Breaking the ice

Hallo liebe Kinder,

ich war bei eine Kinder-Uni-Veranstaltung, die einen ganz tollen Titel hatte: "Breaking the Ice". Erst einmal hatte ich ein bisschen Probleme, das richtig zu verstehen, aber Herr Heinemann hat mir und den anderen Kinder-Uni-Studenten mit dem Englisch geholfen:

"to break the ice" heißt nämlich auf Deutsch "das Eis brechen" und das hat in beiden Sprachen eine doppelte Bedeutung. Wenn man das Eis bricht, dann lernt man jemanden neu kennen und freundet sich miteinander an, aber man kann auch in Wirklichkeit ein Stück Eis brechen. Herr Heinemann hat beides mit uns gemacht: wir haben uns ein bisschen kennen gelernt und dann hat er uns ganz viele interessante Sachen über Eis und die Polargebiete erzählt.

Die Polargebiete sind die kältesten Regionen der Erde, in denen immer Winter ist und immer Schnee liegt. Sie befinden sich ganz im Norden der Erde - am Nordpol (dieses Gebiet nennt sich Arktis) und ganz im Süden der Erde -am Südpol (hier heißt das Polargebiet Antarktis). (Und um die immer wieder auftauchende Frage gleich zu klären: Eisbären gibt es nur in der Arktis, Pinguine nur in der Antarktis - von beiden hat Herr Heinemann uns ganz tolle Fotos gezeigt.)

Die Antarktis ist ein riesiger Kontinent (etwa zwei Mal so groß wie Europa) und viel größer als die Arktis, deren größte Landfläche Grönland ausmacht, die größte Insel der Welt. Auf diesen Landflächen liegt immer Schnee und es ist auch im Sommer so kalt, dass der Schnee nie wegtaut. Aber jedes Jahr kommt neuer Schnee hinzu. Durch das Gewicht wird der Schnee ganz fest zusammengepresst und verdichtet sich zu Eis. Dieses Eis, das zum Beispiel Grönland und die Antarktis bedeckt, nennt man Eisschild. In Grönland ist es etwa 2000 Meter dick, in der Antarktis sogar bis zu 4500 Meter! Schmelzen kann das Eis nur an den äußeren Rändern, wo durch das Abbrechen großer Eisstücke Eisberge entstehen. Dadurch erhält das Eisschild an den Seiten eine abgerundete Form.

Neben Eisschilden und Eisbergen gibt es auch noch Meereis, das sind kleinere Eisstücke, die anders als Eisschilde und Eisberge aus gefrorenem Salzwasser bestehen. Diese Eisstücke können wachsen, wenn es im Sommer nicht zu warm wird; dann entstehen aus den kleinen einjährigen Eisschollen größere mehrjährige Eisschollen.

Eine wichtige Frage, mit der wir uns beschäftigt haben, war, wie hoch der Meeresspiegel steigen könnte, wenn alle Eisberge schmelzen würden. Könnte Trier dann vielleicht sogar direkt am Meer liegen? Um diese Frage zu beantworten, hat Herr Heinemann mit uns einen Versuch gemacht: Er hat zwei Aquarien halb mit Wasser gefüllt und in den einen großen Stein gelegt (das sollte festes Land im Meer sein). Dann kam in jedes Aquarium ein großer Block Eis. In dem einen ist das Eis einfach geschwommen, wie ein Eisberg. In dem anderen lag das Eis auf dem Stein und nur die Ränder lagen im Wasser, also wie bei einem Eisschild. Der Wasserstand wurde am Anfang der Vorlesung eingezeichnet und am Ende mit dem vorher eingezeichneten Stand verglichen. Das Ergebnis: In dem Aquarium mit dem Eisberg ist der Wasserspiegel fast gar nicht gestiegen, weil das Eis ja vorher schon tief im Wasser gelegen und es verdrängt hat (wie bei einem echten Eisberg lag nämlich auch hier nur ein ganz kleiner Teil des Eisblocks über der Wasseroberfläche). Im Aquarium mit dem Eisschild ist das Wasser höher gestiegen, weil das geschmolzene Eis von über der Wasseroberfläche ins "Meer" gelaufen ist.

So haben wir gelernt, dass es für den Meeresspiegel nicht so viel ausmachen würde, wenn die Eisberge schmelzen würden, weil sie ja sowieso schon größtenteils im Meer sind. Das Eis allerdings, das von Eisschilden und Gletschern abschmilzt, kommt im Meer neu hinzu und würde den Meeresspiegel anheben. Allerdings würde selbst das Schmelzen aller Gletscher und Eisschilde der Welt nicht ausreichen, um Trier zu einer Küstenstadt zu machen, dazu sind die Meere viel zu groß.

Vielen Dank, Herr Heinemann für dieses beruhigende Versuchsergebnis und die tolle Vorlesung!

Euer kUNIbert Schlaufuchs

[Claudia Schmitt]