Flip und seine Freunde

Hallo liebe Kinder,

kennt ihr eigentlich Flip, den Grashüpfer? Genau, dass ist der Freund von Biene Maja, der immer sooo weit und elegant springen konnte. Ihr müsst wissen, Flip hat eine riesige Verwandtschaft und ganz viele Freunde und einen Teil davon haben wir auf unserer letzten Reise mit der Kinder-Uni besucht.

Gut ausgerüstet mit allerlei Forschungs- und Experimentierwerkzeug, wie Netzen verschiedenster Größe und durchsichtigen Plastikbehältern, machten wir uns auf die Suche nach einer möglichst unberührten, wildwachsenden Wiese. Warum unberührt und nicht der saubere Gartenrasen? Tja, weil eine häufig gemähte Wiese zwar ordentlich aussieht, sich aber leider kaum noch Grashüpfer darauf aufhalten. Sie werden mit dem abgemähten Gras nach und nach einfach weggetragen. Doch zum Glück gibt es auch noch in unserer Nähe wild wachsende Wiesen, die nicht nur unzähligen Krabbeltieren ein Zuhause bieten, sondern auch jungen Forschern spannende Entdeckungen ermöglichen.

Einmal auf unserer Wildwiese angekommen, gab uns unser Dozent noch ein paar nützliche Tipps sowie Hintergrundinformationen über die kleinen Lebewesen. Zum Beispiel was passiert, wenn sie sich bedroht fühlen: So ist es durchaus möglich, dass die Heupferde zwicken, wenn sie sich verteidigen wollen, was auch ein Junge direkt aus eigener Erfahrung bestätigen konnte. Die kleinen Grashüpfer können ihre Feinde oder potentiellen Fänger jedoch nur anspucken, dass tut zumindest uns nicht weh. Außerdem sind sie in der Lage ihre Hinterbeine abzuwerfen, falls beispielsweise ein Vogel nach ihnen schnappt und sie nur so dem vorschnellen Ende als Zwischenmahlzeit entkommen können. Und tatsächlich finden wir bald die erste Heuschrecke mit nur noch einem Hinterbein. Wir fragen uns natürlich direkt:

„Ist das nicht schlimm für die Tiere, tut das ihnen nicht weh?“

Aber Herr Hochkirch, unser Dozent, kann uns beruhigen: Natürlich können sie ohne Hinterbeine nicht mehr hüpfen, aber sie kommen trotzdem noch sehr gut zurecht auf ihrer Wiese. Wahnsinn, oder?

Oh, wie war das herrlich, so ausgiebig auf der Wiese nach den kleinen Krabbelfreunden zu suchen! Immer, wenn wir es geschafft haben, eins der Tiere in unser Röhrchen zu locken, sind wir direkt zu Herrn Hochkirch oder zu seinen Assistentinnen gelaufen. Wir zeigten stolz unseren Fang und erfuhren direkt um welche Art es sich genau handelte. Einfach Wahnsinn, wie viele verschiedene Krabbeltiere es auf so einer wilden Wiese gibt! Auch nach zwei Stunden intensiven Forschens und Sammelns fanden wir immer wieder neue Exemplare. Herr Hochkirch hat uns erklärt, dass insgesamt 25.000 Arten weltweit existieren. Aber noch längst nicht alle entdeckt sind, er selbst habe bereits mehrere neue Arten entdeckt. Also, hier wird fleißiger Forschungsnachwuchs benötigt! Allerdings warnte er uns auch direkt, dass eine neue Art zu entdecken das eine sei, aber diese dann auch genau zu beschreiben das andere. Es nehme sehr viel Zeit in Anspruch, erfordere viel Disziplin und Genauigkeit. Aber davon lassen wir uns doch nicht abschrecken, oder?

Einige Kinder waren so fasziniert von den Heuschrecken und ihren Freunden, dass sie zu Hause direkt einen neuen Haustierwunsch äußerten – Stabheuschrecken im Terrarium. Also, da bleibt dem alten Kunibert nur zu sagen, dass war eine wirklich gelungene Exkursion!

 

Bis bald,

euer Kunibert Schlaufuchs

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