Faszinierende Chemische Experimente

Hallo liebe Kinder,

die letzte Kinder-Uni Veranstaltung lief unter dem Namen „faszinierende chemische Experimente“. Das ist genau das richtige für mich dachte ich mir, in der Hoffnung, dass es wie wild knallen und zischen würde. Im Seminar gab es zwar keine lauten Explosionen, aber viel zu Entdecken und zu Machen!

Der Leiter Herr Dr. Meyer erklärte uns, dass es beim Experimentieren wichtig ist, genau hinzusehen und zu beobachten. Es kann nämlich sein, dass sich die Stoffeigenschaft bei chemischen Vorgängen verändert. Nachdem wir uns vor möglichen Spritzern und Flecken mit Kitteln und Schutzbrillen ausgestattet hatten, konnte es losgehen.

Die Kinder-Uni-Studierenden wurden in 3er Gruppen aufgeteilt und einer Betreuerin oder einem Betreuer zugeordnet. Somit konnte jede Gruppe an jeweils einer Station ein Experiment durchführen. Bei den unterschiedlichen Stationen gab es viel zu sehen, zu machen und zu staunen.

Wollt ihr wissen, welches mein Lieblingsexperiment war? Ich verrate es euch. Am allerbesten hat mir die Station „chemischer Garten“ gefallen. Tatsächlich konnte jeder seinen eigenen kleinen Garten in einem Marmeladenglas anlegen. Dafür wurde ein Gemisch aus Natronwasser und destilliertem Wasser in das Marmeladenglas gefüllt und anschließend verschiedene Salze mittels eines Holzstabs hinzugefügt. Nach kurzer Zeit fingen die verschiedenen Salze an zu wachsen – von unten weiter nach oben. Jedes Salz brachte eine andere Farbe hervor. Das Kupfersulfat wurde blau, Eisenchlorid orange und Nickelsulfat ergab grün. Jedes Glas sah unterschiedlich aus, je nachdem wie viel man von jedem Salz hinzugab. Manche Kristalle sahen aus wie Pflanzen, andere erinnerten eher an ein Unterwasser-Korallenriff. Jeder konnte seinen eigenen Garten am Ende der Veranstaltung sogar mit nach Hause nehmen!

An der Station „Blaulicht“ wurde ein Gemisch hergestellt, das die Farbe wechseln konnte. Weißt du noch, wie wir das gemacht haben? Wir haben 1,5g Natriumhydroxid Plättchen mit Wasser aufgelöst und anschließend 5g Traubenzucker in Wasser aufgelöst und die Lösung in einen Erlenmeyerkolben gegeben. Nun kamen ein paar Tropfen Methylenblaulösung hinzu und nun konnten wir abwarten, was passiert.

Die blaue Färbung der Lösung verblasste nach kurzer Zeit und es sah aus wie normales, transparentes Wasser. Wurde die Lösung geschüttelt, erhielt sie die ursprüngliche blaue Farbe zurück. Das ist doch wirklich erstaunlich, dass sich die Farbe ändert!

Man kann es nur kaum glauben, doch die Kinder-Uni-Studierenden haben sogar ihre eigenen Silber- und Goldmünzen hergestellt! Pass auf, was man dafür benötigt: In einer Schale werden 50ml Natronlauge und 25g Zinkpulver vermischt und unter Rühren bis zum Sieden über einem Bunsenbrenner erhitzt. Nun taucht man die Münzen ein und nimmt sie mit einer Zange wieder heraus und wäscht sie einmal ab. Siehe da, die Münze verwandelt sich in eine Silbermünze. Um diese zu veredeln, werden die Münzen im Feuer geschwenkt und somit entsteht eine goldene Farbe. Wie viel die Münzen jetzt wert sind frage ich mich? Vielleicht hat der Juwelier eine Antwort!

Das folgende Experiment kannst du übrigens ganz einfach selber zu Hause machen. Du brauchst dafür Bechergläser, rundes Filterpapier, Wasser und Filzstifte.

Du malst auf das Filterpapier in der Mitte einen runden Fleck. Dafür kannst du verschiedene Farben auswählen. In der Mitte des Flecks wird ein Loch gemacht und durch dieses wird ein weiteres, zu einem Docht gerolltes Filterpapier gesteckt. Der bemalte Rundfilter wird auf ein mit Wasser gefülltes Becherglas gelegt, sodass der Docht ins Wasser reicht und das Wasser am Docht hochsteigen kann. Nach kurzer Zeit verlaufen die Farben, und es entsteht ein schönes, neues Kunstwerk.

Die Farbe einer Flamme kann man verändern. Genau das konnten die Kinder-Uni-Studierenden an der Station „Flammenfärbung“ ausprobieren. In mehreren Sprühflaschen befanden sich unterschiedliche Lösungen verschiedener Salze (Lithium, Natrium, Strontium, Barium, Kalium und Calcium). Wurde die Flamme angesprüht, verwandelte sich deren Färbung. Beispielsweise erzeugte Kalium eine violette Färbung, Natrium eine gelbe oder Barium eine grüne Färbung.

 

An weiteren Stationen wurden Nägel und Büroklammern verkupfert, der Geruch von Gletschereisbonbons hergestellt oder Zaubertinte entwickelt.

Zum Abschluss gab es ein gemeinsames Experiment, bei dem Flüssigkeiten von einem ins andere Reagenzglas gegeben wurde und sich die Farbe der Flüssigkeit jedes Mal veränderte.

Das Experimentieren hat mir sehr viel Spaß gemacht!

Und, steht dein chemischer Garten zu Hause noch auf der Fensterbank? Oder hast du die kostbaren Goldmünzen in einer Schatztruhe aufbewahrt?

 

Klara Schlaufuchs

 

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