Dreimal Schwarzer Kater - Zahlen erzählen

Hallo liebe Kinder!

Mit Zahlen verbinde ich meistens den Mathematikunterricht in der Schule, aber vor Kurzem fiel mir auf, dass uns auch im Alltag viele Zahlen begegnen und sie ganz natürlich Teil unserer Sprache sind. Um darüber mehr zu lernen, besuchte ich mit einigen anderen Kindern den Kinder-Uni-Vortrag von Herrn Werner Schäfer.

Schon zu Beginn zeigte er uns, dass wir jeden Tag oft unbewusst mit Zahlen in Berührung kommen: An der Bushaltestelle müssen wir natürlich wissen, um welche Uhrzeit wir mit welcher Buslinie fahren. Beim Fußball gäbe es ohne die Zahlen kein Ergebnis, und die Spieler hätten keine Nummern auf ihren Trikots, wodurch wir sie im Spiel nicht so leicht identifizieren könnten. Und auch die Gradzahlen und Niederschlagsraten beim Wetter können nur mithilfe von Zahlen angegeben werden.

Auch in Trier begegnen uns auf ungewöhnliche Weise Zahlen im Alltag. Die Orte Quint und Detzem leiten sich aus dem Lateinischen ab und stehen für die Zahlen 5 und 10. „Für die Römer war Trier sozusagen die Hauptstadt hier“, erklärt Herr Schäfer. Deshalb haben sie bei den Orten einfach die Entfernung zu der für sie besonders wichtigen Stadt Trier angegeben: Fünf und zehn römische Meilen! Aber „Detzem“ erinnert ja an Dezember… Das kommt auch den anderen Kindern in den Sinn. „Aber der Dezember ist ja der zwölfte Monat, vorher war Detzem ja zehn!“, erkennt ein Kind richtig. Das ist deshalb so, weil die Römer damals ihr Jahr im März begonnen haben – dadurch verschob sich der ganze Kalender um zwei Monate und der Dezember war erst der zehnte, statt der zwölfte Monat.

Das Highlight der Veranstaltung war schließlich, als Herr Schäfer uns echte amerikanische Dollarscheine zeigte und erklärte, dass sich in diesen Geldscheinen ganz oft die Zahl 13 versteckt. Beim Adler lassen sich dreizehn Streifen, dreizehn Sterne, dreizehn Pfeile und dreizehn Olivenblätter und –früchte erkennen, die Pyramide zeigt dreizehn Stufen. Das liegt daran, dass hier die 13 für die Staaten von Amerika steht: Früher waren es dreizehn, heute sind es fünfzig, weshalb die US-amerikanischen Flagge heute dreizehn Streifen und fünfzig Sterne aufweist.

Und noch mehr Zahlen sind im Alltag versteckt: Eine Triangel heißt so, weil sie drei (das steht für „tri“) Ecken (das steht für „angel“) hat! Das US-amerikanische Verteidigungsministerium heißt Pentagon: „Das sieht von oben aus wie ein Fünfeck!“, erzählt ein Kind. Der Oktopus schließlich hat seinen Namen von seinen acht Tentakeln. Und warum ist dann „Trifolium“ ein anderes Wort für ein „Kleeblatt“? Na, weil es drei Blätter hat!

Es gibt auch eine Menge Sprichwörter, die uns öfter mal begegnen. Zum Beispiel „Du hast doch eine acht im Rad!“ oder „Man muss auch mal eine fünf gerade sein lassen!“ oder auch der Zauberspruch „Hokus Pokus Fidibus, dreimal schwarzer Kater!“ Auch hier zeigen sich viele Zahlen, die wir im Alltag ganz selbstverständlich nutzen, bei denen uns aber erst auf den zweiten Blick auffällt, dass wir es hier ja tatsächlich mit Zahlen zu tun haben.

In Zukunft werde ich auf jeden Fall meine Augen stärker offen halten, um noch viele versteckte Zahlen zu entdecken und um ihren Entstehungsgeschichten dann auf die Spur zu gehen. Das ist ja wirklich spannend, wie viel wir außerhalb des Mathematikunterrichts in der Schule mit Zahlen konfrontiert werden. Gebt doch auch ihr verstärkt Acht, so entdecken wir bestimmt viele tolle versteckte Zahlengeschichten!

Eure Klara Schlaufuchs

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