Das Marken 1x1

Hallo Kinder,

weil ich heute bei der Kinder-Uni Veranstaltung „Das Marken 1x1 – warum kaufe ich ein Produkt?“ von den Dozentinnen Julia Weindel und Cathrin Puchert auf keinen Fall etwas verpassen wollte, bin ich vorher mir noch eine kleine Stärkung in den Supermarkt kaufen gegangen. Auf jeden Fall wollte ich eine Tafel Schokolade haben. Da stellte sich mir aber schon die Frage, wie ich mich nur für eine der vielen Marken entscheiden soll. Vielleicht eine Tafel Milka Schokolade, oder doch eher Kinder Schokolade? Und dann gibt es ja auch noch Lindt, Ritter Sport, Schogetten und einige mehr. Doch wie lässt sich da nur eine Entscheidung treffen?

Genau diese Frage steckt auch schon im Titel der Kinder-Uni Veranstaltung. Woran liegt es nun, dass ich mich für das eine Produkt, die eine Marke und Sorte der Schokolade entscheide? Sicherlich spielt das Aussehen, also die Farbe und Gestaltung der Verpackung eine Rolle, aber auch der Preis, die Qualität und die Empfehlungen von Freunden und Familie - aber auch mein ganz eigener Geschmack und meine Bedürfnisse.

Dass wir uns tatsächlich von allen diesen Aspekten beeinflussen lassen, konnten wir mit einem Experiment beweisen. Dazu durften wir von drei verschiedenen Marken die Cola probieren, ohne jedoch zu wissen, um welche Marken es sich handelt. Den meisten Kindern in unserer Veranstaltung hat der zweite Becher am besten geschmeckt. Als aufgelöst wurde zeigte sich, dass es sich dabei um eine günstigste Cola von keiner der großen und bekannten Marken handelte. Bevor wir die zweite Versuchsrunde starten durften, erfuhren wir von unseren Dozentinnen, dass wir nun im ersten Becher „Pepsi- Cola“ haben, im zweiten Becher das günstige „No-Name-Produkt“ und in dem dritten Becher „Coca-Cola“. Mit diesem Wissen schmeckten die verschiedenen Colas plötzlich etwas anders. Komisch, jetzt hat den meisten von uns plötzlich die „Coca-Cola“ am besten geschmeckt und nur noch einer unserer Kinder-Uni-Studenten fand weiterhin die günstige Cola am leckersten. Da konnten wir uns nur noch irritiert angucken, woher kann das kommen, die von den verschieden Marken stammenden Colas konnten doch nicht ihren Geschmack verändert haben, oder doch? Nein, unsere Dozentinnen Julia Weindel und Cathrin Puchert konnten uns direkt beruhigen, nicht der Geschmack hatte sich verändert, sondern nur unsere Wahrnehmung für die einzelnen Produkte. Das Wissen über die Marken hat es sogar geschafft, unseren Geschmack zu beeinflussen.

Doch wie kann ein Markenname oder ein Markenlogo dazu in der Lage sein? Marken prägen sich uns ein und gewinnen für uns an Attraktivität dadurch, dass sie stets präsent sind. Man sieht Stars, die bestimmte Marke mögen und die für die einzelnen Produkte werben. Und auch im Alltag begegnen uns bestimmte Marken ständig. Sie werden überall verkauft und erscheinen alternativlos.

Schließlich haben wir noch gelernt, was ein Unternehmen machen muss, um mit einer Marke erfolgreich zu sein. Dazu gehören einige Punkte, die bezüglich des Markennamens beachtet werden müssen. So muss der Markenname unter anderem leicht auszusprechen sein, so wie es zum Beispiel bei SONY der Fall ist und er darf auch keine negativen Bedeutungen in anderen Sprachen haben, oder würdet ihr vielleicht eine Limonade kaufen, die MIST heißt?

Neben dem Namen muss auch bei der Werbung einiges beachtet werden. Nachdem wir uns eine Fruchtzwerge-Werbung angeguckt hatten, wurde uns auch schnell klar, was für eine Werbung für Kinder wichtig ist. Damit die Werbung nicht langweilig ist, erzählen die Werbespots für Kinder häufig eine Geschichte mit dem Produktmaskottchen und zeigen eine farbenfrohe Erlebniswelt. Da macht das Werbung gucken Spaß und man bekommt auch direkt Lust auf einen Fruchtzwerg – da waren wir uns einig. Die Erwachsenenreklame für einen anderen Jogurt dagegen fanden wir eher langweilig, da ging es ja nur um die besonders umweltfreundliche Verpackung.

 

Niemals hätten wir gedacht, dass die Unternehmen so viele Tricks anwenden, damit wir ihre Markenprodukte kennen und kaufen. Und dass wir uns von einem Markennamen so stark manipulieren lassen, dass wir unserem eigenen Geschmack nicht mehr vertrauen können, das hätten wir ohne das Experiment sicherlich auch niemals geglaubt.

 

Bis bald,

eure Klara Schlaufuchs

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