Die Welt der Hieroglyphen - Schreiben und Lesen wie die alten Römer

Hallo Kinder,

heute habe ich eine kleine Zeitreise unternommen und bin zusammen mit Herrn Kockelmann in das alte Ägypten gereist. Mich hat ganz besonders interessiert, wie die alten Ägypter geschrieben und gelesen haben. Ich hatte so viele Fragen im Kopf. Wie sah das ägyptische Schreibzeug aus? Gab es verschiedene Schriftarten? Und wie viele Buchstaben hatte das Alphabet?

Herr Kockelmann hat mir erklärt, dass neben Papyrus auch auf kleine Scherben, gegerbtem Leder oder Leinen geschrieben wurde. Dazu brauchte man noch ein kleines Schilfrohr und Tinte, die aus zerriebener Holzkohle, Wasser und Gummi arabicum (Harz) hergestellt wurde. Ein Schildkrötenpanzer diente als Aufbewahrung für die Tinte und als Tauchgefäß für die Schilfrohrfeder (Kalamos).

Hatte der Ägypter das Schreibzeug zusammen, so setzte er sich im Schneidersitz auf den Boden, legte ein Holzbrett als Unterlage auf seine Knie und begann zu schreiben. Er hatte nun die Möglichkeit in Hieroglyphen, Hieratisch oder Demotisch zu schreiben. Die Hieroglyphen, was übersetzt heilige gemeißelte Zeichen bedeutet, wurden oft nur für religiöse Texte verwendet, da es lange dauerte sie zu schreiben. Hieratisch hingegen ist mit unserer heutigen Schreibschrift zu vergleichen. Alltagstexte wurden oft in dieser Schriftform verfasst, da sie wesentlich schneller zu schreiben sind. Diese Schriftform besitzt noch einige Hieroglyphen -  wohingegen Demotisch keine Hieroglyphen mehr besitzt und ganz schnell geschrieben werden kann. Ein paar Jahrhunderte später wurde in Ägypten noch eine andere Schrift entwickelt, das Koptische. Als mir Herr Kockelmann einen Text auf Koptisch zeigte, konnte ich sogar einige Buchstaben erkennen, die wir auch in unserm Alphabet haben, wie z.B. das O, das B oder das E. Ich war ganz überrascht, als ich erfuhr, dass das altägyptische Alphabet 700-800 Buchstaben besaß.

Ich habe entdeckt, dass ich die Hieroglyphen in drei Gruppen einteilen kann: die Wortzeichen (Bilder), die Lautzeichen (Buchstaben) und die Deutezeichen (Bild am Ende des Wortes). Ganz besonders viel Spaß hat es mir gemacht, selbst ein paar Wörter, die in Hieroglyphen geschrieben waren, zu lesen. Dabei musste ich immer darauf achten, in welche Richtung die Zeichen „schauen“, denn die Ägypter konnten von Links nach Rechts, von Rechts nach Links oder von Oben nach Unten schreiben und lesen. Weil ich das so gut gemacht habe, durfte ich sogar meinen Namen in Hieroglyphen schreiben. Am Schluss habe ich mit meinen Freunden ein Spiel gespielt. Jeder durfte sich ein Wort ausdenken und es in Hieroglyphen an die Tafel schreiben und die anderen mussten es lesen. Das war eine lustige und spannende Reise. Vielleicht kommst du ja das nächste Mal mit, wenn ich wieder in das ferne und alte Ägypten reise?

Vielen Dank, Herr Kockelmann, für diese schöne Zeitreise!

 
Euer kUNIbert Schlaufuchs

[Christine Rohn und Johannes Eberz]