Vom Bodenwasser zum Apfelsaft

Hallo liebe Kinder!

So langsam geht der Sommer zu Ende und der Herbst fängt an. Besonders auf dem Land heißt das auch, dass jetzt das Obst von den Bäumen fällt und geerntet werden kann – lecker! Darum drehte sich auch nun auch die Kinder-Uni, als wir mit Dr. Raimund Schneider unseren eigenen Apfelsaft gemacht haben.

Dafür haben wir uns im beschaulichen Zemmer getroffen, wo wir uns in Herrn Schneiders Garten erst mal gefragt haben: Wie wird so ein Apfel denn überhaupt so saftig und reif? Dabei muss man sich den Apfelbaum mal genauer anschauen, denn an dem hängen ja unsere Äpfel. So ein Baum nimmt Wasser, Nährstoffe und alles, was er braucht über die Wurzeln im Boden auf.

Über kleine und große Kanäle im Baumstamm wird das alles nach oben transportiert und damit auch in die Äste und in die Äpfel, die also mit der Nahrung aus dem Boden wachsen können. Außerdem sind da ja auch noch die Blätter, die wichtige Stoffe aus der Luft und aus dem Sonnenlicht filtern – ein Baum arbeitet ganz schön viel, auch wenn man es nicht sieht!

So wird ein Apfel also mit der Zeit immer reifer. Aber wenn man einen Apfel in der Hand hält, ist der meistens ganz schön fest und knackig – wie kann denn daraus jetzt Saft werden, wie wir ihn zu Hause gerne trinken? Dafür muss man den Saft aus den Äpfeln herausbekommen, und wie das funktioniert, zeigte uns Herr Schneider. Zuerst schüttelte er eine ganze Menge Früchte vom Baum, schließlich wollten wir später alle unseren eigenen Apfelsaft probieren!

 

Die Äpfel sammelten wir auf und dann ging es auf zum Pressen. Bloß, wie macht man das? Mit der Hand ist das viel zu schwierig, aber Herr Schneider zeigte uns den Trick: Wenn man den Apfel durchschneidet, kann man ihn viel leichter zerdrücken und der Saft kommt raus. Allerdings hatten wir in Zemmer über 200 Kilogramm zusammen bekommen, also ganz schön viel, und dafür gibt es eine noch schnellere Lösung, nämlich eine Maschine, die die ganzen Äpfel mit vielen kleinen Messern zerhackt.

Wir fütterten die Maschine also fleißig mit den vielen Äpfeln. Heraus kamen noch viel mehr kleine Apfelstücke, aber der Saft war noch nirgends zu sehen, schließlich muss der ja herausgepresst werden. Dieses Pressen passierte nun beim nächsten Schritt, den man Keltern nennt. Eine Kelter ist ein großes Gerät, mit dem man zum Beispiel Weintrauben zerdrückt, um den Saft heraus zu bekommen – oder eben Äpfel, um den Apfelsaft zu bekommen, wie bei uns.

Herr Schneider benutzte sogar eine echte alte Traubenkelter von der Mosel. Mit der könnte man tonnenschwer auf die Äpfel drücken, aber das war bei unseren saftigen Äpfeln nicht mal nötig, und so floss der Apfelsaft am Ende in Strömen! Übrigens werden die Reste der Äpfel nach dem Pressen nicht einfach weggeworfen, sondern man kann sie immer noch benutzen, um zum Beispiel Tiere im Wald zu füttern, die im Winter sonst nichts mehr zu essen finden.

So haben wir am Ende etwa 100 Liter Apfelsaft gemacht und alle konnten nach Lust und Laune probieren. Es ist also gar nicht so schwer, richtig gesunden Saft zu machen, und das auch noch umsonst und lecker. Probiert es doch mal aus!

Eure Klara Schlaufuchs