Sensorik, Spatel, Seifenleim

Hier sind feine Näschen gefragt!

Bei der Kinder-Uni-Veranstaltung „Aroma- und Duftstoffe“ von Dr. Axel Meyer lernten die Teilnehmer verschiedene Gerüche und ihren eigenen Geruchssinn kennen.

Das Programm der Veranstaltung war dicht gedrängt. Die Kinder-Studenten sollten in zwei Stunden Seife und Ester herstellen, dann Sensoriktests durchführen und würden schließlich noch ein Duschgel parfümieren. Dr. Meyer sagte, wir müssten uns beeilen, also wurde sofort mit der Seifenherstellung begonnen.

Da es mehrere Arbeitsstationen gab, wurden die Praktikanten in zwei Gruppen eingeteilt. Eine musste zuerst 15 Gramm NaOH-Plätzchen (Natriumhydroxyd) mit etwa 50 ml Wasser in ein Becherglas füllen. Die so entstandene Natronlauge wurde seltsamerweise immer wärmer, je länger gerührt wurde. Auf die Frage, wieso das so sei, antwortete der Dozent, dass das NaOH mit dem Wasser reagiere und dabei Hitze erzeuge. Einer der Assistenten witzelte: „Damit könnte man also heizen.“
Als nächstes wurden in ein zweites Becherglas 90 Gramm Pflanzenfett mit 40 ml Pflanzenöl sowie 10 ml Ethanol vermischt. Diese Mischung musste nun auf einer Heizplatte zum Schmelzen gebracht werden.

Zu dieser Fettschmelze gab der Dozent dann die Natronlauge und meinte, die beiden Assistenten würden für uns rühren, da wir noch viel zu tun hätten. Nach der Seife kam die Esterherstellung an die Reihe. Dabei mussten die Kinder-Studenten unter Anweisung des Professors verschiedene Chemikalien wie Essigsäure oder Butanol mischen und den Geruch der Mischungen analysieren. Als alle daran gerochen hatten, wurden die Flüssigkeiten in einer Art Mikrowelle für Chemikalien erhitzt. Erst am Ende des Praktikums wurden die fertigen Ester aus der Mikrowelle entnommen und wieder an ihnen gerochen.

In der Zwischenzeit führten alle Praktikanten die Sensoriktests durch, von denen es Teil A und B gab. Für Teil A sollten sie etwa eine Minute lang intensiv an einem Becherglas mit Aroma riechen und danach ihre Wahrnehmung beschreiben. Derselbe Versuch wurde wiederholt, nur dass der Praktikant erst am Aroma, dann kurz an seinen Kleidern und wieder am Aroma riechen sollte. Beim ersten Versuch meinten alle Kinder-Studenten, sie hätten den Duft am Ende der Minute nicht mehr so intensiv empfunden wie am Anfang. Beim zweiten Versuch dagegen sei das Aroma nach nur kurzem Riechen an den eigenen Kleidern wieder so stark wie am Anfang gewesen.

Um Teil B durchzuführen, bildeten die Praktikanten Zweiergruppen. Eine bekam Himbeeraroma, der andere Orangenaroma etwa 30 Sekunden lang zum Riechen. Dann erhielten beide ein Aroma, das aus beiden Duftstoffen gemischt worden war. Lustigerweise roch für den, der das erste Aroma gehabt hatte, das Gemisch nur nach Orangen. Wer dagegen zuerst am Orangenaroma gerochen hatte, nahm nur den Duft nach Himbeeren wahr, weil sich sein Geruchsnerv an den anfangs gerochenen Duft gewöhnt hatte.

Nach diesen Tests durfte jeder noch etwas von der nun fertigen Seife abschöpfen und ein Fläschchen Duschgel parfümieren. Beides durfte mit nach Hause genommen werden.

Lina Jacob, 12 Jahre, Trier-Süd