So ein Stress!

Hallo liebe Kinder,

wie oft seid ihr eigentlich im Jahr krank? Mich hat dieses Jahr leider schon zweimal eine fiese Erkältung erwischt. Ich konnte mehrere Tage kaum reden und musste bei jedem zweiten Wort schniefen oder husten. Kunibert meinte, dass ich zu ungesund leben würde und ich deshalb anfälliger wäre für Viren und Bakterien. Ich reagierte ziemlich entsetzt und meinte zu ihm: „Kunibert, was redest du denn da? Ich esse jeden Tag mindestens einmal Obst und Gemüse! Na ja und vielleicht ab und zu ein wenig Schokolade...“

„Mmh ich hab eine Idee!“, rief daraufhin Kunibert aus. „Wir gehen zusammen in die nächste Kinder-Uni-Veranstaltung, da dreht sich alles um das Thema Gesundheit“ - „Oh ja, eine super Idee! Da werden wir ja sehen, wer gesünder von uns beiden lebt!“, antwortete ich euphorisch.

Gesagt, getan. Unsere Erwartungen sind nicht enttäuscht worden. Das war vielleicht ein interessanter und abwechslungsreicher Vormittag! Direkt nach der Begrüßung ging es los mit einer kleinen Joggingrunde. Wir liefen paarweise, wobei wir uns gegenseitig vorstellen sollten. Aber da wir alle zu Hause Sport treiben, war das für uns natürlich kein Problem und wir rannten munter zurück in den Seminarraum.

Als nächstes folgte die sogenannte „Sprechstunde“. Hier erfuhren wir von unserem Dozenten Professor Schwarting alles rund um das Thema „Gesund Leben“. Doch was heißt eigentlich gesund sein? Wann ist man gesund und wann ist man krank? Wenn man genauer darüber nachdenkt, ist das gar nicht so einfach. Deshalb wollten wir gemeinsam im Laufe der Veranstaltung eine Definition erarbeiten. Doch schon vor uns hatten sich viele große Denker Gedanken gemacht, was Gesundheit eigentlich ist. So stellte uns Herr Schwarting Zitate von dem Psychologen Sigmund Freud, dem Philosophen Friedrich Nietzsche sowie dem Theologen Martin Luther vor.

Mit Hilfe des sogenannten „Gesundheits-regenbogens“ trugen wir anschließend zusammen, was für uns Gesundheit bedeutet und welche Faktoren darauf Einfluss nehmen können. Viele Kinder-Studenten brachten ihre Ideen ein. So fanden wir heraus, dass gesund sein wesentlich damit zusammenhängt, ob man sich wohlfühlt.

Es geht also nicht nur um die körperliche Gesundheit, sondern auch um die seelische. Doch wie können Kinder darauf Einfluss nehmen? Am meisten durch unsere Lebensweisen, also zum Beispiel unsere Ernährung, ob wir Sport treiben, aber auch wie oft wir uns Zeit zum Entspannen gönnen.

Herr Schwarting stellte uns die Ernährungspyramide vor, diese stellt die ideale Verteilung der täglichen Ernährung dar. Wir konnten also genau ablesen, inwieweit wir uns bisher gesund ernährt haben. Leider standen die Süßigkeiten ganz weit oben auf der Spitze, diese werden also gar nicht vom Körper benötigt. Schade! Herr Schwarting meinte, dass Essen trotz allem immer noch Spaß machen sollte. Nachdem wir so viel über Essen geredet haben wurde uns ein kleiner Selbsttest ausgeteilt. Am Ende der Veranstaltung würden wir dann erfahren, welche Esstypen wir sind.

Zu einer gesunden Lebensweise gehört auch die richtige Bewegung. Doch auch hier ist Vorsicht geboten, es sollte bestenfalls mehrmals die Woche Sport getrieben werden, aber eben auch nicht zu viel. Der Körper muss sich ausruhen dürfen. Natürlich kann man sich auch im Alltag mehr bewegen, zum Beispiel könnte man die Treppen anstatt den Aufzug nehmen. Doch zu einer wirklich gesunden Lebensweise gehört eben auch die Entspannung. Leider gibt es heute immer mehr Kinder, die schon früh unter Stress leiden, zum Beispiel aufgrund des hohen Leistungsdrucks in der Schule.

Wir haben gelernt, dass Stress ganz individuell ist. Ich stresse mich immer total vor einer Mathearbeit. Kunibert sieht das jedoch ganz locker. Auch die Reaktionen auf Stress sind von Mensch zu Mensch verschieden. Es können körperliche Reaktionen, wie Herzklopfen oder Bauchweh sein. Stress kann bei anderen aber auch eine Denkblockade auslösen. Ich habe zum Beispiel auch schon einmal mitten in einer Geographie-Klassenarbeit kein einziges Gebirge mehr benennen können. Auf einmal war der gesamte Lernstoff einfach weg. Aber was kann man gegen Stress und Anspannung tun?

Wir sollten erzählen was unsere Mittel gegen Stress sind. Tine, die Tochter von Herr Schwarting, zeigte uns einige Dehn– und Atemübungen, so kann man innerhalb weniger Minuten wunderbar relaxen. Aber nach so viel anstrengender Denkarbeit hatten wir uns ein richtig gesundes Frühstück mehr als verdient. Von fleißigen Helfern war schon alles super vorbereitet worden, so dass wir uns direkt stärken konnten.

Nachdem wir neue Kräfte geschöpft hatten, ging es weiter mit einer Gruppenarbeit. Wir erarbeiteten in den Gruppen Ernährung, Bewegung und Entspannung verschiedene Konzepte, wie wir unsere Schule zu einem gesunden Ort gestalten könnten. Oh, da kamen viele tolle Ideen von den Kindern zusammen! Alle Ideen wurden auf großen Plakaten gesammelt und zum Abschluss den bereits wartenden Eltern vorgestellt.

So schlugen die Kinder einen eigenen Gemüsegarten, einen großen Leseraum oder mehr Sport AGs vor. Die fleißigen Kinder-Unistudenten erwartete ein großer Applaus der begeisterten Eltern und Dozenten. Das war ein ganz toller Vormittag!

Als wir nach Hause kamen legte ich mich direkt auf unsere Liege im Garten und trank dazu Orangensaft. Schließlich haben wir ja gelernt, dass Entspannung und Vitamine ganz wichtig sind! 

Eure Klara Schlaufuchs