Wir spielen Computer

Super Mario an der Kinder-Uni? Das hatte vielleicht so manches Kind gehofft. Der Titel der Veranstaltung meinte aber: Spielerisch lernen, wie ein Computer funktioniert. Gezeigt haben uns das die Professoren Diehl und Fernau. In vier Spielen entdeckten wir einfache Grundprinzipien, die hinter so manch komplizierten Programmen stecken.

Überall Computer. PC, iPhone, Navi, Playstation. Die Programme sind kinderleicht zu bedienen, sind aber sehr kompliziert aufgebaut. Wie sie wirklich funktionieren, ist für uns Kinder zu schwer zu verstehen. Doch dann haben wir uns einmal selbst in die Lage eines Computers versetzt – und haben dabei festgestellt, dass Computer eigentlich ganz einfach funktionieren.

Kinder nach ihrer Größe sortieren", "Alter ausrechnen, obwohl es nicht verraten wurde", "Bilder in Computerbefehle übersetzen" und "Zaubertrick mit Karten“ – in diesen vier Spielen waren wir der Computer.

Für "Kinder nach ihrer Größe" sortieren standen vier Kinder auf einem Spielfeld mit Quadraten, jedes Kind auf einem. Wir Kinder haben natürlich sofort gesehen, wer der Größte ist. Aber Computer sind dümmer und können immer nur zwei Kinder miteinander vergleichen. Also haben wir die ersten beiden Kinder verglichen. Das größere Kind ging rechts nach vorne, das kleinere links nach vorne. Dann wurde das dritte Kind mit einem der beiden verglichen. So ging es weiter. Die Kinder rückten so lange auf dem Spielfeld nach vorne, bis jedes Kind mit jedem verglichen worden war. Am Ende des Feldes standen dann die Kinder wieder auf Quadraten, jetzt aber der Größe nach geordnet, ganz links das kleinste Kind und ganz rechts das größte.

In meinem Lieblingsspiel haben wir UNO-Spielkarten so ausgelegt, das in allen Reihen und Spalten immer eine gerade Anzahl von Karten aufgedeckt lag. Dann durfte ein Kind geheim eine Karte rumdrehen, also eine aufgedeckte zudecken oder umgekehrt. Der "Zauberer" brauchte dann nur zu kontrollieren, in welcher Reihe und in welcher Spalte eine ungerade Anzahl von Karten aufgedeckt war und schon konnte die Position der umgedrehten Karte genau bestimmt werden. Computer arbeiten auch so. Sie können nur zwei Situationen unterscheiden – Karte umgedreht oder nicht umgedreht.

Im „Kodieren von Bildern“ ging es auch um dieses Prinzip. Bilder wurden als Reihen dargestellt, in denen stand, ob eine bestimmte Stelle bemalt ist oder nicht. Dabei kommt ein Zahlencode heraus, den man wieder in ein Bild zurückübersetzen kann. Beim Bestimmen unseres Alters haben wir gelernt, dass man über geschickte Umwege Dinge herausfinden kann, auch wenn wir sie nicht direkt verraten haben. Also aufgepasst im Internet!

Ihr seht, wir hatten alle viel Spaß beim Computerspielen. Und das auch ganz ohne Super Mario. Was für eine tolle Idee von Professor Diehl und Professor Fernau! Und wer hätte gedacht, dass Computer so einfach funktionieren.

Jacopo Warnking, Kinder-Uni-Reporter