Die Wüsten sind trocken - wir lassen es regnen!

Hallo liebe Kinder,

ich bin es, eure Klara Schlaufuchs. Letzte Woche konnten Kunibert und ich endlich die ersten Kartoffeln im Garten einpflanzen. Dabei entspannte sich ein tolles Gespräch über meine letzte Kinder-Uni-Veranstaltung, davon muss ich euch unbedingt auch erzählen, denn ihr findet das bestimmt auch total interessant!

Also, alles begann mit Kuniberts Ausruf: „Hoffentlich regnet es bald, dass ist gut für den Boden und da können die jungen Pflanzen anwachsen.“ - „Oh ja, leider ist das ja nicht über auf der Erde selbstverständlich“, meinte ich daraufhin. „Stimmt, in den Wüsten regnet es so gut wie nie.“, überlegte Kunibert.

„Wusstest du, dass es durch jahrzehntelange Trockenheit zu einer weltweiten Ausbreitung der Wüsten kommt?“, fragte ich daraufhin Kunibert. „Mmh, wirklich? Wo hast du das denn gelernt?“, fragte Kunibert. „Bei meiner letzten Kinder-Uni-Veranstaltung, die hieß: 'Die Wüsten sind trocken, wir lassen es regnen'“, meinte ich. „Oh, das klingt ja spannend. Was habt ihr denn da alles erlebt?“ - „Zuerst erklärte uns unser Dozent Herr Ries die Zusammenhänge zwischen mehr Trockenheit und dem Wachstum der Wüsten. Auch welche Rolle wir Menschen in dieser Entwicklung spielen, denn Wüste ist nicht gleich Wüste.“

„Aber in den Wüsten ist es doch immer trocken, stimmts?“; fragte Kunibert. „Ja, aber man unterscheidet je nach Häufigkeit und Menge des Jahresniederschlages zwischen Vollwüsten, wie zum Beispiel die Sahara und Halbwüsten, dort wachsen noch Sträucher und kleine Bäume.“, antwortete ich. „Außerdem haben wir gelernt, dass es Wüstengebiete nicht nur in Afrika gibt. Wir haben uns Fotos von Wüstengebieten in ganz verschiedenen Ländern angeschaut, sogar von dem spanischen Negrobecken. Dort fällt 300 mm im Jahr Regen, zum Vergleich bei uns fällt insgesamt ein Meter.“

„Wahnsinn!“, rief Kunibert aus. - „Aber Herr Ries meinte, dass die eigentlich spannenden Gebiete für seine Forschungen die Randgebiete der Wüsten sind, also zum Beispiel Steppensavannen.“, erzählte ich weiter. „Warum?“, fragte Kunibert, mittlerweile wirklich neugierig geworden. „Diese Gebiete verändern sich zur Zeit sehr stark, immer mehr ehemalige Halbwüsten verwandeln sich durch anhaltende Dürre zu Wüsten. Seit fast 40 Jahren ist es in Afrika mittlerweile zu trocken! Der von uns Menschen ausgelöste Klimawandel verstärkt diesen Prozess noch. Auch die dort lebenden Menschen beschleunigen diesen Prozess, denn ihre Nutztiere fressen die Pflanzen ab, die noch in diesen unwirtlichen Gebieten wachsen. Aber eben diese Pflanzen sind es, die den Boden schützen, weil deren Wurzeln bis tief in unter die Erde reicht, eben diese Wurzeln halten den Boden fest.“

„Ach so, ich verstehe“; meinte Kunibert, „Wenn keine Pflanzen mehr wachsen, wird der Boden von den Regenschauern einfach weggespült und die Wüste wächst weiter. Dann finden bald die Tiere kein Futter mehr und die Hungersnot der Menschen verschlimmert sich weiter. Das ist ja ein Teufelskreislauf!“ - „Das stimmt leider. Deshalb sind die Forschungen von Professor Ries über das Verschwinden der Böden auch sehr wichtig. Genauso wie die großen Studenten haben wir nach dem theoretischen Einführungsteil auf einem Versuchsgelände selbst die Zusammenhänge zwischen Boden und Wasseraufnahme untersucht. Mit Hilfe einer Regenmaschine haben wir getestet wie viel Wasser welche Art von Boden aufnehmen kann. Wir haben sogar in einem Protokoll unsere Ergebnisse festhalten, um später die Ergebnisse auswerten zu können. Das war vielleicht ein spannendes Experiment!“, erzählte ich begeistert.

Nun liebe Kinder-Unistudenten seid ihr jetzt neugierig geworden? Dann hoffe ich doch, euch ebenfalls bei der nächsten Veranstaltung anzutreffen!

Bis dahin,

eure Klara Schlaufuchs