Unterirdisches Trier

Die Porta Nigra, das Amphitheater, die Kaiserthermen und den Dom kennt in Trier wohl jeder. Doch die antike Seite der Stadt unter der Erde kennen nur die wenigsten. Wir Kinder-Uni-Studenten erforschten die verborgenen Schätze unter diesen berühmten Sehenswürdigkeiten, zusammen mit Dr. Klaus-Peter Goethert von der Universität Trier.

Unsere erste Station war ein Wohnzimmer, das unter der Konstantin Basilika lag. Warum unterirdisch? In den heißen italienischen Sommern waren unterirdische Wohnzimmer keine schlechte Idee. Die wohlhabenden Trierer ahmten die Römer nach und bauten ein unterirdisches Wohnzimmer mit Fenstern. Jetzt ist es dort dunkel, weil die Fensteröffnungen während des Baus der Basilika zugeschüttet wurden. Aber wir konnten die Wänden und die Decke, die weiß und mit roten Rosen bemalt sind, noch gut sehen. Ein sehr gut erhaltener Teil dieses Wohnzimmers ist im Landesmuseum ausgestellt.

Unter der Basilika bestaunten wir zudem die Überreste einer großen Empfanghalle für die Vertreter des Kaisers. Ein sehr abgetretener Stein deutete auf eine Seitentür hin, durch die die Menschen immer ein und aus gingen. Wir sahen einen Teil der Fußbodenheizung, einen Springbrunnen und Teile von breiten Straßen und damals überdachten Gehwegen, die an die Basilika angrenzten. Herr Dr. Goethert zeigte uns einen Weinkeller mit großen Nischen in den Wänden. Der Keller war lange vergessen, bis der Kürfürst ihn 1850 entdeckte und seinen Wein darin aufbewahrte.

Anschließend besuchten wir auch die unterirdischen Gänge in den Kaiserthermen, eine Badeanstalt die nie fertig gebaut wurde. Auf den Treppen nach unten sahen wir große Türen, durch die die Römer die Steine für den Bau herein brachten. Dann kamen wir zu einem Raum, in dem das Wasser im Warmwasserbecken erhitzt wurde. Das geschah genauso wie bei der Fußbodenheizung, nur dass die Hitze nicht nur den Boden erwärmte, sondern auch das Badewasser. Frieren musste man früher dort unten also nicht.

Insgesamt war das ein spannender Nachmittag für uns alle – wir kennen unsere Stadt nämlich jetzt auch von unten.

Philip Straub, Kinder-Uni-Reporter