Kinder-Uni-Studenten zu Besuch bei Trierer Vogelfängern

Trier. An einem frühen Sonntagmorgen trafen wir uns an der Klimastation am Petrisberg. Die Vogelkundler waren schon seit 5 Uhr dabei die Vogelfangmaschine aufzubauen.

Bevor wir uns auf den Weg zu den Vogelfängern machten, erklärte uns der Projektleiter, was ein Vogelkundler braucht um überhaupt einen Vogel beobachten zu können. Zu seiner Ausstattung gehören: ein Fernglas, ein Buch über alle Vogelarten, ein Notizblock sowie ein Stift.

Während wir etwa zwei Kilometer im Wald zurücklegten, um die anderen Vogelkundler zu treffen, hörten wir bereits viele verschiedene Vögel singen. Wir kamen an eine Art „Messstation“. Das war ein Tisch an dem verschieden e Haken befestigt waren. An zwei von ihnen hingen bereits gefangene Vögel, die in einem Sack herum zappelten. Eins davon war ein Rotkehlchen. Wird ein Vogel gefangen, bekommt er zuerst um einen seiner Füße einen eisernen Ring mit einer Art Codenummer, damit er immer wieder zugeordnet werden kann, sollte er noch einmal gefangen werden. Dann werden die Flügel gemessen sowie eine einzelne Feder. Zum Schluss werden die Vögel noch gewogen.

Nachdem wir das alles ansehen konnten, gingen wir zu den Fangnetzen. Das Fangnetz war 2,50 m hoch und 10 m breit. In Luxemburg gibt es Fangnetze die sogar 10 m hoch sind. Fliegt ein Vogel gegen das Fangnetz, fällt er in eine Tasche, die aus kleinen Löchern besteht. In diesen verheddert er sich mit seinen Füßen oder Federn. Beim Versuch sich daraus zu befreien verheddert er sich noch mehr, so dass er da alleine nicht mehr herauskommt. Jede Stunde schauen die Vogelkundler nach, ob sich im Fangnetz ein Vogel befindet. Der Vogel wird dann befreit und in einem Säckchen zur Messstation gebracht, wo er dann genau erkundet wird.

Der Projektleiter erklärte uns dann warum sie das überhaupt machen. Anhand der Messungen wird festgestellt, welche Unterschiede die Vögel aus anderen Ländern haben. Zum Beispiel kam bei einer Messung heraus, dass eine Amsel in Deutschland kürzere Flügel hat als ihre Artgenossin in Afrika.

Wir gingen zurück zur Messstation und sahen dort, dass die Vogelkundler insgesamt neun Vögel gefangen hatten, unter anderem zwei Amseln und zwei Kohlmeisen. Wir konnten dort noch einmal sehen, wie die Vögel nach dem Fang mit dem eisernen Fußring versorgt, sowie gemessen und gewogen wurden.

Nach gut zwei Stunden kehrten wir wieder zu unserem Ausgangspunkt zurück. Uns allen hat die Veranstaltung sehr viel Spaß gemacht und wir haben viele interessante Dinge über Vögel gelernt.

Philipp Gangolf, 9 Jahre, Welschbillig