Stürmische Forschung für Kinder – wie entstehen Hurrikane und Tornados?

Am 06.07.18 leitete Herr Prof. Dr. Heinemann an der Uni Trier seine zwölfte Kinder-Uni-Vorlesung namens „Hurrikane, Tornados und Zyklonen – wie entstehen Stürme?“

Trier. Wind kann leicht und angenehm sein, aber auch sehr kraftvoll und zerstörerisch. „Was ist Wind eigentlich und wie entsteht er?“ fragte Herr Heinemann uns. Zusammen überlegten wir und mit der Hilfe von Herrn Heinemann konnten wir beide Fragen beantworten: Wind ist bewegte Luft, die durch Druckunterschiede entsteht.

Herr Heinemann erklärte uns die verschiedenen Windstärken von 0 bis 12. Dazu nutzte er Zeichnungen, um uns zu zeigen, was zum Beispiel mit einer Fahne oder einem Haus je nach Windstärke passiert. Bei absoluter Windstille spricht man von Stärke 0 und eine Fahne hängt unbewegt nach unten. Eine gute Windstärke zum Segeln sei Stärke 4 und eine Sturmstärke sei Stufe 8, verriet uns Herr Heinemann. Auf dem Bild zu Windstärke 11 sah man dann, dass sich der Fahnenmast durchbog und erste Dachziegel vom Haus flogen.

Manche von uns haben auch schon selber Erfahrungen mit Stürmen gemacht. Ein Kind berichtete: „Das Trampolin unserer Nachbarn wurde von einem Sturm zu uns in den Garten geweht!“                                                                                                                                                                   

Nach den Windarten machten wir mit Hurrikanen weiter. Herr Heinemann erzählte uns, dass man Hurrikane in anderen Ländern auch Taifune und Tropische Zyklone nennt. Hurrikane können einen Durchmesser von 1000 km haben und es gibt davon mehr als hundert im Jahr. In Deutschland gibt es keine, da ein Hurrikan zum Entstehen eine warme Meeresoberfläche mit 27 Grad und sehr vielen Gewittern braucht. Sehr wichtig ist auch die Erdrotation, denn sie sorgt dafür, dass diese Gewitter anfangen, sich zu drehen, wodurch dann ein Hurrikan entsteht. Ein Hurrikan hat meist außen spiralförmige Wolkenbänder und innen ein wolkenfreies und windstilles Loch, das man Auge nennt.

Ich hätte nicht gedacht, dass es so viele Hurrikane pro Jahr auf der Welt gibt und, dass sie so groß sind!

In Deutschland gibt es zwar keine Hurrikane, aber dafür Tornados. Mehr als 20 Tornados stürmen pro Jahr hier in Deutschland. In den USA gibt es sogar mehr als 1000 Tornados im Jahr. Sie entstehen aus kräftigen Gewitterwolken, bei denen starke Winde nach oben wehen. Zusammen mit horizontalen Winden entsteht dann eine Drehung der Gewitterwolke und ein Tornado kann sich bilden. Tornados sehen von weitem aus, wie ein Rüssel, der sich aus den Wolken bis zur Erde streckt. Da ein Tornado kleiner als ein Hurrikan ist, kann er sich schneller drehen. Daher erfanden Forscher eine weitere Skala für Windgeschwindigkeiten von Tornados, sie heißt Fujita-Skala. Diese Skala beinhaltet die Stärken F0 bis F5, die für Windgeschwindigkeiten von 120 km bis 500 km pro Stunde stehen.

In der Veranstaltung machten wir auch zwei Experimente, die sehr viel Spaß brachten. Das eine Experiment war ein Mini-Wassertornado im Becher. Wir versetzten Mineralwasser in Drehung und setzten mit Salz die Kohlensäure frei. So konnte man den Mini-Wassertornado prima erkennen!

Bei dem zweiten Experiment pusteten wir in ein Windmessgerät mit dem Namen Anemometer. Das höchste, was gepustet wurde, waren 10,8 Meter pro Sekunde. Von einem Sturm waren wir bei unserem Puste-Experiment aber leider weit entfernt. Herr Heinemann sagte, wir hätten leichte Brisen gepustet.

Herr Heinemann macht die Kinderuni-Vorlesung sehr gerne: „Es ist etwas Anderes, mit den Kindern zu arbeiten als mit den Studenten. Die Kinder sind immer motiviert!“ Er findet es schön, dass er den Kindern viele spannende und wichtige Informationen zu diesem Thema geben kann. 

Lena Schindler, 10, Mertesdorf (Kinder-Uni-Reporterin)