Bodenrallye

Liebe Kinder,

ich finde es immer ganz toll, wenn wir mit der Kinder-Uni im Freien forschen, deshalb habe ich bereits mit Spannung die Veranstaltung „Bodenrallye“ erwartet. Bei schönem Sommerwetter empfing uns Herr Schneider auf dem Petrisberg. Die erste Frage an uns ließ auch nicht lange auf sich warten: „Was ist denn eigentlich Boden?“ Mmh… scheint einfach zu sein, oder doch nicht? Denkt doch mal darüber nach!

Los ging es mit einem kleinen chemischen Versuch. Ein wichtiger Bestandteil vieler Böden sind Steine. Aus diesem Grund müssen Geologen auch die Steinarten bestimmen können. Manchmal ist das gar nicht so leicht, da sich beispielsweise Kalk und Sandstein im verwitterten Zustand ähneln. Doch Herr Schneider zeigte uns einen Trick: Tropft man einige Spritzer verdünnter Salzsäure auf Kalkstein brodelt die Flüssigkeit wie die Suppe im Hexenkessel. Und bei Sandstein? Passiert gar nichts!

Wir waren dann aber doch neugierig geworden und wollten wissen wie Böden entstehen. Herr Schneider führte uns daraufhin einen Waldlehrpfad entlang, an dem einige interessante Tafeln aufgestellt waren, wo genau diese Prozesse erklärt werden. Keine Angst, das ist alles gar nicht so kompliziert, wie es zunächst klingt. Wir haben gelernt, dass durch Umwelteinflüsse wie Sonne oder Regen Risse in den Steinen entstehen und irgendwann können diese Risse sogar riesige Felsbrocken zersprengen... dies wiederholt sich, bis von einem großen Stein nur noch Kieselsteine übrig geblieben sind.

Doch wir haben natürlich noch mehr erforscht. Wusstet ihr, dass Böden erzählen können? Ja, schließlich existiert Braunerde bereits seit 400 Millionen Jahre auf unserer Erde – faszinierend, was die alles „gesehen“ haben muss! Spannend war auch der Versuch, in dem wir in verschiedene Kisten greifen sollten, um zu erraten, welche Bodenarten sich darin befinden. Doch auch die Geologen müssen die Bodenarten „erfühlen“ können, dies nennt sich in der Fachsprache „Fingerprobe“.

In der nächsten Station lernten wir Boden zu „kartieren“, so entnehmen auch Studenten aus dem Boden Proben. Hier war echte Teamarbeit gefragt. Wir sollten eine hohle Stange in den Boden klopfen, um sie anschließend wieder gemeinsam herauszuziehen und siehe da, Erde befand sich in der Stange.

Wir untersuchten noch viele weitere wichtige Fragen. Zum Beispiel: Warum versickert Wasser im Boden? Welche Bodenarten eignen sich besonders gut, bei welchen ist die Hochwassergefahr höher? Zur Auswahl standen in Miniaturform: Asphalt von einer Straße, Gittersteine, Wiese und eine Ackerfläche. Was denkt ihr? Wir simulierten Regen und Sturm und konnten so regelrechte Überschwemmungen erzeugen.

Zum Abschluss bekamen wir noch einige Merkblätter, dass wir das Gelernte noch einmal zu Hause nachlesen können. Wer hätte gedacht, dass sich hinter Böden so viele interessante Fragen verbergen? Ich war ganz begeistert und freue mich schon auf weitere Veranstaltungen!

Eure Klara Schlaufuchs