Weltreise einer Jeans

Ihr alle habt sicher auch eine Jeanshose im Schrank – ich trage jetzt gerade sogar eine! Auch von den Kinder-Uni-Studenten hatten viele etwas aus Jeans an. Da wurden wir alle neugierig, warum Jeansstoff so berühmt ist und wo unsere Jeanshosen überhaupt herkommen. Zum Glück war ja Frau Hammen da, die uns mitgenommen hat auf eine Weltreise mit der Jeans! Wusstet ihr, wer die Jeans erfunden hat? Ich war sehr erstaunt, als ich hörte, dass Levy Strauss eigentlich Zelte aus diesem Stoff herstellen wollte, dann aber stabile Hosen für die Goldsucher in Amerika daraus machte. Gold findet man heute zwar nicht mehr so einfach, aber die Jeanshosen sind immer noch sehr stabil, findet ihr nicht? Natürlich waren wir jetzt alle sehr gespannt, was das für ein Stoff ist und damit waren wir schon bei der ersten Station unserer Weltreise!

Auf einer Weltkarte konnten wir die Stationen unserer Reise einzeichnen. Indien war die erste Station! Hier wird Baumwolle angebaut. Gehört hatte ich das ja schon öfter, aber habt ihr schon mal eine Baumwollpflanze gesehen? Frau Hammen hat uns erklärt, dass die Baumwolle gar nicht auf Bäumen wächst, sondern auf Sträuchern, die bis zu zwei Meter hoch werden. Was da an den Sträuchern geerntet wird, sah für mich ein bisschen aus wie Popcorn, ist aber die Baumwolle aus der unsere Hose gemacht wird. Scheinbar ist es gar nicht so einfach, Baumwolle anzupflanzen. Um 1kg Baumwolle zu bekommen, braucht man 30.000l Wasser. Da es in Indien nicht so oft regnet, muss man die Pflanzen künstlich bewässern. Auch die Ernte ist nicht so einfach. Aber könnt ihr euch vorstellen, dass moderne Maschinen 1000-mal mehr Baumwolle ernten können als ein Mensch?  

Wenn die Baumwolle gesäubert ist, geht es auf zur nächsten Station der Reise – nach China! Hier wird die Baumwolle auf Maschinen zu Garn versponnen.

Bei der nächsten Station bekommt die Jeans erstmal ihre Farbe. In Taiwan wird das Garn mit einem Farbstoff blau gefärbt. Frau Hammen hat uns auch erklärt, woraus man den Farbstoff macht. Er kommt von einer Pflanze und die ist eigentlich gelb!

Aber so kann man die Jeans noch nicht anziehen und die Reise geht weiter nach Polen, wo das Garn zu einem Stoff gewoben wird. Habt ihr so was schon mal gemacht? Auf einem kleinen Webrahmen hab ich das schon mal versucht und es war gar nicht so einfach. In den großen Fabriken in Polen machen das aber große Maschinen und da geht das sehr schnell. Jetzt kann man eigentlich eine Jeans nähen, aber habt ihr mal gezählt, wie viele Teile eure Hose hat? Wir haben das im Seminar mal versucht und es sind ungefähr 21 Teile. Aber wie schneidet man die alle so aus dem Stoff aus, dass man möglichst wenig Stoff verbraucht? Wir haben das mit kleinen Schnittmusterteilen aus Papier versucht. Felicitas, Kai und Anne haben das schon sehr gut gemacht.

Zusammengenäht werden die Teile auf den Philippinen. Hier arbeiten - genauso wie früher - fast nur Frauen in großen Fabriken. Sie verdienen meist nicht viel Geld für ihre Arbeit.

Jetzt ist die Jeans fertig und wir könnten sie anziehen, aber manche Hosen haben jetzt noch einen Station vor sich. Für unsere Hose heißt die nächste Station: Frankreich. Die Hosen werden mit Steinen in einer großen Waschmaschine gewaschen. Das hört sich komisch an, aber die Steine haben einen bestimmten Zweck. Frau Hammen hat uns erklärt, dass die Hosen dann schon ein bisschen abgetragen aussehen, weil das modern ist. Habt ihr auch so eine Jeans im Schrank?

Unsere Weltreise mit der Jeans ist jetzt fast zu Ende und wenn sie in der ganzen Welt in die Geschäfte kommt, ist sie ungefähr 50.000 bis 100.000 km weit gereist! Wir haben aber noch etwas über eine weitere Reisestation erfahren. Wenn unsere Jeans kaputt oder zu klein geworden ist, bekommen wir einfach eine neue. Aber habt ihr euch schon mal überlegt, was mit der alten Jeans passiert? Frau Hammen hat uns erzählt, dass in Deutschland in jedem Jahr 1,7 Tonnen Altkleider gesammelt werden. Das sind Kleider, die in Deutschland nicht mehr gebraucht werden und in arme Länder auf der ganzen Welt geschickt werden.

Viele Menschen waren an der Reise unserer Jeans beteiligt und haben schwer dafür gearbeitet. Ich hoffe, dass ich das nächste Mal, wenn ich eine neue Jeanshose bekomme, noch daran denke, wie lange die Reise gedauert hat. Habt ihr den Baumwollsamen, den Frau Hammen uns geschenkt hat, schon eingepflanzt? Meiner wächst schon, aber für eine Jeanshose wird es wohl nicht reichen, was meint ihr?

 
Euer kUNIbert Schlaufuchs

[Anne Schifferings]