Hallo Kinder!

Heute besuchte ich die Kinder-Uni-Veranstaltung "Laptop, Beamer, Mikro & Co.", die in einem der großen Hörsäle der Uni Trier stattfinden sollte. Dort konnte man sich noch mehr als Student oder Studentin fühlen: Eigentlich sieht der Hörsaal nämlich aus wie eine einzige große Treppe, auf die jemand Sitze und Tische gebaut hat. Das ist sogar ziemlich praktisch, denn so haben alle Leute perfekte Sicht auf das, was sich unten am Rednerpult so abspielt und was alles an die Tafel geschrieben wird. Moment mal – Tafel? Ich dachte, so langsam seien die dunkelgrünen Tafeln, auf die mit Kreide geschrieben wurde, gar nicht mehr der neueste Stand der Dinge, wenn es um Unterricht geht (denn auch an der Uni wird ja unterrichtet)? Und sollte es heute nicht sowieso um elektrische Dinge gehen, mit denen man Unterricht gestalten kann?

Ja, die guten alten Tafeln gibt es immer noch in vielen Hörsälen und Seminarräumen der Uni. Aber als ich dann all die technischen Geräte sah, die unser Dozent Jörg Dewald auf seinem Pult ausgebreitet hatte, wusste ich, dass wir die Tafel im Hörsaal 3 doch nicht benutzen würden. Es fing auch gleich schon sehr modern und technisch an, denn Herr Dewald suchte unter den Kindern zwei Freiwillige, die jeweils ein Mikrofon "hüteten". Wenn sich nämlich ein Kind meldete, um etwas zu sagen oder zu fragen, konnten die neuen "Assistenten" ihm das Mikro reichen und das Kind brauchte nicht mehr zu schreien, damit man es in diesem großen Saal verstand.

Dann stellte sich Herr Dewald, der selbst ein funkgesteuertes Mikrofon an seinem T-Shirt trug, erst einmal vor: Nachdem er seine Karriere als Radio-Fernseh-Techniker begonnen hatte, ist er heute der Leiter der Medientechnik an der Uni Trier. Er und seine Mitarbeiter kümmern sich also um die Technik der 14 Hörsäle und rund 110 Seminarräume und helfen damit den Professoren und Studierenden beim Lehren, Lernen und Forschen. Aber was heißt nun Technik?

Naja, da gibt es zum einen Geräte für das Visuelle, also alles was man mit den Augen sehen kann: Bilder, Fotos, Videos, Filmausschnitte usw. Da gibt es zum Beispiel den Overheadprojektor, mit dem man Bilder an die Wand werfen, also projizieren, kann. 157 Stück gibt es davon an der Uni Trier! Ein Diaprojektor wird heute nicht mehr so oft eingesetzt. Auch mit ihm kann man Bilder an die Wand werfen, nämlich Dias. Das sind quasi ganz kleine Fotos mit einem Rahmen, die man in den Diaprojektor steckt und dann ein viel größeres Bild an der Wand bekommt. Herr Dewald zeigte uns zwei Bilder nebeneinander, auf denen das Gleiche drauf war, allerdings einmal als Dia und einmal als Bild, welches vom Laptop an einen Beamer gesendet und schließlich vom Beamer selbst kam. Das Dia-Bild war viel dunkler und die Qualität war auch nicht so gut wie das Bild vom Beamer. Das liegt daran, dass Diaprojektoren eine viel schwächere Lampe haben und auch weiter weg stehen als Beamer. Beamer sind also ungefähr die modernen Diaprojektoren. Durch ihre größere Leistungsstärke können sie viel mehr Farben und Details darstellen, und weil das Bild ja eigentlich von einem Laptop kommt, kann man das Bild dort zuvor noch bearbeiten und beschriften, zum Beispiel einen Namen unter das Bild setzen – all das kann der Diaprojektor nicht. 150 bis 200 Beamer gibt es an der Uni Trier.

Bei diesen vielen technischen Dingen verliert man aber doch bestimmt schnell den Überblick, dachte ich mir? Stimmt, deswegen hat die Medientechnik ein praktisches System, nämlich die "Multi Projektor Monitoring Software". Jedes Gerät besitzt eine IP-Nummer. "IP" bedeutet "Internetprotokoll" und das ist ungefähr so etwas, wie die Hausnummer des Geräts. Die Software kann also über die Hausnummern den Zustand der einzelnen Geräte überwachen, z.B., ob es an- oder ausgeschaltet ist, ob es zu heiß läuft, vielleicht wegen einer zu alten Lüftung, oder ob eine Lampe kaputtgegangen ist.

Die Medientechnik kümmert sich daneben auch um die PC-Pools. "Pool"? Gibt es etwa einen Swimmingpool voller Computer an der Uni? Natürlich nicht, denn das Wort "Pool" bedeutet zuerst einmal nichts weiter als "Ansammlung". Im Schwimmbad meint es also eine Ansammlung von Wasser, an der Uni eine Ansammlung von Computern.

Natürlich gibt es auch Technik für die Akustik, also alles, was man mit den Ohren wahrnehmen kann. Zum Beispiel den Ton eines Videos, den Dozenten, den man gar nicht verstehen würde, wenn er nicht in ein Mikro sprechen würde, weil der Hörsaal so groß ist und und und. Dafür waren dann früher Tonbänder, Kassettenrekorder und Mini-Disc- Rekorder da; Heute benutzt man eher MP3-Rekorder und andere noch modernere Dinge.

Mit den ganzen Geräten, die die Uni so hat, lassen sich sogar ganze Veranstaltungen mitschneiden, also sowohl das Bild – was tut der Dozent gerade, wie sieht er aus, was zeigt er den Studierenden? -  als auch den Ton – was erklärt der Dozent gerade, wie redet er? Man könnte quasi im einen Hörsaal sitzen und sich auf dem großen Bildschirm vorne an der Wand ansehen, was gerade im Hörsaal nebenan vor sich geht. Damit wir uns das besser vorstellen konnten, durften wir einen Blick in die wohlgehüteten Technikräume der Hörsäle werfen. In dieser kleinen Kammer spielt sich also viel von dem ab, was wir vorne auf dem Bildschirm am Ende zu sehen bekommen.

Bei dieser ganzen Technik wundert es mich nicht, dass die Stromleitungen der Uni sehr sehr viel dicker sind als meine zuhause und einen eigenen Stromaggregator hätte ich auch ganz gerne, wenn mal wieder der Strom ausfällt...

 

Bis demnächst mal wieder!

Eure Klara Schlaufuchs