Ich bin dann mal fremd

Es ging um Integration und weshalb wir Leute aus anderen Ländern „fremd“ nennen. Geleitet hat die Veranstaltung Prof. Dr. Gunnar Schwarting mit seiner Tochter. 

Nachdem sich alle vorgestellt hatten, starteten wir ein Rollenspiel über Begrüßungsrituale in anderen Ländern. Hierzu  erhielt jeder Teilnehmer ein gelbes oder orangenes Kärtchen. Die Leute mit den gelben Kärtchen nahmen die Rolle eines Gastgebers ein und diejenigen mit orangenen, die eines Gastes. Auf je einem gelben und orangenen Kärtchen stand darauf zu welchem Volk der Teilnehmer gehörte und welches Begrüßungsritual dort Brauch ist. Z.B. ist es bei den Mongolen üblich, sich bei der Begrüßung an den Wangen zu riechen. Die Teilnehmer, die ihre Rolle als Gastgeber hatten, warteten vor dem Raum, das war die „Flughafenhalle“. Nun kamen die anderen Teilnehmer, die Gäste, raus und mussten sich den Gastgeber mit dem gleichen Land suchen, das auch auf ihrem Kärtchen stand. Gastgeber und Gast führten das Begrüßungsritual durch und dann gingen wir alle wieder hinein.

Danach haben wir uns gefragt: Wer ist überhaupt fremd? Jemand, aus dem Nachbarort? Jemand, der weiter als 100km weg wohnt? Jemand, der im Ausland wohnt und zu Besuch ist? Jemand, dessen Eltern aus dem Ausland kommen? Jemand, der einen fremden Pass hat? Jemand, der einer anderen Religion angehört? Wir haben uns geeinigt das, es darauf an kommt wie man das sieht. Es ist also Ansichtssache, was fremd.

Als nächstes haben wir uns gefragt: Wie kommt man in die Fremde? Die meisten gehen nicht freiwillig sondern flüchten vor Naturkatastrophen oder Krieg. Manche gehen in die Fremde weil sie dort Arbeit gefunden haben. Unsere nächste Frage war, woran man erkennt, ob jemand fremd ist. Vielleicht am Namen? Am Ort wo er seine Religion ausübt? An seinem Verhalten? An seinem Aussehen? An seiner Kleidung? Oder an seinen Freunden? 

Danach hat uns Professor Schwarting ein Diagramm gezeigt, das veranschaulichte, dass es in Trier ungefähr 700 Franzosen, 600 Luxemburger, 200 Bulgaren und  200 Chinesen gibt. Anschließend sollten wir uns vorstellen, dass wir mit unserer ganzen Familie in ein anderes Land ziehen würden. Danach zog jeder von uns ein Kärtchen, auf dem eins von fünf Ländern stand: Türkei, Frankreich, Südafrika, Brasilien und Australien. Wir wurden nach Ländern und in Räume aufgeteilt in denen wir Plakate zum jeweiligen Land gestalteten und später vorstellten. Am Ende haben wir alles zusammengefasst was wir gemacht haben und wie wir Ausländern bei der Integration helfen können.    

Fabienne Thuis, Kinder-Uni-Reporterin