir nicht geflogen sind, der Flug dauert nämlich 10 Stunden und wäre bestimmt nicht so spannend geworden wie die Kinder-Uni. Jedes Kind sollte dann auf einer Postkarte aufmalen, wie es sich das Leben in der Dominikanischen Republik vorstellt. Wie ihr sicher wisst, bin ich nicht nur super schlau, sondern auch ein begnadeter Künstler. Das war aber gar nichts gegenüber dem, was die anderen Kinder für Kunstwerke auf das Papier zauberten. Wir lernten, dass es sich bei dem Land aber nicht nur um ein Urlaubsparadies mit Stränden und Palmen handelte, sondern, dass es auch viele große Städte gibt. Die Hauptstadt heißt Santo Domingo und ist die älteste Stadt Amerikas! Fast so schön wie unser Trier – das ja immerhin die älteste Stadt Deutschlands ist!
Was die anderen Kinder und mich aber natürlich am meisten interessierte, war die Frage, wie Kinder in der Dominikanischen Republik ihren Tag verbringen. Wir haben dann erst mal alle berichtet, wie wir morgens in den Tag starten: aufstehen, duschen, frühstücken, zur Schule gehen. Tja, und da haben wir dann schon erste Unterschiede kennen gelernt. Die Kinder in der Dominikanischen Republik, die in den ärmeren Gegenden auf dem Land wohnen, haben oft kein fließendes, sauberes Wasser; sie bekommen nicht jeden Morgen ein Frühstück und müssen oft hungrig in die Schule gehen; und manche haben nicht mal genug Geld, um überhaupt in die Schule gehen zu können, sondern müssen arbeiten. Ich muss zuhause auch manchmal arbeiten: mein Zimmer aufräumen zum Beispiel. Das finde ich ja schon anstrengend, aber die Kinder dort müssen bereits Geld verdienen, indem sie auf der Straße den Touristen die Schuhe putzen. Wir haben das dann auch mal ausprobiert und mit einer Bürste die Schuhe poliert. Am Anfang war das noch ganz lustig, aber das immer wieder Tag für Tag zu tun, kann ich mir gar nicht vorstellen…
Zum Glück können einige Kinder aber doch zur Schule gehen – auch wenn die Schulen ganz einfache Holzhütten sind und teilweise Löcher in den Wänden haben. Tische gibt es in den Klassenräumen auf dem Land nicht. Dafür tragen alle Kinder eine Schuluniform: das sind T-Shirts, so blau wie das Meer. Nur am Nationalfeiertag der Dominikanischen Republik, dem 27. Februar, kleiden sich alle in den Farben der Nationalflagge (blau, rot, weiß) oder wickeln sich sogar ganz in einer Flagge ein und alle sehen bunt und toll aus. In einem Video haben wir dann Kinder in einer Schule gesehen, die sich uns vorgestellt haben. Da diese Kinder spanisch gesprochen haben, mussten wir natürlich etwas Spanisch lernen. „¿Cómo te llamas?“, fragten wir uns gegenseitig: „Wie heißt du?“. Die Antwort war dann: „¡Me llama Kunibert!“. Das war natürlich nur meine Antwort, denn die anderen hießen ja nicht alle Kunibert… Schließlich haben wir sogar ein ganzes Lied auf Spanisch gelernt und mit den Kindern im Video gemeinsam gesungen: „Mi escuelita, yo la quiero con amor!“ – „Meine Schule, ja die hab ich doch sehr gern!“. Wir waren ein richtiger Chor mit Sängern aus zwei ganz schön weit entfernten Ländern.
Danach haben wir noch etwas sehr Lustiges und Spannendes gemacht. Jeder musste seine Augen verbinden und wir haben nacheinander erraten, welche besonderen Pflanzen und Früchte in der Dominikanischen Republik wachsen. Nur mit der Nase sollten wir Kaffee, Zimt und Kakao erkennen. Das war natürlich gar keine Schwierigkeit für die Kinder und mich. Nur durch Schmecken haben wir dann Mango und Avocado erkannt. Sogar eine Zitrone sollten wir erkennen, das war einfach, die war nämlich sehr, sehr sauer! Beim Fühlen mit verbundenen Augen habe ich den Reis sofort erkannt. Auch etwas Großes, Raues sollten wir ertasten. Jemand vermutete, es könne sich um ein „stacheliges Meerschweinchen“ halten. Das fand ich zwar sehr logisch, tatsächlich stellte es sich aber heraus, dass es nur eine Kokosnuss gewesen war.
Am Ende durften wir dann noch ein Domino-Spiel zusammen bauen, weil sehr viele Menschen in der Domino-kanischen Republik J dieses Spiel lieben. Für uns als Kunst-Experten war das natürlich kein Problem. Für jeden gab es dann noch etwas Kokosnuss zum Probieren – und zwar in Schokolade gehüllt und eine coole Sonnenbrille für unseren nächsten Urlaub in der Karibik!
Ich fand die Veranstaltung super und werde sicherlich vom Palmenstrand träumen. Außerdem habe ich einen ganz schönen Ohrwurm: „Mi escuelita, mi escuelita“ … und der will einfach nicht mehr aus meinem Ohr verschwinden.
Bis zur nächsten Kinder-Uni-Veranstaltung!
Euer Kunibert Schlaufuchs