Pyramiden und Paläste. Wie bauten die alten Ägypter?

Hallo liebe Kinder!

Die berühmten Pyramiden kennen wir alle, aber habt ihr euch auch schon mal gefragt, wie und warum die alten Ägypter sie gebaut haben? Ich jedenfalls hatte mir darüber eigentlich noch nicht wirklich Gedanken gemacht und war sehr gespannt, was Herr Kockelmann uns dazu bei „Pyramiden und Paläste. Wie bauten die alten Ägypter?“ erklären würde. Ich war dann auch ganz aufgeregt, als ich mit den vielen anderen Kinder-Uni-Studenten in dem großen Hörsaal an der Uni saß und viele wussten auch schon einiges über die berühmten Pyramiden. Herr Kockelmann hatte uns einige Bilder von heute noch erhaltenen Pyramiden mitgebracht und gemeinsam haben wir überlegt, wie man so etwas bauen kann.
Insgesamt gibt es noch etwa 40 Pyramiden – hättet ihr das gedacht? Die sind natürlich nicht alle so gut erhalten wie die Pyramiden von Gizeh und einige sehen auch anders aus. Gemeinsam haben alle, dass sie als Grabstätte für einen Pharao gebaut wurden und auch die grobe Pyramidenform haben alle. Herr Kockelmann hat uns erklärt, dass diese Form eine Treppe zum Himmel für den gestorbenen König darstellen sollte. Die Stufenpyramide des Djozer in Saqqara zum Beispiel ist eine der ältesten Pyramiden und die einzelnen Seiten sehen fast aus wie eine Treppe mit ganz großen Stufen. Im Lauf der Zeit haben die Ägypter sich dann aber noch andere Baumöglichkeiten überlegt. Zuerst wurden die Stufen außen an den Pyramiden immer kleiner und schließlich bauten sie wie bei den Pyramiden von Gizeh ganz glatte Seitenwände. Das ist schon ganz schön erstaunlich, wie man so etwas bauen kann. Immer hat das aber auch nicht so funktioniert, denn bei der Knickpyramide in Dashur haben die Ägypter wohl erst zu steil gebaut. Deshalb hat sie einen Knick in der Mitte und von da an sind die Seitenwände nicht mehr so steil.
Herr Kockelmann hat uns auf einem Foto gezeigt, dass die einzelnen Blöcke der Pyramiden so groß wie ein erwachsener Mensch sind und ich konnte mir gar nicht vorstellen, wie schwer die dann erst sind. Könnt ihr euch vorstellen, wie die Ägypter die großen Steine verbauen konnten? Einen Baukran wie heute hatten sie schließlich noch nicht. Herr Kockelmann hat uns erklärt, dass die Ägypter wahrscheinlich große Rampen aus Sand aufgeschüttet haben – davon gab es ja schließlich genug. Auf diese Rampen wurden die schweren Steinblöcke über eine Matschschicht hochgezogen. Durch die Schlammschicht war es für die Arbeiter ein bisschen einfacher, denn der Matsch machte alles ein bisschen rutschiger unter dem schweren Stein. Lange haben die Wissenschaftler geglaubt, die Pyramiden wären von Sklaven erbaut worden, aber heute weiß man, dass das nicht stimmt. In der Nähe der Pyramiden von Gizeh zum Beispiel haben Archäologen eine kleine Stadt gefunden, in der die Arbeiter gelebt haben. Während der Zeit im Jahr, wo der Nil die Felder überflutete, konnten die Ägypter nicht ihrer gewohnten Arbeit nachgehen und hatten deshalb Zeit am Grabmal ihres Pharaos mitzubauen.
In Ägypten findet man aber auch einige Pyramiden und andere Bauwerke, die nicht mehr so gut erhalten sind. Herr Kockelmann hat uns erklärt, dass das entweder daran liegt, dass die Baumaterialien sich nicht so gut gehalten haben, oder dass sie später einfach abgebaut wurden. Die Ziegelpyramide von Illahum zum Beispiel sieht heute nicht mehr so gut aus. Unter der Abdeckung aus Steinplatten besteht sie aus Schlamm und einem Steingerüst. Irgendwann hatten die Pyramiden für die Ägypter nicht mehr so eine große Bedeutung und sie verwendeten einfach die Baustoffe der Pyramiden, die dafür noch geeignet waren, um damit andere Sachen zu bauen. Das ist aber nicht nur bei Pyramiden passiert. Die Ägypter haben auch ganz tolle Tempel für ihre verschiedenen Götter gebaut. Eigentlich wurden nur Pyramiden und Tempel aus Stein gebaut, denn es war sehr schwere Arbeit die Steine aus den Felsen zu hauen. Heute kann man das an alten Steinbrüchen noch sehen, die die Archäologen entdeckt haben. Die normalen Häuser wurden eher aus Lehmziegeln gebaut, die in eigenen Werkstätten hergestellt wurden. Diese Lehmziegelhäuser haben sich leider nicht so lange gehalten und Herr Kockelmann hat uns erklärt, dass man von Darstellungen in Gräbern noch weiß, wie sie ausgesehen haben.
Die Tempel und Gräber haben die alten Ägypter ganz aufwendig verziert und mit vielen Bildern geschmückt. Heute sieht man das nicht mehr wirklich gut, aber die Wände wurden mit ganz aufwendigen und bunten Darstellungen verziert. Oft gab es da auch ganz große Stauen, Säulen und Obelisken. Das war auch wieder gar nicht so einfach die aufzustellen – so ganz ohne Baukran. Herr Kockelmann hat uns aber den Trick erklärt, mit dem die Ägypter auch das geschafft haben. Den Obelisk haben sie wieder auf eine Rampe aus Sand gezogen und wenn er oben drauf lag, haben sie angefangen ein Loch zu graben, in das er dann  langsam rein gerutscht ist. Wenn sie mit dem Loch unten angekommen waren, stand der Obelisk dann aufrecht an seiner Stelle. Nur Umrücken konnten sie ihn dann sicher nicht mehr so einfach, was meint ihr? Herr Kockelmann hat uns so viel Neues über die Ägypter erzählt, das wir gar nicht genug davon bekommen konnten. Ich hatte viele Fragen und hab heute schon viel über die alten Ägypter gelernt – aber eigentlich will ich jetzt nur noch mehr über das Leben bei den Pharaonen erfahren…ihr vielleicht auch?

Liebe Grüße,
Euer kUNIbert Schlaufuchs